Tragischer Tod von Emily aus Bünde: Familie spricht von „ärztlichem Versagen“
Emily aus Bünde ist erst vier Jahre alt, als sie stirbt. Wer hat Schuld an ihrem Tod? Die Familie spricht von „ärztlichem Versagen“. Das Klinikum Herford hat reagiert.
Bünde - Der Erschütterung über den plötzlichen Tod der kleinen Emily aus Bünde (Nordrhein-Westfalen) ist immens. Das zuständige Klinikum Herford hat eine „lückenlose und nachvollziehbare“ Aufarbeitung angekündigt. Die Familie der Vierjährigen ist sich schon jetzt sicher: Ärztliches Versagen ist schuld am Tod der kleinen Emily.
„Emily Janke ist am 01.01.2023 im Alter von vier Jahren durch ärztliches Versagen verstorben“, schrieb Emilys Tante in einem Spendenaufruf für die Beerdigung. Mittlerweile sind rund 20.000 Euro zusammen gekommen, die Spende wurde bereits deaktiviert. Was bleibt ist der unvorstellbare Schmerz und die Frage nach dem Warum. „Die Ärzte haben sie abgewiesen und nicht als akut abgestempelt. Das sollte und darf so nicht passieren“, so Anita Ewa Adamska in einer Facebook-Gruppe weiter.
Tragischer Tod von Emily aus Bünde in NRW: Familie spricht von ärztlichem Versagen
Nach Angaben der Familie wurde Emily bereits am 27. Dezember 2022 im Klinikum Herford untersucht, allerdings nicht aufgenommen. Kurz darauf habe auch ein ärztlicher Notdienst keinen kritischen Zustand feststellen können. Als Emily dann am 1. Januar 2023 im Klinikum Herford aufgenommen wurde, war es schon zu spät. Sie starb noch am selben Tag. Zur Todesursache liegen noch keinerlei Informationen vor.
Klinikum kündigt lückenlose Aufklärung an: Wer trägt Schuld am Tod von Emily?
Emilys Mutter ist sich sicher. Auf Facebook schrieb sie bestürzt: „Dieser Tod hätte verhindert werden können, wenn man uns wahrgenommen hätte. Lasst uns endlich handeln und nicht mehr die Augen verschließen. Man denkt, es wird einem geholfen. Leider mussten wir die bittere Realität am eigenen Leib erfahren. Wir wurden einfach nicht gehört.“
Das Klinikum Herford sprach in einer Mitteilung aufrichtiges Beileid aus und kündigte eine lückenlose Aufklärung zum Tod von Emily an. „Die Aufarbeitung dieses traumatischen Todes unserer kleinen Patientin ist unser oberstes Ziel. Die Trauer und Verzweiflung, welche die Eltern und Angehörigen erleben, ist für Außenstehende und die Beteiligten des Klinikums nur zu erahnen“, wird Vorstandssprecher Peter Hutmacher in der Mitteilung zitiert.
In Fällen verstorbener Kinder wird grundsätzlich die Polizei hinzugezogen. Die wartet nun auf die Obduktionsergebnisse und auf Unterlagen der verschiedenen medizinischen Stellen. „Es müssen Behandlungsunterlagen mehrerer Ärzte gesichtet und möglicherweise Gutachter beauftragt werden“, sagte Staatsanwalt Christoph Mackel dem Westfalen-Blatt.