Hochwasser in Hagen: Überschwemmungen und vollgelaufene Keller
Das Hochwasser in der Stadt Hagen beschäftigte die Einsatzkräfte bis in die Morgenstunden. Die aktuelle Lage nach dem Unwetter am Freitag.
Update vom 13. Januar, 15 Uhr: Die Lage in Hagen hat sich nach dem Hochwasser in der vergangenen Nacht mittlerweile beruhigt. Wie die Stadt am Freitag bekannt gab, handelte es sich laut Unterer Wasserbehörde um ein fünfjähriges Hochwasserereignis. So sei es auch vorab prognostiziert worden. Der höchste Wasserstand sei allerdings nicht wie vermutet um Mitternacht, sondern zwischen 2 und 3 Uhr erreicht worden. „Besorgte Bürgerinnen und Bürger konnten sich bis spät in die Nacht telefonisch an die Kolleginnen und Kollegen der Unteren Wasserbehörde wenden“, so die Stadt in einer Mitteilung.
Rund 120 Einsatzkräfte der Feuerwehr Hagen waren in der Nacht unterwegs gewesen. Nach Stadtangaben gab es die meisten Einsätze an der Volme und am Nahmer Bach. Es kam zu Überschwemmungen, Keller liefen voll. „Eine flächendeckende Lage über das gesamte Stadtgebiet entwickelte sich nicht.“ Deichsperren, die in einzelnen Gewässern installiert wurden, sollen für die nächsten Tage vorsorglich stehen bleiben. „Auch in den kommenden Tagen ist mit Regenfällen zu rechnen“, warnt die Stadt Hagen.
Volme-Hochwasser: Feuerwehr im Märkischen Kreis bleibt in Alarm-Bereitschaft
Der Pegel der Volme war am Freitag allmählich wieder gesunken. In Hagen lag er am Freitag um 15 Uhr bei 2,68 Metern. In der Nacht war er auf über 3 Meter angestiegen. Kritisch war die Lage am Donnerstagabend im benachbarten Märkischen Kreis.
In Halver stieg der Volme-Pegel so rasant an, dass Feuerwehr und Polizei die Anwohner aus dem Stadtteil Oberbrügge baten, untere Etagen und Keller zu meiden. Es gab jede Menge Einsätze, auch in Kierspe. Keller standen unter Wasser, Sandsäcke mussten platziert, Straßen gesperrt werden. Da der Regen zwischenzeitlich wieder eingesetzt hat, rüstet sich die Feuerwehr in Kierspe für die nächsten Einsätze.
Hochwasser in Hagen: Wichtige Verbindungsstraße wurde gesperrt
Update vom 13. Januar, 7.03 Uhr: Die Feuerwehr in Hagen war bis in die Morgenstunden am Freitag wegen des Hochwassers an mehreren Standorten beschäftigt. Normalerweise ist die Volme, die entlang der B54 fließt, ein kleines überschaubares Flüsschen. Doch in Hagen-Dahl hatte sie sich zu einem reißenden Strom entwickelt. Es rückten Kranfahrzeuge aus, die die Einläufe der Wasser-Unterführungen reinigten. Eben jene leiten die Wassermassen, die vom Berg herunter kommen, unter die B54 durch. Vor der Fahrbahn sind Sandsäcke platziert, die das Wasser umleiten sollen.
Zwischen Dahl und Breckerfeld musste die Osemundstraße gesperrt werden, einige wichtige Hauptverbindungsstraße zwischen den beiden Orten. Der Nahmerbach (Nebenfluss der Lenne) war dermaßen stark angeschwollen, dass die Wassermassen Keller von anliegenden Häusern und die Straße selbst zu fluten drohten. Auch Gullis konnten der Last des Wassers nicht mehr standhalten und drückten das Wasser wieder nach oben. Gegen 1 Uhr entspannte sich die Lage laut der Feuerwehr Hagen allmählich.
Unwetter-Warnung: Hochwasser in Hagen beschäftigt Einsatzkräfte
[Erstmeldung] Hagen - In Nordrhein-Westfalen steigt in diesen Tagen die Hochwasser-Gefahr. Meteorologen warnen vor Dauer- und Starkregen, zudem soll es stürmisch werden. In Hagen bereiten sich Stadt und Feuerwehr konkret auf ein Hochwasser in der Nacht zu Freitag (13. Januar) vor. Betroffen sind nach Angaben der Behörden sechs Stadtteile.
Stadt | Hagen |
Einwohner | 188.713 |
Fläche | 160,45 km² |
Unwetter-Warnung: Hagen droht um Mitternacht wieder ein Hochwasser
Am Donnerstagmorgen veröffentlichte die Stadt Hagen via Facebook eine erste Vorabinformation vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV). Gegen Mitternacht erwarte Hagen zu 91 Prozent ein fünf- bis zehnjähriges Hochwasser. Betroffen seien einzelne Bereiche der Volme. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab eine amtliche Unwetter-Warnung vor „ergiebigem Dauerregen“ heraus, unter anderem für die Stadt Hagen.
Gegen Mittag konkretisierten sich die Vorhersagen. In einer Pressemitteilung der Stadt hieß es, dass in den Hagener Stadtteilen Delstern, Ambrock, Dahl, Priorei, Rummenohl und Haspe gegen 0 Uhr am Freitag, 13. Januar, mit erhöhten Hochwasserscheiteln zu rechnen sei.

Die Vorabinformation gehe „von einer Wahrscheinlichkeit von 91 Prozent für die Überschreitung eines fünfjährigen Hochwassers und mit einer Wahrscheinlichkeit von 51 Prozent für die Überschreitung eines 20-jährigen Hochwassers für einzelne Gewässer aus“. Wichtig an dieser Stelle: Bei dem Hochwasser im Sommer 2021, das in einer Flutkatastrophe endete und auch Hagen schwer traf, handelte es sich um ein mehr als 100-jähriges Hochwasser.
Hochwasser in Hagen: Anwohner sollen Vorkehrungen treffen
Trotzdem warnt die Stadt Hagen die Bevölkerung vor leichten Überflutungen. Anwohner der betroffenen Bereiche sollen Vorkehrungen treffen, um zu verhindern, dass Wasser in ihre Gebäude eintritt. „Lose Gegenstände sollten gesichert, überflutete Bereiche nicht betreten werden“, so die Stadt weiter.
An der Lenne und Volme waren bis Donnerstagabend die Hochwassermeldegrenzen überschritten. Der Ruhrverband sprach von einer „für die Jahreszeit typischen Hochwasserlage“.
Laut DWD ist mit Niederschlagsmengen zwischen 30 und 40 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 24 bis 30 Stunden zu rechnen. Die Wetter-Warnung gilt bis Freitag, 13. Januar, 3 Uhr.
Auch in anderen Städten in NRW steigt die Hochwasser-Gefahr. So ist der Rhein in Köln am Donnerstag bereits auf über 4,50 Meter angestiegen – eine Abweichung von 55 Prozent gegenüber dem Mittelwert, berichtet 24RHEIN. Der Lenne-Pegel überstieg die kritische Marke, in Werdohl (Märkischer Kreis) wurden Vorkehrungen getroffen, berichtet come-on.de.