Neue Corona-Regeln an Schulen in NRW: Keine Maskenpflicht, aber Empfehlung
NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) hat über die Corona-Regeln für das Schuljahr 2022/23 informiert. Die Maskenpflicht entfällt, es gibt nur eine Empfehlung.
Hamm - Die Sommerferien in Nordrhein-Westfalen neigen sich allmählich dem Ende entgegen. Schon am 10. August 2022 müssen Schüler und Lehrer wieder den Gang zur Schule antreten. Lediglich die rund 171.000 Erstklässler werden einen Tag später zur Einschulung erwartet. Starten sie ohne große Einschränkungen durch Corona-Regeln in die Schulzeit? Die Entscheidung wurde mit Spannung erwartet.
Schule in NRW: Corona-Regeln und Entscheidungen - die Pressekonferenz
Lange war es eine Selbstverständlichkeit in NRW. Der Schulunterricht findet in den Klassenräumen und unter Präsenzpflicht statt. Dann folgte die Corona-Pandemie, die so vieles aus den Angeln hob. Zunächst wurde der Schulunterricht ausgesetzt, dann bürgerte sich das Wort „Distanzunterricht“ ein. Lehrer und Schüler blieben aufgrund der Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus zuhause und unterrichteten und lernten vor dem heimischen Bildschirm.
Etwas mehr als zwei Jahre später soll eben jenes Szenario der Vergangenheit angehören. Für das Schuljahr 2022/23 hatte Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) kürzlich betont: „Flächendeckende Schließungen von Kitas und Schulen darf es nicht mehr geben.“ Zudem wird mit Spannung erwartet, ob Corona-Regeln an Schulen neu definiert werden.
Erst im April war die Maskenpflicht an Schulen in NRW gefallen. Kurz darauf, zu Beginn der Osterferien, fiel dann auch die Testpflicht an den Bildungsstätten. Damit schon frühzeitig Klarheit herrscht und sich Eltern, Schüler und Lehrer auf das neue Schuljahr und die möglichen Corona-Regeln vorbereiten können, hat die neue nordrhein-westfälische Schulministerin Dorothee Feller (CDU) die traditionelle Schuljahrespressekonferenz um eine Woche vorgezogen.
Schule in NRW: Testpflicht zum Start möglich - Fachkräftemangel macht Sorgen
Am Donnerstag informierte sie über die Rahmenbedingungen für das kommende Schuljahr. Aus einem am Donnerstag verbreiteten Brief an Eltern gingen bereits erste Informationen hervor. Diese wurden dann der Schulministerin bestätigt. „In unseren Gesprächen mit Verbänden haben sich viele eine Maskenpflicht gewünscht“, sagte Dorothee Feller. Da dies aber auf keiner Grundlage beruht, sprach sie lediglich eine Empfehlung aus. Folgende Regelungen setzen besonders auf Eigenverantwortung:
- Maske: Eine Maskenpflicht wird es nicht geben. Empfohlen wird jedoch, eine FFP2-Maske oder eine medizinische Maske in Innenräumen zu tragen. Masken werden von den Schulträgern weiterhin bereitgestellt.
- Corona-Tests: Das Land stellt weiterhin Antigenschnelltests zur Verfügung. Am ersten Schultag erhalten Schüler die Möglichkeit, sich testen zu lassen. Bei Symptomen dürfen sich Schüler zuhause testen.
- Lehrerbefugnisse: Treten Symptome erst in der Schule auf und es liegt kein aktueller negativer Befund vor, soll in der Schule getestet werden. Darüber entscheidet dann die Lehrkraft.
- Positiver Schnelltest: Müssen jeweils durch einen Bürger- oder PCR-Test abgesichert werden. Bei Bestätigung sollen sich Betroffene umgehend in Isolation begeben. Sitznachbarn dürfen die Schule weiterhin besuchen.
- Schulbus: Für den Schülertransport gilt weiterhin die Maskenpflicht.
- Prüfungen: Wer während der Prüfungszeit an Corona erkrankt, ist für die Prüfung freigestellt. Um anschließend entschuldigt zu sein, muss der Prüfling nach fünf Tagen ein ärztliches Attest oder ein neues positives Bürger- oder PCR-Testergebnis vorweisen.
Die Sorge ist groß vor einer erneuten Corona-Welle im Herbst. Gesundheitsminister Karl Lauterbach schließt erneute Schulschließungen nicht aus. Eine große Baustelle bleibt weiterhin der Fachkräftemangel an Schulen in NRW. Am 1. Juni dieses Jahres waren 4369 von rund 160 120 Lehrerstellen nach Zahlen des Schulministeriums nicht besetzt.
Um flexibel zu bleiben, kündigte Schulministerin Dorothee Feller an, das sogenannte Handlungskonzept Corona noch einmal dann anzupassen, sobald es Rückmeldungen und Empfehlungen aus den Schulen gibt. „Dann würden wir das Handlungskonzept Corona noch vor den Herbstferien anpassen und vor den Herbstferien den Schulen ein angepasstes Konzept mitgeben, damit sie sich während der Herbstferien vorbereiten können“, sagte Dorothee Feller am Donnerstag.