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Strukturwandel im Ruhrgebiet: Neues Stadtzentrum geplant

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Neue Nutzung für ehemalige Bergbaustandort
Neue Nutzung für ehemalige Bergbaustandort © Roland Weihrauch/dpa

Essen - Wenn es nach dem Willen der Planer geht, sollen ehemalige Bergbaustandorte im Revier zu Keimzellen einer neuen Stadtentwicklung werden.

Kurz vor dem Auslaufen der letzten deutschen Steinkohlenzeche stellt die RAG Montan Immobilien nun nationalen und internationalen Investoren ab Montag bei der Messe Expo Real in München erstmals ein neues Modellprojekt vor, das landesweit zum Vorbild werden soll. Dabei soll im bisherigen Stadtrandgebiet zwischen Essen und Bottrop unter dem Titel "Freiheit Emscher" ein neues städtisches Zentrum entstehen.

"Das ist unser wichtigstes Projekt auf der Expo Real", sagte der Chef der RAG-Immobilientochter, Markus Masuth. Auch NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) wird zur Vorstellung des Projekts erwartet. Statt auf Autohändler oder die Schwerindustrie wolle man bei dem Projekt auf neue "wissensintensive" Branchen wie etwa die Medizintechnik oder 3D-Druck setzen, kündigte Masuth an. Dadurch sollen mehrere tausend Arbeitsplätze entstehen.

Neue Nutzung für ehemalige Bergbaustandort
Markus Masuth, Vorsitzender der RAG Montan Immobilien, beantwortet Fragen einer Journalistin. © Roland Weihrauch/dpa

Das Projekt soll insgesamt rund 1700 Hektar im bisher beim Strukturwandel eher hinterher hinkenden nördlichen Ruhrgebiet umfassen, davon rund 150 Hektar Fläche aus dem Bestand des Bergbaukonzerns RAG. Der Rhein-Herne-Kanal und die inzwischen renaturierte Emscher sollen Wohnen und Arbeiten am Wasser ermöglichen. Neue Autobahnanschlüsse und eine grüne Verkehrsachse sollen für eine schnelle Erreichbarkeit sorgen. Mit ersten Interessenten seien bereits Gespräche geführt worden, berichtete Masuth. Eine Investitionssumme steht allerdings noch nicht fest.

Nach dem Aus für den Steinkohlenbergbau könnte es noch etwa zehn Jahre dauern, bis die Vermarktung der ehemaligen Standorte abgeschlossen ist, schätzt der RAG Immobilien-Chef. Trotzdem bereitet sich das Unternehmen mit rund 240 Beschäftigten schon auf eine Zukunft nach dem Bergbau vor. Künftig werde man die Chance nutzen, verstärkt auch Flächen ohne Bergbauhintergrund anzukaufen und zu entwickeln, hieß es. - dpa

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