Kinder sollen dieser Zeit wann immer möglich zu Hause betreut werden.
Daher werden in diesem Zeitraum die Schulen grundsätzlich geschlossen oder die Präsenzpflicht wird ausgesetzt. In NRW ist die Pflicht zum Präsenzunterricht aufgehoben worden. Es wird eine Notfallbetreuung an Schulen sichergestellt und Distanzlernen angeboten. Für Abschlussklassen können gesonderte Regelungen vorgesehen werden.
In Kindertagesstätten wird analog verfahren. Für Eltern werden zusätzliche Möglichkeiten geschaffen, für die Betreuung der Kinder im genannten Zeitraum bezahlten Urlaub zu nehmen.
Update vom 12. Dezember, 12.50 Uhr: Von den Schulleitern in NRW kommt Kritik an der kurzfristigen Entscheidung, dass die Präsenzpflicht an den Schulen ausgesetzt wird. Der Vorsitzende der Schulleitungsvereinigung, Harald Willert, sagte gegenüber WDR 5: „Es wäre schön und einfach nützlich gewesen, wenn wir das nicht wieder zu einem Zeitpunkt erfahren hätten, wo ein Teil der Kollegen bereits auf dem Weg nach Hause ist und die Schüler weitestgehend auf dem Weg nach Hause sind.“
Willert kritisiert, dass viele Schulen ihren Schülern keine Materialien mehr mitgeben können. Außerdem hätten nicht alle ausreichend gute Kommunikationswege, um über das Wochenende abzufragen, wer von den Schülern am Montag auftaucht. Er beklagt: „Das Ministerium lebt ständig von der Hand in den Mund. Es gibt keine Strategie, es gibt keine Konzepte. Es gibt nur eine Deutungshoheit“. Es sei jetzt notwendig, dass sich das Schulministerium Gedanken mache, was der Verlauf dieses Schuljahres rechtlich für die Schüler bedeute.
Update vom 11. Dezember, 18.31 Uhr: Die SPD fordert den Rücktritt von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). Die Oppositionspartei begründet den Schritt damit, dass man in Nordrhein-Westfalen einen personellen Neustart in der Schulpolitik bräuchte, so zitiert dpa Eva-Maria Voigt-Küppers, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende, und Jochen Ott, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Sie begründen diese Forderung damit, dass Gebauer das Vertrauen, das es zur Bewältigung der Corona-Krise brauche, nachhaltig beschädigt habe. Die vergangenen Wochen und Monate hätten in der Schulpolitik für Chaos, Verwirrung und Verunsicherung gesorgt.
„Die heutige Schulmail, die die Schulen wieder nach Schulschluss erreicht hat, bringt das Fass zum Überlaufen.“ Das Chaos an den Schulen sei auf die Spitze getrieben worden. Nachdem die Schulministerin in den vergangenen Tagen renommierten Wissenschaftlern die Kompetenz abgesprochen habe, müsse sie nun angesichts dramatischer Infektionszahlen panikhaft eine Kehrtwende vollziehen, so die SPD-Politiker.
Update vom 11. Dezember, 14.20 Uhr: Wie läuft Schule in NRW an den letzten Tagen vor den Weihnachtsferien? Darüber hat Schulministerin Yvonne Gebauer am Freitagnachmittag in einer Pressekonferenz informiert. Ihre Kernaussage: Die Schulpflicht in NRW bleibt bestehen, die Präsenzpflicht wird ab 14. Dezember aufgehoben.
Schüler ab der 8. Klasse werden auf Distanz unterrichtet, Kinder von der 1. bis 7. Klasse können durch ihre Eltern vom Unterricht befreit werden. Eltern können allerdings nicht von Tag zu Tag entscheiden, ob sie ihr Kind in die Schule schicken - das müssen sie einmal grundsätzlich mit Beginn der Regelung in der kommenden Woche entscheiden. Staatssekretär Matthias Richter weist dabei auf einen wichtigen Unterschied hin: Distanzunterricht ist nicht gleich Digitalunterricht. Das bedeutet, auch wenn Schulen noch nicht technisch ausreichend ausgestattet sind, kann auf Distanz unterrichtet werden.
Ein weiteres Detail: Es handelt sich nicht verlängerte Weihnachtsferien in NRW. Die Unterscheidung sei wichtig, so Gebauer und Richter. Der 21. und 22. Dezember sowie der 7. und 8. Januar sind keine Ferientage, sondern unterrichtsfreie Tage. Für die Lehrer gilt damit an diesen Tagen Dienstpflicht.
Ein drängendes Thema vieler Eltern und Lehrer: Was ist mit Arbeiten und Klausuren in der kommenden Woche? Wenn sie nicht verschoben werden können, müssen Schüler dafür in die Schule kommen, sagt Schulministerin Yvonne Gebauer. Der Zeitplan im Schuljahr sei eng, begründet die Ministerin diese Vorgabe.
Update vom 11. Dezember, 12 Uhr: NRW geht so schnell wie möglich in den harten Lockdown. Das hat Ministerpräsident Armin Laschet am Freitag angekündigt. Für Schulen gibt es ab Montag eine klare Vorgabe.
