Kita-Streik heute in NRW: Viele Einrichtungen betroffen - Was Eltern wissen müssen
Die Gewerkschaft Verdi ruft heute in NRW zu Streiks in kommunalen Kitas auf. Am Mittwoch (4. Mai 2022) konnten Einrichtungen geschlossen bleiben.
Hamm - Eltern in Nordrhein-Westfalen müssen am Mittwoch möglicherweise improvisieren. Denn für den 4. Mai 2022 hat die Gewerkschaft Verdi Erzieherinnen und Erzieher in kommunalen Betreuungseinrichtungen zu einem bundesweiten Streik- und Aktionstag aufgerufen. Demnach werden voraussichtlich zahlreiche Kitas geschlossen bleiben oder lediglich einen Notbetrieb anbieten.
Kita-Streik in NRW: Viele Einrichtungen betroffen - dürfen Eltern zuhause bleiben?
Doch nicht nur der Alltag an Kitas, sondern auch an schulischen Einrichtungen mit kommunaler Trägerschaft könnte am Mittwoch beeinflusst werden. Auch hier ruft Verdi zu Streiks auf. Hintergrund sind die Tarifverhandlungen für die bundesweit 330.000 Beschäftigten in den kommunalen Sozial- und Erziehungsdiensten. Die dritte Tarifrunde ist am 16. Mai in Potsdam vorgesehen. Verdi fordert mehr Geld, bessere Arbeitsbedingungen und Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel.
Allein in Nordrhein-Westfalen sind am Mittwoch laut eines Sprechers der Gewerkschaft Verdi rund 25 Kundgebungen vor Rathäusern oder auf zentralen Plätzen unter anderem in Gütersloh, Münster, Witten, Essen, Ratingen, Duisburg und Düren geplant. Größere Kundgebungen sind in Dortmund, Recklinghausen und Bonn geplant, wo jeweils 1000 Teilnehmer erwartet werden.
Direkt betroffen von den Streiks an kommunalen Kitas in NRW sind die Eltern. Die Kritik ist groß. „Wieder einmal sind es die Eltern, die spontan nach einer Betreuungsmöglichkeit suchen oder dem eigenen Arbeitgeber absagen müssen“, heißt es in einer Meldung des Landeselternbeirat (LEB). Zwar würde eben jener die Forderungen der Verdi unterstützen. Aber: Jeder Tag Betreuungsausfall sei „einer zu viel“, heißt es.
Kita-Streik in NRW: Eltern dürfen Zuhause bleiben - es gibt aber Bedingungen
Doch was können und besonders dürfen Eltern tun, um die Betreuung der Kinder zu gewährleisten? Wenn die Kita wegen eines Streiks geschlossen bleibt und auch keine Notbetreuung möglich ist, müssen berufstätige Eltern zunächst alles versuchen, ihre Kinder anderweitig betreuen zu lassen. Das erklärt der Berliner Fachanwalt für Arbeitsrecht, Alexander Bredereck. Dennoch gilt: Ist das nicht möglich, kann der Arbeitgeber informiert werden.

„Grundsätzlich besteht in diesem Fall auch ein Anspruch auf Vergütung“, so der Fachanwalt. Eben das sei in Paragraf 616 des Bürgerlichen Gesetzbuchs geregelt. Alxeander Bredereck empfiehlt aber stets die Kommunikation mit dem Arbeitgeber. Zumal der Paragraf 616 durch einen Tarifvertrag, eine Betriebsvereinbarung oder den Arbeitsvertrag ausgeschlossen sein kann. Das Homeoffice scheint die wohl beste Lösung - wenn möglich. Das gilt auch in der Corona-Quarantäne. Doch welche Regeln gelten noch im Mai 2022? Und was muss ich machen, wenn der Corona-Test nach zehn Tagen noch immer positiv ist? wa.de hat die wichtigsten Fragen beantwortet. (mit dpa-Material)