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Opfer sorgte sich: „Der schlägt mich irgendwann tot“

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Hotel Stadt Soest

SOEST - Schwere Vorwürfe gegen den 32-Jährigen, der am Wochenende die 25-jährige Sandra V. im Hotel "Stadt Soest" getötet hat. Freunde der Verstorbenen bezeichnen den mutmaßlichen Täter Fulvio P. als brutalen Zuhälter, der bereits mehrfach gewältig geworden sein soll.

 „Bitte helft alle mit. Diese Frau hat eine ordentliche Beisetzung verdient!“ Freunde der am Samstagmorgen im Hotel Stadt Soest umgebrachten Sandra V. haben am Montag um Spenden gebeten, damit die 25-Jährige nicht von den Behörden womöglich in einem anonymen Urnengrab beigesetzt wird. Zugleich erhoben die Bekannten schwere Vorwürfe gegen den inzwischen festgenommenen

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„Lebensgefährten“. Der habe sie immer wieder brutal geschlagen und sei ihr Zuhälter gewesen. „Sie hat uns wiederholt gesagt: Irgendwann schlägt der mich tot“, schilderten am Montag Tanja und Andreas K. gegenüber unserer Zeitung. Das Ehepaar hatte sich noch am Samstag, als die ersten Nachrichten vom gewaltsamen Tod ihrer Freundin auftauchten, an die Polizei gewandt.

Die K.s lassen kein gutes Haar an dem Tatverdächtigen Fulvio P. „Der hatte schon immer einen an der Birne.“ Tanja und Andreas K. haben den Italiener vergangenes Jahr in einem Soester Club und Bordell kennengelernt, als dort gerade umgebaut wurde. Andreas half bei den Handwer-kerarbeiten, Tanja arbeitete bei der Eröffnung und in den Wochen danach dort an der Bar.

„Fulvio ist ein aggressiver Typ mit gespaltener Persönlichkeit“, sagen die beiden, „der hat noch das Zuhältergehabe der 80er-Jahre und versucht mit roher Gewalt, Macht auf die Frauen auszuüben.“ 

Zu denen, die im Soester Club im Januar anheuerten, gehörte auch Sandra V. Sie arbeitete als Table-Dancerin und Prostituierte in dem Club, der Besitzer und Chef übertrug ausgerechnet Fulvio V. die Leitung. Später sei der nicht zuletzt wegen seiner Aggressionen entlassen worden.

Die Beziehung zu „Sandy“, wie Sandra V. im Club hieß, sei aber nicht abgebrochen. „Wir haben immer wieder versucht, sie von ihm loszubekommen“, sagen die K.s, doch Fulvio P. habe nicht lockergelassen – trotz wiederholter Misshandlungen, die er Sandra zugefügt haben soll. Unter anderem soll er mit einer Eisenstange auf die Beine der Frau geschlagen haben – die Spuren, so Andreas K., müssten eigentlich bei der Obduktion noch zu sehen gewesen seien.

Das letzte Lebenszeichen von seiner Freundin Sandra erhielt das Ehepaar am Freitagabend – keine 12 Stunden vor dem Tod der 25-Jährigen. In einer SMS bat sie um Geld für die Hotelübernachtung. Denn Fulvio P. war es erneut gelungen, die Tänzerin zu sich zu locken, erst ins City-Hotel am Bahnhof, dann am Donnerstag vergangener Woche ins Hotel Stadt Soest. „Er wollte weg von hier, womöglich nach Italien, und sie sollte mitkommen“, schildern die K.s

Womöglich hat Sandras Weigerung sie das Leben gekostet. Die Staatsanwältin, die den 32-jährigen Italiener vernommen hat, spricht von einem „Streit über die gemeinsame Lebensplanung“. P. verlor offenbar einmal mehr die Beherrschung und würgte die junge Frau zu Tode. - hs

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