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Strom-Kosten: Essen und Dortmund gehören zu den teuersten Städten in ganz Deutschland

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Von: Oliver Schmitz

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In einem bundesweiten Vergleich schneiden die Strom-Grundversorger in NRW besonders schlecht ab. Doch Kunden haben Möglichkeiten.

Köln – Nach monatelangen Höchstständen sinken die Strompreise derzeit wieder. Davon profitieren auch Kundinnen und Kunden der deutschen Grundversorger – jedoch meist nicht so viel, wie bei anderen Lieferanten. Ganz im Gegenteil. Gerade in NRW-Großstädten gibt es große Preisunterschiede zum günstigsten Alternativanbieter. Das ergibt eine bundesweite Untersuchung des Vergleichsportals Check24. Im Rheinland zahlen Grundversorger-Stromkunden besonders viel. (Stand 22. Mai 2023.)

Deutschland-Vergleich: In Köln und Bonn können Stromkunden durch Wechsel am meisten sparen

StadtGrundversorger (4-Personen-Haushalt/Jahr)Günstigster Anbieter / JahrErsparnis /Jahr
Köln2047 Euro1261 Euro786 Euro
Düsseldorf1722 Euro1.226 Euro496 Euro
Essen1928 Euro1356 Euro572 Euro
Dortmund1892 Euro1278 Euro615 Euro
Duisburg1594 Euro1315 Euro279 Euro
Bochum1795 Euro1293 Euro501 Euro
Wuppertal1851 Euro1283 Euro568 Euro
Bielefeld1576 Euro1224 Euro352 Euro
Münster1776 Euro1204 Euro572 Euro
Bonn2002 Euro1177 Euro825 Euro

Laut Check24-Vergleich liegen Bonn und Köln an der Spitze der teuersten Strom-Grundversorger in Deutschland. Und das gleich in doppelter Hinsicht. Mit über 2000 Euro pro Jahr zahlen Stromkunden bei RheinEnergie und den Stadtwerken Bonn (SWB) nicht nur an meisten, sondern auch der Unterschied zum günstigstes Alternativanbieter ist am größten. Noch Anfang 2023 waren die Strompreise bei der RheinEnergie deutlich erhöht worden.

Auch in anderen NRW-Großstädten wie Dortmund, Essen, Münster oder Wuppertal zahlt man bei anderen Stromlieferanten deutlich weniger als in der Grundversorgung. Dazwischen liegen im Bundesvergleich nur noch Leipzig (727 Euro Ersparnis) und München (704 Euro Ersparnis).

Die geringste Differenz zwischen Grundversorger und günstigstem Anbieter gibt es derweil ebenfalls in zwei NRW-Städten: Duisburg und Bielefeld. Mit 279 bis 352 Euro würde sich ein Wechsel für Stromkunden dort aber ebenfalls noch lohnen. Untersucht wurden bei dem Vergleich die 20 größten Städte Deutschlands. Als Grundlage dienten die Anbieterpreise auf dem Vergleichsportal Check24, jeweils für eine „Beispielfamilie“ mit vier Personen und durchschnittlichem Jahresverbrauch von 4250 Kilowattstunden.

Über 100 Strom-Grundversorger haben zuletzt Preise gesenkt – dennoch lohnt sich oft Wechsel

Links ein Stromzähler und rechts der Kölner Dom. (IDZRW-Montage)
In Köln zahlen Stromkunden in der Grundversorgung mit an meisten. (IDZRW-Montage) © Fotostand/Imago & Vitalii Kliuiev/Imago

Seit Jahresbeginn haben deutschlandweit 102 Grundversorger ihre Strompreise gesenkt, teilt Check24 mit. Davon sollen rund 3,3 Millionen Haushalte profitieren. Durchschnittlich fünf Prozent weniger zahlen sie nun im Vergleich zum 1. Januar 2023. Das entspricht im Schnitt rund 108 Euro bei einem Verbrauch von 5000 Kilowattstunden (4-Personen-Haushalt). Im Mai 2023 zahlen die Musterhaushalte durchschnittlich 2166 Euro in der Grundversorgung und 1654 Euro bei Alternativanbietern.

Aufgrund der hohen Kosten hatte die Bundesregierung neben der Strompreisbremse auch andere Stromentlastungen eingeführt, teilweise noch für 2023. Viele Haushalte setzen zudem zunehmend auf Selbstversorgungslösungen wie Balkonkraftwerke und Solaranlagen. Diese werden in vielen Fällen sogar extra gefördert. (os)

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