Rund 1.300 Wahlhelfer werden in Hamm im Einsatz sein. Es gibt insgesamt 137 Wahlbezirke und 48 Briefwahlbezirke. Weil immer mehr Menschen von der Briefwahl Gebrauch machen, wurde die Zahl der Briefwahlbezirke gegenüber 2017 um 12 erhöht. In den einzelnen Wahlbezirken leben zwischen 225 und 1.372 Menschen. Unter den 124.000 Wahlberechtigten sind 6 981 Erstwähler.
Bis Freitagmittag hatten 29.500 Hammer per Briefwahl abgestimmt. Das waren bereits 50 Prozent mehr Briefwähler als bei der Landtagswahl 2017. Damals hatten 20.207 Hammer (25 Prozent der Wahlberechtigten) per Brief abgestimmt, was einen neuen Rekord bei einer Landtagswahl in Hamm bedeutete.
Dass die Wahlbeteiligung an diesem Sonntag besonders hoch ausfallen wird, lässt sich anhand der vielen Briefwähler nicht herleiten. Auch coronabedingt kann sich das Wählerverhalten in Richtung Briefwahl verlagert haben.
Ausgefüllte Briefwahlunterlagen können bis Sonntag 18 Uhr noch im Hausbriefkasten am Haupteingang des Rathauses, Theodor-Heuss-Platz 16, eingeworfen werden. Die Stimmauszählung beginnt auch bei den Briefwählern um 18 Uhr nach Schließung der Wahllokale.
Zur Landtagswahl haben die Wahlberechtigten zwei Stimmen. Die Erststimme ist für die Wahl des Direktkandidaten aus dem Wahlkreis. Wer hier die meisten Stimmen bekommt, gewinnt (einfache Mehrheit). Mit der Zweitstimme entscheidet sich der Wähler für eine Partei. Hierüber werden die Kandidaten auf den Landeslisten bedient und ziehen gegebenenfalls in den Landtag ein. Die Wahlbeteiligung in Hamm lag 2017 mit 63,9 Prozent um gut 9 Prozent unter der bei der Bundestagswahl 2021 (73 Prozent).
Wie schon bei der Kommunal- und der Bundestagswahl findet auch am Sonntag die klassische Wahlparty nicht im Rathaus, sondern im Kurhaus statt. Im großen Saal kann die Stimmauszählung in Hamm live verfolgt werden. Ebenso werden Vertreter der zur Wahl stehenden Parteien sowie die Direktkandidaten erwartet. Die Moderation übernimmt ein Team der Lippewelle. Alle Bürger sind eingeladen und willkommen. Einlass ist ab 17.30 Uhr. Essen und Getränke werden angeboten. Es gibt keine Maskenpflicht. Testnachweise sind nicht erforderlich.
Als Direktkandidaten im Wahlkreis 118 (Hamm I) treten Justus Moor (SPD), Frederik Müller (CDU), Nelli Foumba Soumaoro (Grüne), Uli Reuter (FDP), Sven Kleinemeier (Linke) und Pierre Jung (AfD) an. Der Wahlkreis umfasst fast das komplette Hammer Stadtgebiet.
Herringen wählt mit Bönen, Kamen und Bergkamen im Wahlkreis 117 (Unna III – Hamm II). Dort kandidieren Torsten Goetz (CDU), Silvia Gosewinkel (SPD), Sebastian Knuhr (FDP), Maximilian Ziel (Grüne), Katja Wohlgemuth (Linke), Ulrich Lehmann (AfD) und Sebastian Strzalka (Die Partei).
Bei der Landtagswahl 2017 setzte sich Marc Herter mit 45,0 Prozent der Stimmen vor Arnd Hilwig (CDU/33,4 Prozent) durch. Im Herbst 2020 wurde Herter zum Oberbürgermeister in Hamm gewählt und gab sein Mandat ab. Für ihn rückte Frederick Cordes (Oberhausen, SPD) nach. Einziger Hammer Landtagsabgeordneter ist seitdem Ulrich Reuter (FDP). Er war 2017 knapp über die Landesliste der FDP eingezogen.
Im Wahlkreis 117 gewann 2017 Rüdiger Weiß (SPD, 48,6 Prozent). Er trat 2021 zurück, weil im Rahmen der sogenannten „Briefkopf-Affäre“ bekannt wurde, dass Weiß sein Landtagsmandat für einen privaten Zweck missbraucht hatte – um Stornierungskosten für einen privaten Urlaub zu reduzieren.