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Mysteriöser Monolith jetzt auch an Stausee im Sauerland - mehrere Theorien über Herkunft

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Von: Jona Wiechowski

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USA, Rumänien, Niederlande – und jetzt Langscheid. Am Sorpesee ist ein gut 2,50 Meter hoher Monolith aufgetaucht. Ob das Aliens waren und was das zu bedeuten hat, ist noch völlig unklar. Der Ruhrverband hat die Säule jedenfalls bereits abgebaut.

Langscheid (NRW) – „Kann man noch etwas sehen?“ – das Interesse an der mysteriösen, spiegelnden Metall-Säule ist groß. „Wir haben da erst heute von erfahren“, erzählt das Ehepaar, das wir am Freitag beim Besuch am Sorpesee antreffen. Aber zu sehen ist hier unterhalb der Sorpe-Promenade kaum noch was vom Monolith. In der aufgewühlten Erde lässt sich noch ein rechteckiger Abdruck ausmachen, wo das 2,50 Meter hohe Objekt Anfang der Woche gestanden hat.

NameSorpestalsperre
Eröffnet1935
Baubeginn1926
Höhe über Talsohle60 Meter
Höhe über Gründungssohle69 Meter
Höhe der Bauwerkskrone285 Meter ü. NN
Wasseroberfläche3,30 Quadratkilometer

Auch der Ruhrverband, der den Monolith am Sorpesee entfernt hat, hatte auf Nachfrage keine weiteren Informationen. „Wir haben uns ehrlich gesagt auch nicht weiter darum gekümmert“, erklärt Talsperrenleiterin Lisa Reitmayer im Gespräch mit der Redaktion.

Monolith am Sorpesee: Rätsel um Herkunft - wie an anderen Orten auf der Welt

Die Monolithen tauchen in den vergangenen Wochen auf der ganzen Welt auf – Schlagzeilen und großes Rätselraten sind da stets vorprogrammiert. Angefangen hatte alles, als Ende November der erste Monolith im westlichen US-Bundesstaat Utah entdeckt wurde. Ein paar Tage später wurde das Objekt von Unbekannten entfernt, heißt es von den dortigen Behörden.

Seitdem mehren sich die Berichte über ähnliche Objekte an zahlreichen Orten wie in Spanien, Rumänien, in den Niederlanden oder in diversen US-Bundesstaaten. Auch in Deutschland sind noch weitere Monolithen aufgetaucht – etwa im Allgäu, in Staffelberg oder in Hessigheim.

Was aber noch niemand so richtig geklärt hat: Wo kommen die Monolithen her? Es gibt mehrere Theorien. Eine davon: Es waren Aliens. Guckt man sich Bilder vom Monolith am Sorpesee aber genauer an, fällt auf: Das ist nur ein dünnes Metall, viermal geknickt und zusammengeschweißt. Wirkt dann doch nicht ganz so außerirdisch.

Monolith am Sorpesee: PR-Aktion von Netflix - oder doch Nachahmer?

Theorie Nummer 2: Einzelne Künstler oder Gruppen haben sich in den letzten Tagen schon zu einzelnen Säulen bekannt. Speziell was den ersten Monolith in Utah angeht, stellen Kunst-Experten einen Zusammenhang zum 2011 verstorbenen Bildhauer John McCracken her, der ähnliche, frei stehende Objekte in Form von Pyramiden oder Würfeln angefertigt hatte. Der Künstler habe mal gesagt, er würde gerne Kunstwerke an abgelegenen Orten aufstellen, damit sie später entdeckt würden, erinnerte sich sein Sohn, Patrick McCracken, in einem Artikel der New York Times.

Ein Monolith wurde in dieser Woche am Sorpesee entdeckt. Viele rätseln: Wo kam die 2,50 Meter hohe Metall-Säule her? Es gibt mehrere Theorien.
Ein Monolith wurde in dieser Woche am Sorpesee entdeckt. Viele rätseln: Wo kam die 2,50 Meter hohe Metall-Säule her? Es gibt mehrere Theorien. © Ruhrverband/Hieronymus

Nummer 3: Es handelt sich um eine PR-Aktion des US-Streaming-Anbieters Netflix. Seit November sendet dieser die australische Serie „Aunty Donna’s Big Ol’ House of Fun“ – mit den drei Komikern Broden Kelly, Mark Bonanno und Zachary Ruane. In einem amüsant gehaltenen Video („Why did I build Monoliths all around the World?“ – „Warum ich Monolithen in der ganzen Welt aufgebaut habe?“) mit dem YouTuber „I did a thing“ zeigt das Trio beispielhaft, wie es einen Monolithen in Australien aufstellt. Dass sie aber tatsächlich auch für all’ die anderen Monolithen auf dem ganzen Planeten verantwortlich sind? In den Kommentaren gibt es da durchaus Zweifel.

Und so scheint am plausibelsten, dass es inzwischen reichlich Nachahmer gibt, die die Monolithen in aller Welt aufstellen. Immer an Orten, wo sie möglichst viele Passanten sehen. Zum Beispiel jetzt am Sorpesee. Die Objekte sind ein richtiger Hingucker – und eine Ablenkung in der Corona-Zeit.

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