Einsatz am Samstagabend
Gasflaschen drohen in brennender Anglerhütte zu explodieren - Feuerwehr kommt nicht ins Gebäude
Ein Brand in einer Anglerhütte in Beckum-Vellern hat die Feuerwehr vor ungeahnte Schwierigkeiten gestellt. In der lichterloh brennenden Hütte drohten Gasflaschen zu explodieren. Der gute Einbruchschutz ließ aber auch die Einsatzkräfte nicht ins Gebäude gelangen.
Beckum (NRW) - Ein guter Einbruchschutz hat am Samstagabend 33 Feuerwehrleuten in Beckum-Vellern einen stundenlangen Einsatz beschert: Unter der Leitung von Brandoberinspektor Olaf Micke hatten die „Blauröcke“ massive Schwierigkeiten, eine selbstgebaute Anglerhütte zu öffnen.
Gegen 17.40 Uhr war die Feuerwehr nach einem Notruf bei der Kreisleitstelle in Warendorf zu dem Brand unweit des Kalksteinbruchs am Flimmerberg alarmiert worden. Beim Eintreffen der ersten Kräfte hatten die Flammen bereits ein vergittertes Fenster zerstört, aus dem die Flammen in den abendlichen Himmel schlugen.
Brand in Beckum-Vellern: Anglerhütte in Flammen - Feuerwehr kommt nicht ins Gebäude
Sofort war bekannt, dass in dem Gebäude noch Campinggasflaschen gelagert wurden, die aufgrund der massiven Hitze zu explodieren drohten. Durch das zerstörte Fenster wurde zunächst aus sicherer Entfernung Löschwasser in den Raum gespritzt, in dem sich die Gasflaschen befanden. Später wurde an dem Gitter ein Strahlrohr befestigt, damit sich niemand gefährden musste.
Insgesamt rüsteten sich 16 Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten aus, um sich vor den giftigen Rauchgasen zu schützen. Den Brandbekämpfern gelang es zwar, in einen Vorraum zu kommen, doch der Zutritt zu dem Lagerraum mit den Gasflaschen blieb ihnen trotz aller Bemühungen verwehrt.
Einsatzleiter Micke ließ schließlich mit einem Trennschleifer die Außenhaut des Gebäudes auf der Rückseite öffnen, nachdem ein Teil der Decke bereits eingestürzt war. Erst dann konnten die beiden Gasflaschen gezielt gekühlt und schließlich ins Freie gebracht werden.
Brand in Beckum-Vellern: Anglerhütte in Flammen - Polizei ermittelt
Das nötige Löschwasser wurde im Pendelverkehr in die Nähe der Brandstelle gebracht und dann über eine mehr als 200 Meter lange Schlauchleitung an den Brandort. Dazu wurden Tanklöschfahrzeuge mit einem 4000 Liter Wassertank (Beckum) sowie einem 3000 Liter Tank (Verllern) genutzt.
Nachdem zunächst lediglich der Löschzug Beckum im Einsatz war, wurde im weiteren Verlauf auch der Löschzug Vellern zur Verstärkung gerufen. Erst gegen 20.50 Uhr konnte „Feuer unter Kontrolle“ gemeldet werden. Bis dann auch die letzten Feuerwehrleute wieder abrücken konnten, vergingen noch weitere drei Stunden. Erst dann waren sämtliche Glutnester gelöscht und ein erneutes Entflammen ausgeschlossen werden. Die Polizei beschlagnahmte das Gebäude für weitere Untersuchungen.