Brutal und bewaffnet: Polizei sucht diesen Mehrfach-Mörder

Er soll fünf Morde begangen haben, seit mehr als 20 Jahren wird nach ihm gefahndet, jetzt hoffen Interpol und Bundeskriminalamt auf den entscheidenden Tipp, um den in Arnsberg geborenen Norman Volker Franz endlich zu fassen.
Hamm/Arnsberg - Fünf Menschen soll Norman Volker Franz ermordet haben. Sein Leben liest sich wie das Drehbuch eines brutalen Krimis. Am 18. Januar 1970 in Arnsberg geboren, ist er 1991 wegen diverser Raubdelikte zusammen mit weiteren Mittätern auffällig geworden.
Name | Norman Volker Franz |
Geburtsdatum und Geburtsort | 18. Januar 1970 in Arnsberg, Nordrhein-Westfalen |
Belohnung | 25.000 Euro |
1995 die ersten beiden Morde. Franz gehörte damals zu einer kriminellen Bande, die im Waffenhandel und Zigarettenschmuggel sowie im Rotlichtmilieu aktiv war. Vom Chef der Bande wurde Franz damit beauftragt, drei rivalisierende Schmuggler aus dem Weg zu räumen.
Mörder auf der Flucht: Mord mit Handgranate und Kopfschüssen
In der Nähe des Dortmunder Stadtteils Syburg wurden die Männer von Franz und drei Mittätern in eine Falle gelockt. Franz warf eine Handgranate in das Auto der Opfer. Ein Mann starb sofort bei der Explosion, ein zweiter flüchtete schwer verletzt und wurde von Franz mit mehreren Kopfschüssen umgebracht.
Der Dritte konnte trotz schwerer Verletzungen und mehrerer Schüsse, die mit einer Pumpgun auf ihn abgefeuert wurden, fliehen. Franz wollte nach der Bluttat mit seiner damaligen Freundin nach Portugal fliehen, wurde jedoch gefasst. 1996 verurteilte ihn das Dortmunder Schwurgericht zu lebenslanger Haft. Noch im gleichen Jahr heiratete er hinter Gittern seine Freundin.

Am 11. März 1997 flüchtet Franz aus dem Gefängnis in Hagen. Nachdem er das Fenstergitter seiner Zelle durchgesägt hatte, gelingt es ihm, auf das Dach der Justizvollzugsanstalt zu fliehen. Vom Dach aus rutscht er die Regenrinne hinab direkt in die Arme seiner Frau, die dort bereits auf ihn wartet.
Nur rund zwei Wochen später, am 26. März 1997, erschießt Franz bei einem Raubüberfall in Weimar einen Wachmann, der gerade eine Geldkassette mit 10.000 Mark zu einer Bank bringen wollte. Diese Beute sollte für ihn nicht lange ausreichen.
Mörder auf der Flucht: Er erschießt zwei Wachleute
Am 21. Juli 1997 erschießt Franz hinter einem Metromarkt bei Halle zwei Wachleute und erbeutet die Wochenendeinnahmen in Höhe von etwa 500.000 Mark. Diesmal gelingt die Flucht nach Portugal.
Bis zu seiner Festnahme am 24. Oktober 1998 lebt Franz in Albufeira (Portugal) zusammen mit seiner Frau und dem gemeinsamen Kind unter dem Namen Carsten Müller beziehungsweise Michael Stuever und ist dort in der Immobilienbranche tätig. Deutsche Zielfahnder erwischen ihn und seine Frau dort schließlich. Franz kommt in ein portugiesisches Gefängnis.
Mörder auf der Flucht: Flucht mit Bettlaken
Kurz vor seiner Auslieferung nach Deutschland flieht Franz erneut, diesmal aus dem Zentralgefängnis in Lissabon, und auch diese Flucht könnte ein Klassiker aus einem Krimi sein.. Franz sägt sein Fenstergitter durch und seilt sich mit zusammengeknoteten Bettlaken ab.
Seitdem hat sich seine Spur trotz einiger vager Hinweise verloren. Jetzt hat die Polizei wieder Hoffnung, den brutalen Mörder fassen zu können. Aktuell gebe es Hinweise von verschiedenen Personen, die den mittlerweile 51-jährigen Franz im Ausland gesehen haben wollen. Da Franz portugiesisch spricht, geht die Polizei davon aus, dass der Gesuchte sich noch in Portugal oder in einem anderen portugiesisch sprachigen Land aufhält.
Mörder auf der Flucht: so sieht er aus
Das BKA hat eine Belohnung von 25.000 Euro ausgesetzt, die zur Ergreifung des mehrfachen Mörders führen. Franz ist 177 Zentimeter groß, spricht deutsch, englisch und portugiesisch, trägt schütteres, hellblondes Haar (Stirnglatze), hat braune Augen und eine starke Körperbehaarung.
Franz ist zeitweise mit falschen Identitäten unterwegs. Bislang hatte er sich bereits Michael Stuever, geboren am 18. Januar 1970, und Carsten Müller, geboren am 30. Januar 1970, ausgegeben.
Mörder auf der Flucht: gewalttätig und bewaffnet
Das BKA warnt: „Franz ist gewalttätig und bewaffnet. Er macht rücksichtslos von der Schusswaffe Gebrauch.“ Hinweise nimmt das LKA Nordrhein-Westfalen unter Telefon 0211/939 6521 entgegen.
Nach monatelanger Flucht war ein aus der JVA Werl geflohener Sicherungsverwahrter gefasst worden.