Große Filiale von Galeria in NRW gerettet: „Wir bleiben eure 1. Einkaufsadresse“
Überraschende Wende bei Galeria Karstadt Kaufhof. Drei Standorte des angeschlagenen Kaufhauskonzerns werden doch nicht geschlossen, darunter ein großer in NRW.
Hamm - Der finanziell schwer angeschlagene Warenhaus-Gigant Galeria Karstadt Kaufhof schockte im März Mitarbeiter, Kunden und Stadtverwaltungen mit seinen Kahlschlag-Plänen: 52 Standorte sollten bundesweit geschlossen werden. Die Liste wurde zuletzt kürzer. Jetzt wurden auf einen Schlag überraschend drei weitere Filialen gerettet - darunter eine sehr große in Nordrhein-Westfalen.
Dortmund: Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof überraschend gerettet
Die Menschen in Dortmund, Bremen und Regensburg-Neupfarrplatz können auch künftig bei Galeria Karstadt Kaufhof einkaufen. Diese Standorte werden fortgeführt, nachdem der Konzern und die Vermieter eine Einigung erzielt hatten.
Kurze Zeit, nachdem die Mitarbeiter am Donnerstag (25. Mai) in Dortmund von der unerwarteten Rettung erfahren hatten, hingen Zettel an den Eingangstüren der riesigen Filiale zwischen Dortmunds Einkaufsmeile Westenhellweg und dem zentralen Hansaplatz. Darauf hieß es: „Hallo Dortmund! Gute Nachrichten! Wir bleiben auch in Zukunft eure 1. Einkaufsadresse. Wir freuen uns sehr, weiterhin für euch da zu sein!“ Unterzeichnet: „Euer Galeria-Team Dortmund“. Viele der 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten im April bereits die Kündigung erhalten.
Die Erleichterung der Belegschaft war nach der überraschenden Wende groß. Und nicht nur bei ihr. Auch Kunden hätten spontan geklatscht, als sie vom Erhalt des alten Karstadt erfuhren, sagte Betriebsrats-Chef Joffrey Kallweit den Ruhr Nachrichten. „Das ist nicht nur eine gute Nachricht für die Beschäftigten, sondern auch für den Standort Dortmund. Damit bleibt ein zentraler Anziehungspunkt in der Innenstadt erhalten“, kommentierte die Dortmunder IHK-Geschäftsführerin Simone Bergmann.
Galeria Karstadt Kaufhof in Dortmund: Bedeutender Standort zum zweiten Mal gerettet
Der frühere Karstadt in Dortmund sollte nach den ursprünglichen Plänen zum 31. Januar 2024 geschlossen werden. Den ehemaligen Kaufhof-Standort, ebenfalls am Westenhellweg, hatte bereits in der Schließungswelle 2020 das Aus ereilt. Schon damals sollte auch der - nun erneut gerettete - zweite Standort zugemacht werden.
Wie genau es dort nun weitergeht, wird sicher Gegenstand von Diskussionen sein. Thomas Schäfer vom Einzelhandelsverband sagte in einer ersten Reaktion: „Einfach so weiterzumachen wie bisher, kann keine Lösung sein.“
Galeria Karstadt Kaufhof: 41 Standorte vor der Schließung
Die Freude in Dortmund, Bremen und Regensburg darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass bundesweit noch 41 Standorte von Galeria Karstadt Kaufhof, darunter 14 aus NRW, auf der Schließungsliste stehen (Stand 26. Mai):
- Schließung zum 30. Juni 2023: Celle, Coburg, Cottbus, Duisburg-Düsseldorfer Straße, Gelsenkirchen, Hagen, Hamburg-Harburg, Hamburg-Wandsbek, Leverkusen, München-Bahnhof, Neuss, Nürnberg-Königstraße, Nürnberg-Langwasser, Offenbach, Paderborn, Saarbrücken Bahnhof, Siegen, Wiesbaden-Kirchgasse.
- Schließung zum 31. Januar 2024: Berlin-Charlottenburg, Berlin-Müllerstraße, Bielefeld, Darmstadt-Am weißen Turm, Düsseldorf-Schadowstraße, Essen, Esslingen, Frankfurt-Zeil, Hanau, Heidelberg Bismarckplatz, Hildesheim, Kempten, Krefeld, Leonberg, Limburg, Lübeck, Mönchengladbach, Pforzheim, Reutlingen, Rosenheim, Schweinfurt, Siegburg, Stuttgart-Eberhard-Straße, Viernheim, Wuppertal.
Mit der Fortführung der Filiale in Dortmund ist auch eine mögliche Übernahme durch die Modehandelskette Aachener des Mode-Managers Friedrich-Wilhelm Göbel vom Tisch.