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Theater ist Lost Place am Centro Oberhausen: Nun äußert sich die Stadt

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Von: Lea Creutzfeldt

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Seit drei Jahren steht das Metronom-Theater am Centro in Oberhausen leer. Bis 2020 wurden dort viele Musicals aufgeführt – nun ist es ein Lost Place.

Oberhausen – Früher war das Metronom-Theater – ehemals bekannt unter dem Namen TheatrO – am Centro Oberhausen ein Ort der Unterhaltung. Von November 1998 bis September 1999 baute die Stadt das Theater für 30 Millionen Euro. Ursprünglich war es als Spielstätte für das Musical „Tabaluga & Lilli“ von Peter Maffay gedacht – das lief jedoch nur zwei Jahre lang.

Das Metronom-Theater in Oberhausen von außen.
Einst war das Metronom-Theater in Oberhausen ein Ort der Unterhaltung – doch mittlerweile steht es seit drei Jahren leer. (Archivbild) © Revierfoto/Imago

Ehemaliges Metronom-Theater in Oberhausen

Adresse: Musikweg 1, 46047 Oberhausen

Schließung: Frühjahr 2020

Probleme bei Verkauf des Metronom-Theaters

2005 kaufte das Hamburger Live-Entertainment-Unternehmen Stage das Theater. Daraufhin wurde es umgebaut und in Metronom-Theater unbenannt. Doch nach zahlreichen Musicalaufführungen kam im Frühjahr 2020 das Aus für das Musical-Theater in Oberhausen (NRW). Seitdem steht das Gebäude leer und verfällt zunehmend zu einem Lost Place – und damit ist es nicht alleine. Auf dem Gelände rund um das Centro gibt es noch zwei andere große Leerstände: Das ehemalige Restaurant Pagoda und das Brauhaus Zeche Jacobi stehen ebenfalls seit längerer Zeit leer.

Laut Rainer Suhr von der Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung gibt es bei dem Verkauf des Metronom-Theaters einen Konflikt zwischen der Stadt Oberhausen und dem Eigentümer des Theaters: „Die Stadt und die Tourismus und Wirtschaftsförderung sind der Meinung, dass das Theater ein exzellenter Standort für Live-Entertainment ist. Stage als Eigentümer des Gebäudes hat bislang immer die Vorstellung gehabt, dass man dort so ziemlich alles machen darf, außer Musicals und Live-Entertainment spielen. Zwischendurch gab es Anfragen von möglichen Nutzern, die gesagt haben, sie möchten das Gebäude kaufen und abreißen. Das möchten wir nicht“, so Suhr.

Passende Kaufinteressenten sind bereits vorhanden

Es gibt aber auch Kaufinteressenten, die daran interessiert sind, an diesem Standort wieder Live-Entertainment anzubieten. Das Problem: Stage behauptet bislang, sie möchten das Haus nicht an Wettbewerber verkaufen.  „Nun ist es aber so, dass Leute, die sich nicht im Wettbewerb mit Stage befinden, in der Regel kein Theater kaufen. Insofern ist der Prozess mit Stage schwierig, aber wir glauben, dass wir uns so langsam unserem Ziel nähern und der Eigentümer begreift, dass die Stadt Oberhausen und die Tourismusförderung es ernst meinen. Wir möchten, dass Stage Wettbewerbern erlaubt, dort Live-Entertainment zu machen“, erklärt Suhr gegenüber wa.de.

Metronom-Theater am Centro Oberhausen: Anziehungskraft stärken

Mittlerweile gibt es auch einen rechtlichen Aspekt zu beachten: Die Stadt Oberhausen hat vergangenen Herbst einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan erarbeitet. Eines der Planungsziele ist die Sicherung des Metronom-Theaters als Standort für Live-Entertainment. In dem Beschlussvorschlag heißt es: „Erklärtes Ziel der Stadt Oberhausen war es seinerzeit wie heute, mit dem Bau eines Musical-Theaters und der langfristigen Etablierung eines permanenten Musical-Betriebs in der Neuen Mitte Oberhausen, deren Anziehungskraft für Tages- und Übernachtungsgäste nachhaltig zu stärken, Oberhausen als Urban Entertainment Center weiterzuentwickeln und damit insbesondere für eine Belebung der Nachfrage in Hotellerie und Gastronomie zu sorgen.“

Wenn es also nach der Stadt geht, soll am Standort des Metronom-Theater-Gebäudes so schnell wie möglich wieder Live-Unterhaltung stattfinden. Wann dies tatsächlich der Fall sein wird, bleibt jedoch abzuwarten. (lc)

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