Als Moderatorin Nina Krah die Frage nach dem „Warum“ der Neubewerbung stellte, waren die Antworten eindeutig. Die Region habe das Potential, das Geld noch mal auszugeben, war sich Werdohls Bürgermeister Andreas Späinghaus sicher. Er ist zugleich Vorsitzender des Leader-Vereins, der die Entwicklung der Region steuert und umsetzt.
Nach einem eher zögerlichen Start, was das Interesse an Förderungen anginge, habe das Programm nun Fahrt aufgenommen, meinte Plettenbergs Bürgermeister Ulrich Schulte, der auch Schatzmeister des Leader-Vereins ist.
Ludwig Rasche, stellvertretender Vorsitzender des Leader-Vereins, sprach von „unheimlichen Möglichkeiten“ – vor allem auch für Vereine, die so größere Projekte anpacken könnten. „In den letzten Jahren haben wir sehr gute Netzwerke gebildet“, ergänzte Heiner Burkhardt, Sprecher der Lokalen Arbeitsgruppe (LAG), die über die Projekte entscheidet.
Die Zeit für die Bewerbung zur nächsten Förderperiode rennt. Bis zum 4. März 2022 müsse sie eingereicht sein, erklärte Dr. Frank Bröckling vom Büro Planinvent. Herausforderung: Die Bewerbung sei aufwändig, müsse nicht zuletzt konkrete Ideen enthalten, was in der Region wie gemacht werden soll.
Die Konkurrenz-Situation zu anderen Bewerbern schätzte Bröckling als „nicht schlecht für uns ein“. Ein Grund: Der Geldtopf sei diesmal größer. Glückt die erneute Bewerbung, könnte im Januar 2023 durchgestartet werden – die Strukturen seien noch aus der vergangenen Förderperiode vorhanden und könnten sofort wieder aktiviert werden.
Für den Zeitraum 2023 bis 2027 würde es wieder 2,7 Millionen Euro geben, so Bröckling. Dazu kämen jährlich 200 000 Euro für Kleinprojekte. Auch positiv aufgenommen: Statt aktuell 65 Prozent, sollen zukünftig 70 Prozent der Projekte durch Leader getragen werden.
Konkret waren die ersten Ideen der Teilnehmer am Montag noch nicht – und das mussten sie auch nicht. An drei Abenden sollen die einzelnen Themen mit Workshops noch vertieft werden, so Bröckling.
Die Termine dafür sind immer montags, immer ab 18.30 Uhr – und zwar wie folgt: Am 8. November geht es in der Aula der Sekundarschule Nachrodt-Wiblingwerde ums Wohnen. Eine Woche später, am 15. November, heißt das Thema im Ratssaal Letmathe Arbeiten. Im Zeichen von Freizeit wird der dritte Workshop-Abend am 22. November stehen, der im Ratssaal Finnentrop stattfinden wird. Zusammengebracht werden die Themen dann am 29. November – der Veranstaltungsort soll noch bekannt gegeben werden. Zur besseren Planung der Veranstaltungen wird jeweils um Anmeldungen vorab per Mail (info@leader-lenneschiene.de) gebeten. An allen Abenden gilt die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet).
Wer Fragen hat, kann sich bei Regionalmanagerin Clarissa Zell im Regionalbüro in Werdohl unter Tel. 0 23 92 / 80 66 54 21 oder per E-Mail (c.zell@leader-lenneschiene.de) melden.
Leader ist die Abkürzung von „Liaison entre actions de développement de l’ Économie Rurale“ (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft). Es handelt sich um ein Maßnahmenprogramm der Europäischen Union, mit dem seit 1991 modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden. Lokale Arbeitsgruppen erarbeiten vor Ort Entwicklungskonzepte. Ziel: Die ländlichen Regionen Europas auf dem Weg zu einer eigenständigen Entwicklung unterstützen.