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Von DSDS nach Mallorca: Der Ballermann-Plan von Luca Valentino

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Von: Marvin K. Hoffmann

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Luca Valentino aus Menden ist Kandidat der aktuellen DSDS-Staffel. Mit seinem Song will er als erster Schwuler einen Ballermann-Hit landen – mit wichtiger Botschaft.

Hamm – „Nach einer Partynacht am Ballermann bin ich auf die Idee gekommen, mich bei DSDS zu bewerben“, erzählt Luca Valentino aus Menden (NRW) im Gespräch mit wa.de. Der junge Mann steht schon länger in der Öffentlichkeit, kommt als Influencer bei Instagram auf fast 100.000 Abonnenten (Stand: 31. Januar). Jetzt startet er die nächste PR-Offensive. Pünktlich zum Release seines Songs „Lass die Korken knallen“ kommt da die RTL-Show „Deutschland sucht den Superstar“ wie gelegen – doch der Schlager-Emporkömmling hat auch eine wichtige Botschaft zu vermitteln, wie der DSDS-Kandidat selbst sagt.

Luca Valentino aus Menden nimmt an RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) teil

Die DSDS-Idee ist nicht gerade neu. Die Castingshow rund um Pop-Titan Dieter Bohlen sowie die weiteren Jury-Mitglieder Pietro Lombardi, Sängerin Leony und Katja Krasavice (O-Ton Valentino: „Ich mag sie, weil sie bunt ist und sich für die Rechte der LGBTQ+-Community einsetzt“) diente schon zahlreichen Sternchen als Startrampe für einen mal mehr oder weniger kometenhaften Aufstieg.

„Ich hatte mich schon mal da beworben, aber das war diese DSDS-Staffel mit Florian Silbereisen. Dafür war ich wohl doch zu unterhaltsam“, sagt der sympathische Mendener und lacht. Im zweiten Anlauf klappte es. „Ich durfte zwei Casting-Runden überspringen und war dann direkt zum Casting in Köln dabei“, sagt Luca Valentino, dessen schriller RTL-Auftritt am Mittwoch, 1. Februar, ab 20.15 Uhr TV bei RTL (oder in der Mediathek) zu sehen sein wird. Seine Performance hat es in sich. Nicht ohne Grund.

DSDS-Kandidat Luca Valentino hat eigenen Song: „Lass die Korken knallen“

Eigens für DSDS ließ Luca Valentino einen Song produzieren. „Die Korken knallen – das Leben ist geil“, heißt der und dreht sich um Prosecco, Party und gute Laune. Aber nicht nur. „Mir war wichtig, dass in dem Song eine Message steckt, die lautet: Egal, wer du bist. Egal, woher du kommst. Heute sind wir alle gleich“, sagt Valentino. Nur ein „reiner Sauf-Song“ sollte es nicht werden. Dabei ist die Zielgruppe klar definiert.

Luca Valentinos Plan sei es, „abzuwarten, wie mein Song ankommt“. Wenn alles gut läuft, gehe es bald schon wieder ins Studio – der Karneval stehe schließlich vor der Tür. „Ich möchte noch ein paar Cover-Songs aufnehmen. Wenn die Menschen den Text kennen, ist es vielleicht einfacher, das Publikum zum Mitmachen zu animieren“, sagt der DSDS-Kandidat. Das Ziel: „Ich will ich auf jeden Fall nach Mallorca und dort den Megapark oder den Bierkönig erobern.“ Dort will er aber nicht nur irgendein Schlager-Sternchen am großen Ballermann-Himmel sein, sondern seine Botschaft verbreiten.

„Ich möchte der allererste schwule Ballermann-Star werden. Es gibt wahrscheinlich schon viele, aber die sind noch nicht geoutet“, meint Luca Valentino. Seine Ambitionen: „Ich möchte ein Vorbild sein für viele andere Menschen, denen ich zeigen will: Ihr müsst euch nicht verstecken, und lasst euch niemals unterkriegen.“ Er selbst sieht großen Bedarf darin, sich für die Rechte der LGBTQ+-Community einzusetzen – Repressionen habe er schließlich schon oft genug am eigenen Leib erfahren.

DSDS-Kandidat Luca Valentino will der erste schwule Ballermann-Star werden

„Ich glaube, dass ich mich als Homosexueller mehr beweisen muss als ein Heterosexueller. Ich finde es schade, dass das noch so ist. Ich meine: Wir haben das Jahr 2023. Aber ich habe das Gefühl, es wird immer schlimmer. Viele Leute haben seit Corona ein Brett vor dem Kopf“, sagt Luca Valentino. Homophobe Vorurteile will die Gute-Laune-Rakete aus Menden endlich zerstören. Positive Erfahrungen habe er dabei sogar schon am Ballermann auf Mallorca selbst gemacht.

„Man muss überall als schwuler Mann vorsichtig sein – natürlich auch am Ballermann“, erzählt der DSDS-Kandidat zwar. Aber: „Da habe ich auch schon sehr viele Hetero-Männer kennengelernt habe, die sehr freundlich und sehr nett waren.“ Und die Begegnung mit Dieter Bohlen?

Luca Valentino, der vor der Jury tanzt, aus Menden will erst bei DSDS durchstarten und dann der erste schwule Ballermann-Star werden.
Luca Valentino aus Menden will erst bei DSDS durchstarten und dann der erste schwule Ballermann-Star werden. © RTL / Stefan Gregorowius

„Keine große Angst“: Luca Valentino spricht über DSDS-Begegnung mit Dieter Bohlen

„Der“, sagt Valentino, „ist doch auch nur ein Mensch. Ich hatte keine große Angst. Meiner Meinung nach ist das zum Teil seine Fassade – hinter der Kamera ist er super nett.“ Angst scheint Luca Valentino in der Tat wenig zu haben. Sein Karriereplan hat es nämlich in sich und beinhaltet auch eine Reise mit Ekel-Faktor nach Australien, wo auch die Hammerin Cecilia Asoro im Einsatz war.

„Super gerne würde ich mal ins Dschungelcamp gehen und ein würdiger Nachfolger von Claudia Effenberg sein, die war schließlich auch im Camp und kommt aus Menden“, sagt er – vielleicht halb im Scherz. Eines aber ist sicher: Vom schrillen Mendener werden wir in Zukunft sicherlich noch einiges zu sehen bekommen. Er hat schließlich eine Botschaft zu verbreiten – bis „die Korken knallen“.

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