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Energiekrise: Droht Weihnachtsmärkten das Aus? Das sagen Betreiber

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Von: Marcel Guboff

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Wegen Gas-Knappheit und Energiekrise bringt ein Oberbürgermeister aus NRW die Absage von Weihnachtsmärkten 2022 ins Spiel. So reagieren die Betreiber.

Hamm - Die Preise für Gas steigen an. Und das Ende der Fahnenstange scheint noch immer nicht erreicht. So wundert es kaum, dass Politiker und Experten angesichts der aktuellen Energiekrise gleichermaßen dazu aufrufen, Gas zu sparen - so gut, wie es eben nur geht.

Davon bleibt wohl auch das öffentliche Leben nicht verschont. Die Tage werden nach und nach kurzer. Und ehe man sich versieht, ist die Zeit der Weihnachtsmärkte in Nordrhein-Westfalen und Deutschland angekommen. Viele Lichter, beleuchtete Stände für eine schöne Atmosphäre mit geschmückten Tannenbaum samt Lichterkette. Oder fällt es dieses Jahr aus, weil das angesichts der stark steigenden Preise nicht mehr bezahlbar ist?

Energiekrise: NRW-OB bringt Aus für Weihnachtsmärkte ins Spiel - Betreiber reagieren

Ein Oberbürgermeister aus NRW bringt ein solches Szenario jetzt jedenfalls bereits ins Spiel. Für den Fall, dass Russland den Gashahn komplett zudrehen und die Gaslieferung nach Deutschland vollständig einstellen sollte, könne die der Bielefelder OB jedenfalls „nicht vorstellen, dass dann so große Events wie Weihnachtsmärkte überhaupt noch in Deutschland stattfinden“, wird Pit Clausen (SPD) vom WDR zitiert.

Andere Orte wollen davon jedoch aktuell nichts wissen - etwa in Köln. Das sei ein „Thema, das wir gar nicht öffnen. Das ist in Köln überhaupt keine Diskussion“, sagte eine Sprecherin der Kölner Weihnachtsgesellschaft im Gespräch mit wa.de. Sie betreibt mit dem Weihnachtsmarkt am Kölner Dom einen der größten und beliebtesten Weihnachtsmärkte in NRW und ganz Deutschland.

Nach dem ausgefallenen Jahr wegen Corona und einem „schwierigem vergangenen Jahr“ würden sich die Menschen schlichtweg wieder nach Weihnachtsmärkten sehnen. Aber: „Natürlich machen wir uns auch unsere Gedanken zum Thema Strom und Energie.“

Weihnachtsmärkte reagieren auf Energiekrise und prüfen Sparmöglichkeiten

Ein Plan sei es, die Lichter auf dem Weihnachtsmarkt am Kölner Dom früher auszuschalten als sonst. Und ohnehin kämen bereits seit einigen Jahren LED-Lampen zum Einsatz. Weitere Strom-Einsparmöglichkeiten sind nicht ausgeschlossen: „Wir sind mitten in den Planungen.“

Klar ist: Die Kosten werden nicht nur in Köln größer. Die Betreiber der unzähligen Weihnachtsmärkte werden diese unter Umständen an die Betreiber der Stände weitergeben - und diese wiederum an die Besucher. Zumal auch diese ohnehin mit gestiegenen Preisen für zum Beispiel Lebensmittel kalkulieren müssen.

Auch in Dortmund denken sie nicht ein ein Absage-Szenario aufgrund der Gaskrise. „Die Energie, die hier nicht verbraucht wird, wird dann zu Hause verbraucht“, sagte Fabian Ahrens, Organisator des Dortmunder Weihnachtsmarktes, dem WDR. Dazu verweist er darauf, dass ein Weihnachtsmarkt ebenso ein Arbeitsplatz für viele Menschen sei.

In Deutschland steigen die Preise für Gas derweil weiter an. Die neue Gasumlage greift ab Oktober. Doch damit nicht genug. Die Mehrwertsteuer kommt obendrauf, die jedoch über Umwege am Ende wieder beim Verbraucher landen soll. Die Bundesregierung plant eine entsprechende Entlastung für die Menschen und Unternehmen in Deutschland.

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