Influenza-Chaos nach Weihnachten? Symptome, Ansteckung, Inkubationszeit
Deutschland wird heftig von einer Influenza-Welle getroffen. Grippe-Symptome kennt nahezu jeder. Der Hausärzteverband klagt über die hohe Belastung.
Hamm – Eine grippeähnliche Erkrankung hat aktuell gefühlt jeder in Deutschland. Zahlreiche Menschen leiden an den klassischen Erkältungssymptomen Husten, Schnupfen, Gliederschmerzen. Eine Influenza-Welle hat das Land an den Weihnachtstagen fest im Griff und sorgt für mitunter chaotische Zustände in den Arztpraxen. Besserung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil. Der Hausärzteverband warnt.
Influenza-Viren: Heftige Grippewelle trifft Deutschland kurz vor Weihnachten
In diesem Jahr scheint die Grippewelle Deutschland besonders hart zu treffen. Normalerweise tritt sie verstärkt nach dem Jahreswechsel auf, dieses Mal schon etwas früher. „Die auf Bevölkerungsebene messbare Influenza-Aktivität steigt in den meisten Jahren im Januar oder Februar deutlich an“, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI). Durchschnittlich erstreckt sich so eine Welle dann über acht bis zehn Wochen, manchmal könnte es aber auch deutlich länger dauern. Schätzungsweise werden während der jährlichen Grippewellen 5 bis 20 Prozent der Bevölkerung infiziert. Ausgerechnet jetzt steht auch noch ein Influenza-Treiber vor der Tür: Weihnachten.
„Wir haben die Sorge, dass die Zahl der an Grippe Erkrankten nach den Feiertagen noch weiter steigen wird“, sagt Monika Baaken, Sprecherin des Hausärzteverbands Nordrhein, im Gespräch mit wa.de. Die Belastung in den Arztpraxen in NRW sei aktuell ohnehin schon sehr hoch, Besserung aber nicht in Sicht. „Die Wartezimmer sind voll. Wir verzeichnen ein dreimal so hohes Patientenaufkommen wie üblich, auch bei den AU (Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, d. Red.)„, erklärt Baaken und wird noch deutlicher: „Die Belastung ist fast so hoch wie zu den Corona-Hochzeiten.“
Weihnachtstage könnte die Grippewelle in Deutschland verstärken
Dass nun die Feiertage anstehen, spielt den Ärzten überhaupt nicht in die Karten. Wohl aber den Influenzaviren. Deren Übertragung erfolgt überwiegend nämlich durch Tröpfchen, die insbesondere beim Husten oder Niesen entstehen und über eine geringe Distanz auf die Schleimhäute der Atemwege von Kontaktpersonen gelangen können. Die weihnachtliche Familienfeier ist folglich der ideale Ort für Grippeviren, um sich auszubreiten. Darüber hinaus ist nämlich auch eine Übertragung durch direkten Kontakt der Hände zu Oberflächen, die mit virushaltigen Sekreten kontaminiert sind, und anschließendem Hand-Mund-/Hand-Nasen-Kontakt möglich.
Hat man sich einmal mit Influenzaviren infiziert, sind die Symptome recht eindeutig – aufgrund der recht kurzen Inkubationszeit von ein bis zwei Tagen zeigen sie sich zudem schnell. Das RKI schreibt dazu: „Die Influenza-typische Symptomatik ist durch plötzlichen Erkrankungsbeginn, Fieber, Husten oder Halsschmerzen sowie Muskel- und/oder Kopfschmerzen gekennzeichnet. Weitere Symptome können allgemeine Schwäche, Schweißausbrüche, Rhinorrhö (also die starke Absonderung von dünnflüssigem bis schleimigem Nasensekret, d. Red), selten auch Übelkeit/Erbrechen und Durchfall sein. Allerdings können auch viele weitere, meist virologische Atemwegserreger eine solche Symptomatik verursachen.“
Bei den ersten Grippe- und Erkältungssymptomen sollte man schnell reagieren
Bei einer leichten Erkältung helfen oft schon Hausmittel und verschaffen schnell Linderung. Bei einer hartnäckigen Grippe sollte aber unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, oft ist die Einnahme von Antibiotika nötig. Das RKI empfiehlt einen Behandlungsstart innerhalb der ersten 48 Stunden nach Auftreten nach der ersten Symptome. Während dieser Zeit sollte auch unbedingt der Kontakt zu anderen Personen reduziert oder gar ganz eingeschränkt werden. Laut RKI ist man nämlich „etwa vier bis fünf Tage ab Auftreten der ersten Symptome“ ansteckend und kann die Influenza-Viren auf andere übertragen. Gegenseitige Rücksichtnahme ist der Schlüssel.
Das beste Mittel gegen Grippe ist schließlich nach wie vor, sich gar nicht erst anzustecken. Dazu eignen sich einfache Maßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen sowie die Desinfektion von Oberflächen, und auch „ein entsprechendes Verhalten, wie - so weit möglich - Abstandhalten zu Personen mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung“ kann das Risiko einer Atemwegsinfektion inklusive der Influenza vermindern. So schaffen Sie es gesund durch die Feiertage, und die überfüllten Kinderarzt-Praxen sowie die auch die überlasteten Hausärzte wie auch können vielleicht auch endlich mal wieder ein wenig durchschnaufen.