„Waren sehr erschrocken“: Vernachlässigte Hündin sucht nach OP neues Zuhause
Nachdem das Tierheim Iserlohn die vernachlässigte Hündin Luna aufgenommen hatte, stand eine Einschläferung im Raum. Jetzt sucht sie ein neues Zuhause.
Iserlohn (NRW) - Luna ist sieben Jahre alt. Die Mischlings-Hündin ist sehr anhänglich und kuschelig, ein rundum freundliches Tier. Trotzdem lebt Luna derzeit im Tierheim Iserlohn. Dort landete sie im Januar 2023 – weil ihr Besitzer sie vernachlässigt hatte. Die Hündin hatte eine schwere Ohrenentzündung, litt unter starken Schmerzen. Der Tierschutzverein Iserlohn und Umgebung e.V. nahm Luna in ihre Obhut, bezahlte ihr eine teure OP. Um sich weiter zu erholen, soll die Hündin zunächst in eine Pflegestelle, um bald dann hoffentlich für immer ein liebevolles Zuhause zu können.
„Waren sehr erschrocken“: Vernachlässigte Hündin sucht neues Zuhause
Luna wurde von ihrem Besitzer vernachlässigt. „Er hat es nicht aus Böswilligkeit gemacht“, betont Sandra Anton vom Tierheim Iserlohn im Gespräch mit wa.de. Der Mann sei in finanzielle Schwierigkeiten geraten, die Pflege der Hündin habe er vernachlässigt. Einer Nachbarin sei dann der schlechte Zustand von Luna aufgefallen. Ihre Ohrmuscheln waren komplett verkrüppelt, die Gehörgänge zugewuchert. Die Nachbarin alarmierte das Tierheim.

„Wir waren sehr erschrocken“, berichtet Sandra Anton von dem Moment, als die Tierschützer bei Luna und ihrem Besitzer vorbeischauen. Zunächst sei ihm angeboten worden, dass er mit der Hündin im Tierheim vorbeischauen kann und ihr dort geholfen wird. Doch immer wieder seien Termine nicht eingehalten worden. Für die Tierschützer stand fest: Wir müssen Luna daraus holen.
„Er hat uns den Hund sofort mitgegeben“, erinnert sich Sandra Anton. Die ganze Situation habe ihm leidgetan. Tränen seien geflossen. Laut der Tierschützerin steht aber mittlerweile fest, dass Luna nicht zu ihrem ehemaligen Besitzer zurückkehren wird. Sie braucht ein neues Zuhause, mit viel Hingabe und Liebe.
Einschläferung stand im Raum: Vernachlässigte Hündin muss mehrmals opertiert werden
Dass Luna überhaupt jemals wieder irgendwo „zu Hause ist“, war zunächst unklar. Ihre Ohrenerkrankung war so schlimm, dass auch eine Einschläferung im Raum stand. Dann die erlösende Nachricht: Die Tierklinik in Ahlen hat sich bereit erklärt, die notwendigen Operationen durchzuführen. Der Arzt sagte, dass er so einen schweren Verlauf noch nicht gesehen hätte.
Die erste Operation hat Luna bereits überstanden. Zunächst wurde das Ohr behandelt, das laut Sandra Anton „verheerend“ ausgesehen hatte. Die OP sei gut verlaufen. Jetzt soll sich die Hündin erst einmal erholen, bevor das andere Ohr opertiert war. Auch dies sieht laut der Tierschützerin „übel“ aus. Die Kosten für die Operationen liegen bei 4000 Euro. Über die Sozialen Netzwerke hatte das Tierheim zu Spenden aufgerufen. Rund 1000 Euro kamen zusammen. Den Rest übernahm der Tierschutzverein.
Hündin Luna sucht eine Pflegestelle – und dann ein „Für-immer-Zuhause“
„Man weiß gar nicht, ob sie überhaupt jemals wieder in ihrem Leben ohne Ohrenbehandlung leben kann“, sagt Sandra Anton. Ein Lichtblick: Luna kann noch hören. Und sie ist trotz der Schmerzen und Strapazen gut drauf und aktiv. Das Tierheim sucht zunächst eine Pflegestelle für die Hündin. „In einem häuslichen Umfeld kann man doch mehr auf ihre Erkrankung eingehen und besser beobachten.“ Unter anderem muss täglich der Verband gewechselt werden.
Die Tierschützer aus Iserlohn wünschen sich natürlich, dass Luna irgendwann in ihrem „Für-immer-Zuhause“ landet. Wer weiß, vielleicht muss die Hündin ja nur noch einmal umziehen – und ihre Pflegestelle wird auch die „Endstelle“.
Das Tierheim Iserlohn ist telefonisch unter 02371/41293 und per E-Mail unter tierheim@tierheim-iserlohn.de zu erreichen.
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