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„Ich töte euch alle“ - Bedrohungslage an Schule in Hattingen

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Von: Jonah Reule

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In Hattingen hat es an einem Gymnasium eine „potenzielle Bedrohungslage“ gegeben. Ein 14-Jähriger hatte zuvor Drohungen gegen Mitschüler ausgesprochen.

Hattingen – In Hattingen im Ennepe-Ruhr-Kreis (NRW) fällt am Gymnasium Waldstraße am heutigen Mittwoch (24. Mai) der Unterricht aus. Der Grund: Am Dienstagabend hatte ein 14-Jähriger seinen Mitschülern in einer Chatgruppe Gewalt angedroht. Auch rassistische Beleidigungen soll es laut Polizei gegeben haben. Aktuell besteht laut Polizei keine Gefahr für Schüler und Lehrer. Die Ermittlungen zu dem Fall dürften allerdings noch etwas andauern.

Bedrohungslage in Hattingen: 14-Jähriger bedroht Mitschüler in Chatgruppe

Luftbild des Gymnasiums Waldstraße in Hattingen
Ein Schüler des Gymnasiums Waldstraße in Hattingen hat in einer Chatgruppe mehrere Mitschüler bedroht (Archivfoto). © Hans Blossey/Imago

Der Auslöser für die Aufregung rund um die Schule liegt laut Polizeiangaben in einer Chatgruppe von Schülern der siebten Klasse am Gymnasium Waldstraße. Demnach habe ein 14-Jähriger in jener Chatgruppe Drohungen wie „ich töte euch alle“ und rassistische Beleidigungen gegen Mitschüler ausgesprochen. Daraufhin wendeten sich diese an eine Lehrerin und an die Polizei.

Polizei sucht Jungen noch in der Nacht auf – „potenzielle Bedrohungslage“ bestätigte sich nicht

Die Polizei suchte noch in der Nacht den 14-Jährigen zu Hause auf. „Zu diesem Zeitpunkt haben wir die Sachlage als potenzielle Bedrohungslage eingestuft“, erklärt Polizeisprecher Christoph Neuhaus im Gespräch mit wa.de. Im Zuge ihres Besuchs sprachen die Polizisten den 14-Jährigen konkret auf die Drohungen in der Chatgruppe an und sichteten den gesamten Chatverlauf. „Im weiteren Verlauf der Ermittlungen hat sich die potenzielle Bedrohungslage für die Schule nicht bestätigt“, so Neuhaus weiter. „Es hat zu keinem Zeitpunkt eine konkrete Gefahr für Schüler und Lehrer bestanden.“

Bedrohung von Schülern an Hattinger Gymnasium: Ermittlungen dauern weiter an

Während der Unterricht am Gymnasium Waldstraße am Donnerstag (25. Mai) wieder ganz normal weitergehen soll, sind die Ermittlungen der Polizei in dem Fall noch lange nicht abgeschlossen. Um die konkreten Hintergründe der Drohungen zu klären, wurde der 14-Jährige am Mittwochvormittag nochmals auf dem Polizeipräsidium in Hattingen befragt. Zugleich verfolgen die Ermittler auch weitsichtigere Ermittlungsansätze. „Wir prüfen in solchen Fällen auch, ob der Betroffene eventuell gehackt wurde und die Drohungen gar nicht selbst geschrieben hat“, erklärt Polizeisprecher Neuhaus.

Ob jemand anders die Drohungen geschrieben hat, steht bisher noch nicht fest. Auch etwaige Beweggründe des Jungen, die die Drohungen erklären könnten, sind zum jetzigen Stand der Ermittlungen nicht bekannt. Eine Amoklage, wie Anfang Mai an einer Gesamtschule in Gelsenkirchen, bestand laut Polizeisprecher Neuhaus zu keinster Zeit. (jr)

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