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Streik zum „Prime Day“ bei Amazon - Auswirkungen auf Paketlieferungen?

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Von: Tobias Lawatzki

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Bei Amazon steht erneut ein „Prime Day“ an mit vielen Schnäppchen für Kunden. Die Beschäftigen in NRW erwarten dadurch zusätzliche Arbeit und streiken. Hat das Auswirkungen auf Lieferungen?

Werne/Dortmund - Zum sogenannten „Prime Day“ gibt es bei Amazon in jedem Jahr dicke Rabatte und viele Schnäppchen. In diesem Jahr veranstaltet der Internethändler sogar erstmals noch eine zweite solche Aktion: am 11. und 12. Oktober. Unter der zusätzlichen Arbeitsbelastung leiden allerdings die Beschäftigen. In Nordrhein-Westfalen sind sie deshalb in einen Streik getreten.

InternethändlerAmazon
AktionPrime Day
Datum11. und 12. Oktober

Für die Prime-Kunden von Amazon bedeutet der „Prime Day“, dass es exklusive Rabatte auf viele Produkte gibt. Auch vorab sind teilweise bis zu 50 Prozent Rabatt drin. Schon etwas mehr als zwei Monaten vor Weihnachten soll der Umsatz damit angekurbelt werden. Bereits am 12. und 13. Juni gab es eine solche Aktion bei Amazon.

Streik zum „Prime Day“ bei Amazon: Arbeitsniederlegung an drei NRW-Standorten

Die Beschäftigten in den Logistikzentren in NRW beklagen dadurch allerdings „ein erhöhtes Arbeitsaufkommen und damit verbunden Zeitdruck und Hetze bei der Arbeit“, sagt Silke Zimmer. Sie ist bei der Gewerkschaft Verdi die NRW-Landesfachbereichsleiterin für den Handel. Es gebe „für die Beschäftigten keine Atempause, bevor es mit Vollgas ins Weihnachtsgeschäft geht“.

An den Standorten in Werne und Dortmund haben die Amazon-Mitarbeiter deshalb bereits mit Beginn der Nachtschicht zu Donnerstag die Arbeit ausgesetzt. In Rheinberg begann der Streik laut Verdi mit der Frühschicht. Auch zum „Prime Day“ im Juni dieses Jahre hatte die Gewerkschaft zur Arbeitsniederlegung aufgerufen.

Streik zum „Prime Day“ bei Amazon: Händler erwartet keine Auswirkungen für Kunden

Kunden von Amazon, die jetzt von den Rabatten im Vorfeld des „Prime Day“ profitieren wollen, könnten sich sorgen, dass ihre Bestellungen durch den Streik verspätet ankommen. Ein Sprecher des Unternehmens sagte allerdings gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass Amazon keine Auswirkungen für seine Kunden erwarte. Er verwies zudem darauf, dass alle Beschäftigen an den Logistikstandorten ab September eine Gehalterhöhung erhalten hätten.

Streik-Banner vor Amazon-Standort
Die Beschäftigen an den Amazon-Logistikzentren in NRW beklagen zum „Prime Day“ eine hohe Arbeitsbelastung. Deshalb streiken sie. © Guido Kirchner/dpa

Verdi fordert allerdings, dass Amazon die Flächentarifverträge des Einzelhandels in NRW anerkennt und dass ein Tarifvertrag abgeschlossen wird. Die Beschäftigten hätten es „mehr als verdient, tariflich entlohnt zu werden“, sagte die Sprecherin der Gewerkschaft. Dies bedeute „die Anerkennung ihrer Leistungen und die Absicherung ihrer Gehälter für die Zukunft“. - Mit Material von AFP

Anders als Internethändler Amazon haben Rewe, Lidl und Co. nicht immer geöffnet. Wegen der Energiekrise sollen Supermärkte jetzt ihre Öffnungszeiten sogar verkürzen.

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