Schafskälte: Datum, Erklärung, Name - das müssen Sie zur Bauernregel wissen
Im Juni kommt die Schafskälte. Doch woher kommt das Wetterphänomen? Datum, Erklärung, Name - alles, was man zur Bauernregel wissen muss.
Hamm - Märzwinter, Hundstage oder Altweibersommer: Jedes Jahr treten in Deutschland einige Wetterphänomene auf, die zu einem bestimmten Zeitpunkt gewisse meteorologische Umstände mit sich bringen. Dazu zählt auch die sogenannte Schafskälte. Aber was hat es mit der Wetterlage eigentlich auf sich?
Meteorologische Singularität | Schafskälte |
Zeitraum | 4. bis 20. Juni |
Ort | Mitteleuropa |
Schafskälte: Name, Datum und Erklärung - alles zur Bauernregel
Zum Ende des Frühlings bzw. Beginn des Sommers wird es häufig noch einmal deutlich kälter. Dabei sind Temperaturstürze von bis zu zehn Grad Celsius möglich. Im Volksmund ist dann von der Schafskälte die Rede.
Dabei handelt es sich um eine sogenannte meteorologische Singularität, die auch als Witterungsregelfall bezeichnet wird, wie wetter.com berichtet. Das bedeutet: Manche Wetterlagen treten mit hoher Wahrscheinlichkeit zu bestimmten Jahreszeiten auf und sorgen für charakteristische Witterungen. Dazu zählen beispielsweise auch die Eisheiligen im Mai.
Ein festes Datum für die Schafskälte gibt es nicht, allerdings tritt sie normalerweise im Zeitraum zwischen dem 4. und 20. Juni auf. Häufig kommt es rund um den 11. Juni zu dem Kälteeinbruch in Mitteleuropa, er kann aber auch früher oder später kommen. Durch den Klimawandel war in den vergangenen Jahren jedoch immer seltener etwas von der Schafskälte zu spüren.
Schafskälte: Daher hat das Wetterphänomen seinen Namen
Der Name Schafskälte geht in der Tat auf die gleichnamigen Tiere zurück: Im Juni scheren viele Landwirte ihre Schafe. Weil die kühlen Temperaturen der Schafskälte aber ohne die wärmende Wolle insbesondere für Muttertiere oder Lämmer gefährlich werden kann, werden sie erst nach dem Auftreten des Wetterphänomens geschoren. So entstand die Bauernregel, weil Landwirte und Hirten schon weit vor Beginn der Wetteraufzeichnungen regelmäßig die besondere Wetterlage beobachtet hatten.
Aber warum kommt es überhaupt zu Beginn des Sommers noch einmal zu einem derartigen Temperatursturz? Eine Erklärung liefern die Experten von wetter.com: Durch die unterschiedlich schnelle Erwärmung von Land- und Wassermassen im Juni können sich kräftige Tiefdruckgebiete bilden. Denn zu der Zeit ist beispielsweise die Nordsee noch viel zu kalt, um kalte Polarluft zu erwärmen. Entsprechend kalt kann es während der Schafskälte in Deutschland werden.

Ob es nur kühl oder auch nass wird, hängt demnach von der Strömungsrichtung der Polarluft ab: Kommt sie aus über Nordsee und Atlantik aus Nordwest, ist auch Regen während der Schafskälte sehr wahrscheinlich. Wenn die Luft dagegen aus Nordost Richtung Deutschland strömt, bleibt es eher trocken, wird aber möglicherweise noch kälter.