Ein Verdächtiger des deutschen Netzwerks soll wiederum ein Angelparadies zur Geldwäsche genutzt haben.
Durchsuchungen gab es den Ermittlern zufolge auch in Essen, Wuppertal, Bergisch-Gladbach, Hagen, Hattingen, Castrop-Rauxel sowie im Kreis Mettmann. Es habe bei den Razzien keinen Widerstand gegeben, sagte eine Sprecherin des NRW-Landeskriminalamtes. Beteiligt an dem Einsatz waren auch die Einsatzhundertschaft des Spezialeinsatzkommandos und Diensthundeführer. Auch in Bayern, Rheinland-Pfalz, Thüringen und im Saarland gab es Durchsuchungen und Festnahmen.
Den Beschuldigten wird unter anderem Geldwäsche, bandenmäßige Steuerhinterziehung, gewerbsmäßiger Bandenbetrug sowie Rauschgiftschmuggel vorgeworfen. Das Verfahren wird durch eine gemeinsame Ermittlungsgruppe geführt, an der Europol und Eurojust beteiligt sind. Razzien gab es demnach auch in Belgien, Frankreich, Italien, Portugal und Spanien.
Erstmeldung: Bergkamen - Die Vorbereitungen waren abgeschlossen, am frühen Mittwochmorgen (3. Mai) schlugen die mehr als 1000 Einsatzkräfte zu. Mit einem Großeinsatz in mehreren Bundesländern ist die Polizei gegen Mitglieder der italienischen Mafia ‘Ndrangheta vorgegangen. Neben Dutzenden Durchsuchungen gab es zahlreiche Festnahmen, auch in Nordrhein-Westfalen. In Bergkamen wurde offenbar eine Drogenplantage entdeckt.
Die Bilanz des Großeinsatzes der Polizei dürfte die Einsatzkräfte, wie schon nach der Razzia im Januar 2023, durchaus zufrieden stellen. In Nordrhein-Westfalen durchsuchten rund 500 Beamte 51 Häuser, Wohnungen, Büros und Geschäftsobjekte. Durchsuchungen gab es den Ermittlern zufolge in Essen, Wuppertal, Bergisch-Gladbach, Hagen, Hattingen, Castrop-Rauxel, Siegen und Bedburg, sowie im Kreis Mettmann.
Wie eine Sprecherin des NRW-Landeskriminalamtes am Mittwoch mitteilte, habe es keinerlei Widerstand gegeben. So auch nicht in Bergkamen, wo die Polizei gegen 4 Uhr eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus stürmte. Gefunden wurde offenbar eine Drogenplantage.
Hintergrund des Großeinsatzes der Polizei am Mittwochmorgen ist ein Verfahren mit Bezug zur italienischen organisierten Kriminalität, das sich gegen Verantwortliche und Mitglieder der Vereinigung ‘Ndrangheta richtet. Den Beschuldigten wird unter anderem Geldwäsche, bandenmäßige Steuerhinterziehung, gewerbsmäßiger Bandenbetrug sowie Rauschgiftschmuggel vorgeworfen.
Die ‘Ndrangheta gehört zu den mächtigsten Mafia-Organisationen der Welt und ist längst international über die Grenzen Italiens hinaus aktiv. Auch in Deutschland ist sie mittlerweile vertreten. Clans der Organisation waren etwa für die Mafia-Morde von Duisburg verantwortlich, bei denen 2007 sechs Menschen vor einer Pizzeria erschossen wurden. Nicht nur bei Clans, auch im Fußball kam es jüngst in NRW zu Razzien. So wurde vor dem Revierderby „umfangreiches Beweismaterial“ sichergestellt. (mit dpa-Material)