Die Mordkommission sucht nach Zeugen, die die 75-Jährige am Tattag in ihrem Geschäft oder anderswo gesehen haben. Auch baten die Ermittler um Hinweise von Zeugen, die am Montag zur Mittagszeit verdächtige Beobachtungen rund um das Geschäft gemacht haben. Darüber hinaus werden Zeugen gesucht, die Hinweise auf die Kleidung des Opfers geben können.
Die Ermittler mahnten, zufällig gefundene, augenscheinlich sorglos weggeworfene Damenbekleidung in Obernkirchen nicht anzufassen, sondern der Polizei zu melden. In diesem Fall sollten etwaige Zeugen am Fundort auf die Polizei warten.
Die Ermittlungen seien umfangreich und komplex, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Zunächst sollten „aus ermittlungstaktischen Gründen“ keine Details genannt werden. Um die Ermittlungen voranzubringen, seien nun weitere Tathintergründe veröffentlicht worden. Die Behörden äußerten sich nicht dazu, ob aus dem Laden etwas gestohlen wurde.
Nach früheren Angaben des Sprechers der Staatsanwaltschaft Bückeburg, Nils-Holger Dreißig, gibt es keine Hinweise darauf, dass der mutmaßliche sogenannte Axtmörder auch für den gewaltsamen Tod der 75-Jährigen verantwortlich sein könnte. In der Grenzregion von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wird nach einem 36-Jährigen gefahndet, der in der Nacht zum 18. Juni in Kalletal-Stemmen im Kreis Lippe mit einer Axt den 39 Jahre alten Liebhaber seiner Ex-Freundin erschlagen haben soll.
Update vom 28. Juni, 16.05 Uhr: Zwei Tage nach dem gewaltsamen Tod einer 75-Jährigen in ihrem Schreibwarenladen halten sich die Ermittler bedeckt. „Die Ermittlungen werden mit Hochdruck weitergeführt“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Bückeburg, Nils-Holger Dreißig, am Mittwoch. Hinweise auf einen Zusammenhang mit dem in der Region vermuteten mutmaßlichen Axtmörder gibt es laut Staatsanwaltschaft aber nicht.
Update vom 28. Juni, 16.11 Uhr: Bisher gibt es laut Staatsanwaltschaft keine Hinweise darauf, dass der in der Region gesuchte Axtmörder auch der Täter im Fall der getöteten 75-Jährigen in Obernkirchen ist. Die Leiche der Frau wurde am Dienstag obduziert, um die genaue Todesursache zu klären und den Tatzeitraum einzugrenzen. Wann es ein Ergebnis gibt, war zunächst unklar.
Es werde geprüft, ob der gesuchte mutmaßliche Axtmörder an der Tat in Obernkirchen beteiligt gewesen sein könnte, sagte der Sprecher. „Darauf gibt es derzeit aber noch keine Hinweise.“ Ermittelt werde in alle Richtungen, auch ein Motiv im persönlichen Bereich sei denkbar. Ob ein Sexualdelikt vorliege, sei noch Gegenstand der Ermittlungen, sagte Dreißig auf Nachfrage. Die Staatsanwaltschaft machte zunächst ebenfalls keine Angaben dazu, ob in dem Schreibwarengeschäft etwas gestohlen wurde.
[Erstmeldung] Obernkirchen/Kalletal - Gerade einmal 28 Kilometer liegen zwischen Obernkirchen in Niedersachsen und Kalletal in NRW. In beiden Orten wurde innerhalb von zehn Tagen ein Mensch gewaltsam getötet. In Kalletal gibt es einen mutmaßlichen Täter, der mit Hochdruck gesucht wird. Ist er auch der Mörder der 75-Jährigen in Obernkirchen?
Polizei und Staatsanwaltschaft äußerten sich zunächst nicht zu einem möglichen Zusammenhang der beiden Taten. Am Montag (27. Juni) ist eine 75-jährige Frau in ihrem Schreibwarengeschäft in Obernkirchen (Landkreis Schaumburg) tot gefunden worden. Die Ermittler gehen von einem Tötungsdelikt aus.
Laut Polizei und Staatsanwaltschaft deuten die Spuren am Tatort darauf hin, dass die Frau einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist. Genauere Angaben zur Todesursache oder zum Tathergang konnte die Polizei bis zum Abend nicht machen. Die Ermittler teilten bisher ebenfalls nicht mit, ob in dem Laden der 75-Jährigen Geld gestohlen wurde.
Die Beamten erhoffen sich zur Aufklärung der Tat Hinweise von Zeugen, die rund um das Schreibwarengeschäft in der Neumarktstraße Verdächtiges beobachtet haben könnten.
In der Region zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wird mit Hochdruck nach Elchin Agaev gefahndet. Der 36-Jährige soll am 18. Juni in Kalletal (Kreis Lippe) mit einer Axt den Liebhaber seiner Ex-Freundin erschlagen haben. Anschließend vergewaltigte er die 24-Jährige und zwang sie und ihre beiden kleinen Kinder in ein Auto, raste davon und kam schließlich in die Polizeikontrolle. Ihm gelang dennoch die Flucht.
Zuletzt lobte die Polizei eine Belohnung für Zeugen aus. Für Hinweise, die zur Ergreifung des 36-Jährigen führen, gebe es 5000 Euro. (mit dpa-Material)