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Nach Sprengung von Geldautomaten: Polizei schießt Täter an - Fluchtauto gefunden

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Von: Daniel Schinzig

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Nach der Sprengung eines Geldautomaten in NRW kam es zu einer Schießerei. Ein Mann wurde durch eine Polizeikugel verletzt. Das Fluchtauto der Komplizen wurde entdeckt.

[Update] Castrop-Rauxel - Immer wieder kommt es zur Sprengung von Geldautomaten. Auch in Castrop-Rauxel (NRW) hat am frühen Donnerstagmorgen (19. Mai) ein lauter Knall die Anwohner aus dem Schlaf gerissen. Doch in diesem Fall kam es zur Eskalation: Als die Polizei am Ort des Geschehens eintraf, fielen mehrere Schüsse. Ein Mann wurde durch eine Polizeikugel verletzt.

Nach Sprengung von Geldautomaten: Täter angeschossen - Komplizen auf der Flucht

Wie die Polizei mitteilt, wurde die Detonation in Castrop-Rauxel gegen 1.05 Uhr gemeldet. Als die Polizei an der Sparkasse, in der der Geldautomat gesprengt wurde, eintraf, wurden drei Verdächtige angetroffen. Dann kam es laut der Mitteilung zu mehreren Schussabgaben. Dabei wurde einer der Täter verletzt. Er wurde von den Polizisten festgenommen und kam in ein Krankenhaus. Zwei mutmaßlichen Komplizen gelang die Flucht.

Nach der Sprengung eines Geldautomaten in Castrop-Rauxel kam es zu einer Schießerei.
Nach der Sprengung eines Geldautomaten in Castrop-Rauxel kam es zu einer Schießerei. © Markus Wüllner

Die Polizei gehe davon aus, dass auch die Verdächtigen geschossen haben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Ermittlerkreisen. Der Verdächtige wurde festgenommen und in ein Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr bestand nicht.
Zunächst seien nur Patronenhülsen von Dienstwaffen gefunden worden, hieß es. Das könnte daran liegen, dass die mutmaßlichen Automatensprenger einen Revolver hatten - eine solche Waffe spuckt keine Hülsen aus.

Die beiden anderen Täter flüchteten in einem dunklen Audi RS8 vom Tatort. Für die Suche nach den Männern kaum auch ein Hubschrauber zum Einsatz. Das Auto wurde mittlerweile auch gefunden und wird nun nach Spuren abgesucht.

Schießerei nach Sprengung von Geldautomaten: Fluchtauto gefunden

Nachdem eine Zeugin der Polizei am frühen Donnerstagmorgen eine Detonation gemeldet hatte, fuhr ein Streifenwagen zu der Sparkassen-Filiale und entdeckte dort drei Tatverdächtige, wie die Polizei am Morgen mitgeteilt hatte. „Im weiteren Verlauf kam es zu mehreren Schussabgaben.“ Die Polizisten blieben dabei unverletzt.

Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen sagte: „Die meisten Polizistinnen und Polizisten müssen zum Glück ein Dienstleben lang keinen Schuss auf einen anderen Menschen abgeben. Kommt es doch dazu, ist das immer ein sehr belastendes Ereignis, dass mitunter Jahre lang nachwirkt.“ Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werde deshalb nach extremen Einsätzen immer auch Hilfe angeboten.

Schießerei nach Sprengung von Geldautomaten: Reul äußert sich

Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte am Donnerstag der dpa: „Seit Februar ist jeder verfügbare Streifenwagen nachts auf der Straße, nah an den Geldautomaten. Das ist ein Baustein in unserem Kampf gegen die Sprenger - und der trägt Früchte: Heute Nacht war die Polizei unheimlich schnell vor Ort, hat die Verdächtigen auf frischer Tat ertappt. Auch das Fluchtfahrzeug haben wir und nehmen es jetzt genau unter die Lupe.“

Reul ergänzte: „Das Vorgehen der Sprenger ist hochexplosiv, hochmotorisiert und hochgefährlich. Ich danke daher der Polizei für ihren ausgesprochen guten und mutigen Einsatz, der zeigt, dass wir dranbleiben.“ Erst vor zwei Wochen hatte Reul die neue Offensive gegen Geldautomatensprenger publik gemacht. Eine neue zusätzliche Sonderkommission im Innenministerium sei dafür eingerichtet worden. Die Zahl der Sprengattacken hat sich in diesem Jahr in NRW mehr als verdreifacht.

Ebenfalls am frühen Donnerstagmorgen gab es an einem Supermarkt in Alsdorf bei Aachen eine weitere Automatensprengung. Dabei wurden der Automat und Teile der Gebäudefassade beschädigt. Ob die Täter Geld erbeutet haben, war zunächst nicht bekannt.

Die beiden anderen Täter flüchteten in einem dunklen Audi RS8 vom Tatort. Für die Suche nach den Männern kaum auch ein Hubschrauber zum Einsatz. Das Auto wurde mittlerweile auch gefunden und wurd nun nach Spuren abgesucht.

Die Polizei sucht Zeugen. Wer Hinweise zu der Tat geben kann, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 0800 2361 111 bei der Polizei zu melden.

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