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Zweiter Booster in NRW – für wen die vierte Corona-Impfung sinnvoll ist

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Von: Marcel Guboff

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Steigende Corona-Zahlen könnten eine höhere Impf-Bereitschaft bewirken. Aber: Für wen ist der zweite Booster sinnvoll? Wo kriegt man in NRW die Impfungen?

Hamm - Experten befürchten durch neue Sublinien der Omikron-Variante des Coronavirus neue Schübe für die Ausbreitung des Virus. Einige Forscher warnen, dass solche neuen Erreger der Herbst-Welle weitere Wucht verleihen. Ein wichtiges Mittel im Kampf gegen Corona ist und bleibt daher das Impfen.

Dieser Überzeugung ist auch Karl-Josef Laumann (CDU), Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen. So rief dieser jetzt alle Bürger eindringlich dazu auf, den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu folgen, um sich zu schützen. Oder sollte sich jeder die vierte Impfung gegen Corona abholen? Die wichtigsten Fragen und Antworten zum zweiten Booster in NRW.

Zweiter Booster: Für wen ist die vierte Corona-Impfung sinnvoll?

Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) ist eindeutig: Den zweiten Booster abholen sollten demnach folgende Personen:

Wann ist die richtige Zeit für den zweiten Booster?

Gemäß der Empfehlung, die das Land NRW auf seiner Seite teilt, soll die zweite Booster-Impfung sechs Monate nach dem dritten immunologischen Ereignis erfolgen. „Eine Verkürzung des Impfabstandes auf vier Monate ist in begründeten Fällen möglich. Bei immungesunden Personen ist jedoch ein längerer Impfabstand für den Langzeitschutz immunologisch günstiger“, heißt es.

Und weiter: „Ausgenommen sind Personen ab fünf Jahren mit Immunschwäche, die die zweite Booster-Impfung bereits in einem Mindestabstand von drei Monaten erhalten sollen.“

Zweiter Booster in NRW: Sollten sich auch andere Gruppen zum vierten Mal gegen Corona impfen lassen?

Der Kreis der Personengruppen, für die die Stiko die vierte Corona-Impfung empfiehlt, sei (bewusst) auch mit den am Donnerstag (6. Oktober) veröffentlichten jüngsten Empfehlungen nicht ausgeweitet worden, sagte der Vorsitzende der Stiko, Thomas Mertens.

Seine Meinung ist klar: Wer gesund ist und nicht zu den Risikogruppen zählt, brauche den sogenannten zweiten Booster nicht. „,Es schadet nicht‘ ist keine ausreichende medizinische Indikation“, kommentierte der Virologie-Professor Meinungen anderer, die den zweiten Booster auch in breiteren Bevölkerungsgruppen für sinnvoll halten. 

Welcher Impfstoff wird für den zweiten Booster empfohlen?

Die Stiko rät, dass die vierte Corona-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen soll. Zuletzt hatte die Stiko im Kampf gegen Corona eine neue Empfehlung für Booster-Impfungen ausgesprochen. Es geht um spezielle Omikron-Präparate. Stiko-Chef Thomas Mertens betonte aber: „Der alte Impfstoff ist keinesfalls schlecht.“

Wo erhalte ich in NRW den zweiten Booster gegen Corona?

Nach wie vor werden Impfungen gegen Corona in der Regel von niedergelassenen Ärzten sowie Betriebsärzten durchgeführt. Dazu gibt es in vielen Kreisen und kreisfeien Städten noch immer regelmäßige stationäre wie auch mobile Impfangebote. Wann und wo es solche Angebote gibt, erfahren Interessierte auf der Homepage ihrer Stadt bzw. ihres Kreises.

Wie ist die Corona-Lage in NRW?

Die Situation auf den Intensivstationen in NRW bezeichnete Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann in seinen Ausführungen am Donnerstag (6. Oktober) als „nach wie vor sehr entspannt“. In NRW gebe es insgesamt 114.000 Krankenhausbetten, davon wiederum 6.400 auf Intensivstationen. Nur drei Prozent aller Betten und knapp vier Prozent auf den Intensivstationen seien derzeit mit Corona-Patienten belegt. Auch der Krankenstand des Personals liege mit sechs Prozent der Belegschaft „im normalen Bereich“.

Trotz steigender Neuinfektionsraten auch in NRW sehe er derzeit keinen Anlass, die allgemeinen Corona-Regeln zu verschärfen, sagte Karl-Josef Laumann. Wegen der großen Erfahrung der Bevölkerung nach zwei Corona-Wintern setze er auch auf Eigenverantwortung. Das bedeute etwa, dass jemand, der Symptome habe, zuhause einen Selbsttest mache, bevor er überhaupt zur Arbeit gehe. „Und wenn man positiv ist, dann bleibt man zuhause.“

Derzeit würden in NRW nach Angaben von Laumann noch rund 160.000 PCR-Tests wöchentlich durchgeführt. Viele, die einen positiven Selbsttest hätten, machten hingegen keinen PCR-Test mehr. In die registrierten Inzidenzwerte flössen jedoch nur PCR-Testergebnisse ein. Deshalb sei das Dunkelfeld der tatsächlich Infizierten groß.

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