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Galeria wird zu „Schön hier“: Investor verrät Plan für Filialen und Sortiment

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Von: Marcel Guboff

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47 Filialen der angeschlagenen Galeria Karstadt Kaufhof sollen zu „Schön hier“ werden, acht davon in NRW. Unternehmer Markus Schön aus Detmold erklärt die Pläne. 

Hamm - Schon zum zweiten Mal sucht Galeria Karstadt Kaufhof in weniger als zwei Jahren Rettung in einem Schutzschirmverfahren. Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern ist insolvent. Von den 131 Häusern sollen rund 50 geschlossen werden. Exakt 47 Standorte – acht davon befinden sich in NRW – will Markus Schön, Vorstandsvorsitzender von buero.de, übernehmen. Und die Pläne sind bereits sehr konkret.

Galeria wird zu „Schön hier“: Wie der Investor die Filialen und das Sortiment verändern will

Auch wenn die Gespräche mit Galeria Karstadt Kaufhof – nach anfänglichen Unstimmigkeiten bezüglich der Kommunikation nach Außen – noch laufen, hat der Detmolder Investor bereits ganz genaue Vorstellungen. Die bald ehemaligen Galeria-Filialen erhalten ein Facelifting samt neuem Branding: Der Online-Händler buero.de will die Kaufhäuser unter dem Namen „Schön hier“ wiedereröffnen.

„An allen Standorten wollen wir alle Mitarbeitenden behalten“, bekräftigt Markus Schön auf Nachfrage von wa.de. Inklusive der bestehenden Gehälter. Der 48-Jährige selbst spricht von einem „hervorragenden Angebot“ für die Mitarbeitenden, die nach den tarifvertraglichen Regelungen des Einzelhandels bezahlt werden sollen.

Diese Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof in NRW will Markus Schön übernehmen

Aachen, Düren, Euskirchen, Leverkusen, Neuss, Paderborn, Siegburg, Siegen.

Nicht nur Name und Logo, auch das Konzept für „Schön hier“ stehen fest. Ist das „Go“ da, könne es sofort losgehen. „Wir sind schnell handlungsfähig und würden lieber heute als morgen kaufen“, erläutert Markus Schön unserer Redaktion. „Vieles ließe sich direkt umstellen, einige Kleinigkeiten dauern länger an. Aber nach drei Monaten würde man an den 47 Standorten unsere Handschrift sehen.“

„Schön hier“ statt Galeria: Sortiment soll erweitert werden

Doch wie genau sieht diese aus? 50 Prozent des Umsatzanteils sollen naturgemäß Kleidung, Schuhe und Accessoires ausmachen. So, wie es bei Warenhäusern in Deutschland – laut Markus Schön liegt dieser Anteil in der Regel zwischen 55 und 60 Prozent – üblich ist. Unterm Strich sollen alle Umsätze steigen. „Aber das Feld außerhalb von Kleidung, Schuhen und Accessoires soll schneller und stärker wachsen“, kündigt der Detmolder Unternehmer an.

Gelingt die Übernahme der 47 Standorte von Galeria Karstadt Kaufhof, will „Schön hier“ auch „wieder ausgesuchte Elektronik-Artikel anbieten“ sowie das Sportsortiment verbreitern, sagt Markus Schön. Und – wenig überraschend – soll die Expertise aus dem Büro- und Schulbedarf sowie dem Bereich Spielwaren deutlich gestärkt werden. 

„Schön hier“ in NRW: Weniger Fläche für Sortiment und „mehr Raum für Einkaufserlebnisse“

Dazu soll Einkaufen mehr zum Erlebnis werden. Das Sortiment in den Filialen erhält weniger Fläche. Markus Schön will den Kunden „mehr Raum für Einkaufserlebnisse“ bieten – etwa auch durch eine stärkere Verzahnung von wertiger Gastronomie mit Feinkostbereichen.

Das Logo für die geplanten „Schön hier“-Filialen.
Das Logo für die geplanten „Schön hier“-Filialen. © addways/buero.de

In dieses Projekt hat der Unternehmensverbund – bestehend aus der buero.de Handel AG, der buero.de Handel Region Mitte GmbH, der Vermögensverwaltung Schön & Co GmbH, zwei Beteiligungs- und Besitzgesellschaften sowie einer Immobilien-Gesellschaft – bereits einen einstelligen Millionenbetrag investiert. Markus Schön rechnet mit einem Volumen im dreistelligen Millionenbereich. Externe Anfragen zu möglichen Beteiligungen kommen nicht infrage. „Wir gehen davon aus und sind sehr sicher, dass wir für dieses Projekt auch auf Sicht keine externen Investoren benötigen“, bestätigte Markus Schön wa.de.

Diese 47 Galeria-Standorte sollen bald „Schön hier“ heißen

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