Hunderte Unfälle in NRW wegen Glatteis — Streuwagen kippt um
Rutschiger Start in die Woche: Es war teils spiegelglatt auf den Straßen in NRW. Es gab viele Unfälle. In Düsseldorf blieben Kitas und Schulen geschlossen.
Hamm - Aufgrund von Regenfällen bei Frosttemperaturen hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in der Nacht zu Montag (19. Dezember) vor Glatteisgefahr gewarnt. Unter anderem Nordrhein-Westfalen war von der Warnung betroffen. Am Morgen kam es zu hunderten Unfällen. Das befürchtete große Chaos blieb aber weitestgehend aus.
Viele Unfälle und Schulausfall - Offizielle Glatteis-Warnung für NRW
In der Nacht von Sonntag auf Montag kam es zu Regen, der beim Auftreffen auf den Boden und auf Gegenstände gefror. Die Folge: Straßen und Bürgersteige wurden plötzlich spiegelglatt. Der DWD gab für NRW die Warnstufe 3 (Unwetter) heraus. Es wurde davor gewarnt, sich draußen aufzuhalten — und erst recht sollte das Auto stehen gelassen werden.
Glatteis in NRW: Hunderte Unfälle auf spiegelglatten Straßen
Wie zu erwarten, kam es am frühen Montagmorgen zu vielen Unfällen in NRW. Vor allem der Märkische Kreis und der Hochsauerlandkreis sind betroffen. Im Kreis Soest kam es zu einem Frontalunfall, bei dem eine Person schwer verletzt wurde. Der Überblick:
- In Lippetal krachte es am Montagmorgen heftig, eine junge Frau erlitt schwere Verletzungen. An der Unfallstelle im Kreis Soest war es laut Feuerwehr „spiegelglatt“.
- Im Märkischen Kreis waren die Straßen am Montagmorgen ziemlich glatt. Um 2.25 Uhr stürzte in Meinerzhagen ein Streuwagen um. Der Fahrer wurde verletzt. Es gab erhebliche Schwierigkeiten bei der Bergung.
- In Meschede im Hochsauerlandkreis hatte die Feuerwehr Probleme, zum Gerätehaus zu kommen. Es gab blaue Flecken und eine riskante Fahrt zum Einsatzort.
- Einen Verletzten gab es auch in Kierspe. Dort schlitterte gegen 4 Uhr ein Auto gegen Mülltonnen — als der Fahrer ausstieg, stürzte er und verletzte sich.
- 10.000 Euro Schaden hinterließ ein Autofahrer in Altena. Gegen 1.30 Uhr rutschte sein Pkw gegen einen Stromanschlusskasten der Telekom.
- Im Hchsauerlandkreis zählte die Polizei seit 2 Uhr mehr als 20 Glatteis-Unfälle, ähnlich sah es im Kreis Olpe aus. Im Raum Olsberg kam ein Auto von der Straße ab. Der Fahrer wurde leicht verletzt. Auch ein Radfahrer stürzte in dieser Region und verletzte sich.
- Im Bergischen Land gab es bis 6.30 Uhr mehr als 100 Unfälle. Glücklicherweise wurde aber niemand verletzt. Es gab zahlreiche Busausfälle, zeitweise kam nicht einmal die Polizei zu den Unfallstellen.
- Auch in Dortmund verzeichnete die Polizei rund 20 Glatteisunfälle. In Hamm musste die Polizei in den frühen Morgenstunden zu acht witterungsbedingten Unfällen ausrücken. Es blieb bei Blechschäden.

Spiegelglatte Gehwege — Viele Fußgänger stürzen
Viele Menschen verletzten sich auch bei Stürzen auf Gehwegen, wie 24RHEIN berichtet. Demnach sei es allein in Bonn laut Feuerwehr bis zum frühen Morgen zu 24 chirurgischen Notfälle gekommen, weil Menschen auf dem glatten Untergrund ausgerutscht waren.
Die Wetterverhältnisse haben auch Einfluss auf den Schulbetrieb in NRW. In Düsseldorf blieben die Schulen und Kitas am Montag aufgrund der Unwetterwarnung geschlossen. Für eine Notfallbetreuung wurde gesorgt.
Die Glatteis-Warnung wurde im Verlauf des Morgens in großen Teilen von NRW wieder aufgehoben. Lediglich im Osten (Teile vom Kreis Paderborn, HSK, Kreis Olpe, Märkischen Kreis und Oberbergischen) sollten Autofahrer und Fußgänger noch vorsichtig unterwegs sein. Spätestens am Mittag wird die Glatteis-Gefahr dann aber vorüber sein.
Wetter-Prognose des DWD: Es wird zunehmend wärmer
Noch am Montag sollen die Temperaturen im Tagesverlauf steigen und die Glatteisgefahr abnehmen. Zum Abend hin rechnen die Experten mit Temperaturen von 7 Grad Celsius und mehr. Zudem soll es in NRW niederschlagsfrei bleiben.
Auch in den kommenden Tagen soll es milder bleiben. Was so manch einen Berufspendler freuen dürfte, da das Glatteis keine unverhofften Schreckensmomente beschert, stimmt andere wiederum traurig: Denn die Wahrscheinlichkeit, dass es gemäß des Arctic-Outbreaks in NRW 2022 weiße Weihnachten gibt, ist durch die jüngsten Wetter-Prognosen gesunken. Immerhin fällt so das lästige Eiskratzen an den Autoscheiben weg.