Die Schulpflicht in NRW bleibt bestehen, es wird aber die Präsenzpflicht an den Schulen aufgehoben. Das hat Armin Laschet am Freitag in einem Statement bekannt gegeben. Für die Klassen 1 bis 7 gibt es das Angebot, dass Eltern ihre Kinder von der Präsenz befreien können. Schüler ab der Klasse 8 sollen zu Hause bleiben und werden auf Distanz unterrichtet. Am 7. und 8. Januar gibt es auch keinen Unterricht. Die Weihnachtsferien 2020 werden also verlängert. Schulministerin Yvonne Gebauer will am Freitag um 14 Uhr (wir berichten hier im News-Ticker) informieren wie die Umsetzung konkret laufen wird.
Hamm - In der alles beherrschenden Corona-Krise 2020 ist an Schulen in NRW einiges unklar. Sicher ist: Auch diesmal werden Schüler und Lehrer wieder Weihnachtsferien haben - wie lange, steht jedoch nicht fest. Beim Thema Schließungen hat sich NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) klar positioniert. Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) ist empört über einen Vorschlag aus der Wissenschaft.
Was für ein Jahr an den Schulen in NRW: Schließungen im Frühjahr, verbunden mit Homeschooling und digitalem Unterricht, gefolgt von der Teilzeitrückkehr vor den Sommerferien. Danach der Start in eine neue Normalität mit Masken, Abstand und Lüften in den Klassenräumen. Mit der zweiten Corona-Welle im Herbst steht dieser Schulalltag mehr denn je auf wackligem Fundament.
Die Stimmen aus der Politik und der Wissenschaft werden angesichts immer neuer Infektionsrekorde lauter, aus dem Teil-Lockdown über den Jahreswechsel einen harten Lockdown zu machen - verbunden mit drastischen Einschränkungen auch für die Schulen in NRW. Einen weiteren Fingerzeig werden die Ergebnisse der Kulturministerkonferenz geben, die am Freitag (11. Dezember) vorgestellt werden sollen.
Die flächendeckende Schließung von Schulen ist für Armin Laschet keine Option - zumindest aktuell nicht. „Bildung ist wichtig. Die Schulen sind bei uns in Nordrhein-Westfalen kein Infektionstreiber“, sagte der NRW-Ministerpräsident. „Schule ist für mich auch eine soziale Frage: Es kann nicht jedes Kind zu Hause bleiben, vielleicht in einer Zwei-, Drei-Zimmer-Wohnung mit mehreren Geschwistern“, sagte Laschet am Mittwoch (9. Dezember) bei WDR2. Inhaltsgleich hatte sich tags zuvor sein Vize und Familienminister Joachim Stamp (FDP) geäußert.
„Wir werden für die Kreise, wo die Inzidenz über 200 ist, für die älteren Schüler in den Wechsel-Unterricht gehen. Das kann man aber nicht flächendeckend machen“, so Laschet. „Bildung bleibt ein Recht. Da wollen wir so lange wie möglich die Schulen offen lassen.“
Es ist jedoch möglich, dass die Schulen wegen Corona so lange wie noch nie Winterpause machen. Bereits im November beschloss die NRW-Politik, dass die Weihnachtsferien nicht erst einen Tag vor Heiligabend beginnen, sondern bereits am Wochenende davor. Die Idee dahinter: Wer sich nach dem letzten Schultag des Jahres 2020, dem 18. Dezember, in häusliche Quarantäne begibt, kann risikoärmer in großer Familienrunde Weihnachten feiern.
Durch die weiterhin beängstigend hohen Corona-Infektionszahlen mehren sich die Zeichen, dass die Maßnahmen für die Zeit nach den Weihnachtslockerungen wieder verschärft werden. Auch über eine Verlängerung der Schulferien wird nachgedacht. Nach aktuellem Stand müssen die Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen am Donnerstag, 7. Januar 2021, zurück in die Schule. Unter anderem die Nationale Wissenschaftsakademie Leopoldina schlägt vor, die Ferien um zwei Tage zu verlängern und damit bis zum Wochenende auszudehnen.
Laschet, der sich mit seinen Überlegungen zum Lockdown über den Jahreswechsel weitgehend an die Leopoldina-Vorschläge anlehnt, will den Wissenschaftlern aber in einem Punkt nicht folgen: Im Gegensatz zu ihnen will er die Schulpflicht nicht ab dem 14. Dezember aufheben. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer wird sogar deutlicher. Der Vorschlag sei „untauglich“. Ein Aussetzen der Schulpflicht in der Woche vor den Ferien werde es mit ihr nicht geben, erklärte Gebauer.
Von der Opposition im NRW-Landtag gibt es derweil Kritik: Mit Blick auf die Prüfungen nach der zehnten Klasse sowie zum Abitur seien zahlreiche Fragen ungelöst, kritisierte SPD-Vizefraktionschef Jochen Ott. Das Gleiche gelte für die Rechtssicherheit bei Versetzungen oder Sitzenbleiben nach dem irregulären Unterricht in der Corona-Krise. Gebauer versicherte, es gelte das Versprechen, dass keinem Schüler Nachteile aus der Krise entstehen sollen.