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Corona-Leitlinien: Nun kommt die Inzidenz für Ungeimpfte in NRW

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Von: Alexander Schäfer

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Die Corona-Leitlinien für NRW werden durch den Landtag verlängert. Zu den Maßnahmen gehört auch eine Trennung der Inzidenz je nach Impfstatus.

Hamm - Die Landtagsfraktionen von CDU und FDP kritisieren die Corona-Datenlage in Deutschland und fordern mehr Grundlagenwissen als weiteres Mittel im Kampf gegen die Pandemie. Diese dürfe hierzulande nicht länger eine Krise von fehlenden Daten darstellen. „Wir müssen dazu kommen, vorhandenes Datenmaterial stärker zusammenzuführen und systematisch auszuwerten“, heißt es in dem Antrag, mit dem sich der Landtag am Donnerstag befassen wird. (News zum Coronavirus)

BundeslandNordrhein-Westfalen
Einwohner17,93 Millionen (2019)
Fläche34.098 km²
LandeshauptstadtDüsseldorf

Corona-Leitlinien für NRW: Die Ungeimpften-Inzidenz wird eingeführt

Das Parlament soll grünes Licht geben für einen Ausbau des Monitorings in Form eines fortlaufenden Screenings der Personen, die aufgrund einer Corona-Erkrankung stationär behandelt werden müssen. Festzuhalten seien insbesondere die Merkmale Alter, Geschlecht und Impfstatus. Zudem sollte standardmäßig die Inzidenz und die Hospitalisierungsrate getrennt nach Geimpften und Nicht-Geimpften ausgewiesen werden. Das passiert in Nordrhein-Westfalen bislang noch nicht.

Intensiviert werden sollen die Anstrengungen zur Aufklärung des Infektionsdunkelfelds. Zudem sollte mittels statistischer und demoskopischer Umfragemethoden noch viel stärker erforscht werden, wo es zu Infektionen kommt und wer sich infiziert. Dabei geht es unter anderem um Alter, Geschlecht, Familienstand, Beruf und Mobilitätsnutzung.

Auf der Agenda stehen darüber hinaus weitere Feldstudien nach dem Vorbild der so genannten Heinsberg-Studie. Diese untersuchte bekanntlich Ausbreitung und Verlauf der Corona-Pandemie nach der Kappensitzung in Gangelt. Für die beiden Fraktionen ist praktisches Alltagswissen über das Virus und seine Verbreitung ebenso wichtig wie die medizinische Forschung. Hierfür werde der Landtag Finanzmittel bereitstellen.

Corona-Leitlinien für NRW: CDU und FDP weisen auf Wichtigkeit der Impfung hin

CDU und FDP sind sich bewusst, dass die Pandemie „nicht allein durch Erlasse, Verordnungen oder Gesetze gestoppt werden kann“. Erforderlich sei das aktive und überzeugte Mitwirken der Menschen. So wollen die Fraktionen die Eigenverantwortung der Bürger stärken, fördern und einbinden. Für eine erfolgreiche Bekämpfung der Krise müssten die staatlichen Regelungen Akzeptanz in der Bevölkerung finden.

Demo von Corona-Impfgegnern.
Ein Teilnehmer einer Demonstration von Corona-Impfgegnern auf dem Glockengießerwall hält ein Transparent mit den Aufschrift „Wir bleiben ungeimpft“. © Georg Wendt/dpa

Der entscheidende Weg aus der Pandemie führt für CDU und FDP über die Impfung. Gleichwohl machen beide deutlich, dass der Staat in der Abwägung zwischen Infektionsschutz und Sicherung der Grundrechtsausübung nicht alle Bürger vor jedem Lebensrisiko zu schützen vermag. So müsse eine Exit-Strategie darlegen, an welchem Punkt und zu welchen Kriterien die Selbstverantwortung gegenüber staatlichem Handeln in den Vordergrund rückt.

Auffrischungsimpfungen für alle

CDU und FDP wollen die Auffrischungsimpfungen für alle Altersgruppen vorantreiben. „Das Impfen ist der entscheidende Schritt heraus aus der Pandemie“, sagen die Regierungsfraktionen. Allerdings könnte dieser Schritt zum Dauerlauf werden. Im Antrag der beiden Fraktionen heißt es weiter: „Diese Aufgabe muss dauerhaft in bestehenden, funktionierenden Strukturen – beispielsweise in Analogie zu den Grippeschutzimpfungen – eingebettet werden.“ Zudem sei es erforderlich, da die Impfung nicht jegliche Infektion unterbinde, dass vielfältige Testmöglichkeiten flächendeckend bestehen bleiben und Geimpften wie Ungeimpften offen stehen.

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