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Kampf um Laschets Nachfolge in NRW: Klare Botschaft von Ministerin

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Von: Alexander Schäfer

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Hendrik Wüst (CDU) gilt als wahrscheinlicher Nachfolger von Armin Laschet als NRW-Ministerpräsident. Doch seine Gegenspielerin Ina Scharrenbach gibt nicht auf.

Düsseldorf - Obwohl alles auf Hendrik Wüst als kommenden Ministerpräsidenten und Landeschef der CDU in Nordrhein-Westfalen hindeutet, hat Wüsts innerparteiliche Gegenspielerin Ina Scharrenbach offenbar noch nicht aufgegeben.

NameIna Scharrenbach
Geboren30. September 1977 in Unna
ParteiCDU

Kampf um Laschet-Nachfolge in NRW: Ina Scharrenbach gibt nicht auf

„Das Argument des Amtsbonus würde ich nicht zu hoch bewerten. Letztendlich haben sich alle Kabinettsmitglieder einen Amtsbonus erarbeitet“, sagte Ina Scharrenbach dem Kölner Stadtanzeiger. Scharrenbach ist Heimatministerin im Kabinett von NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet*, der nach dem historisch schlechten Ergebnis bei der Bundestagswahl* in der CDU schwer unter Beschuss steht.

Im Gegensatz zu Ina Scharrenbach verfügt Wüst über ein Landtagsmandat und könnte unmittelbar die Nachfolge von Armin Laschet übernehmen und so als amtierender Ministerpräsident in die NRW-Landtagswahl 2022* ziehen. Für Scharrenbach ist dieses Argument nicht entscheidend. Für Wüst, derzeit Verkehrsminister, hatte sie noch weitere Botschaften parat: „Wenn sie ein Ziel schnell erreichen wollen, kommt es immer darauf an, von welchem Bahnhof sie abfahren.“

Die CDU müsse entscheiden, mit welchem Kandidaten oder welcher Kandidatin sie die besten Chancen auf den Sieg hat. Er oder sie müsse vor allem volksnah sein. Aus Scharrenbachs Sicht kommen mehrere Personen in der Partei für die Kandidatur in Frage. Das Bewerbungsschreiben der 44-Jährigen aus Kamen lautet in eigenen Worten: Vorsitzende der Frauen-Union mit fester Bindung an die Basis.

Laschet-Nachfolge in NRW: Ina Scharrenbach oder Hendrik Wüst?

Und Hendrik Wüst? Der 46-Jährige bezeichnete es als „gutes Ergebnis“, dass Armin Laschet bereits nach dem Wochenende einen Personalvorschlag unterbreiten will und Partei- und Regierungschef in einer Hand liegen sollen. Diese Konstellation spricht für den Münsterländer.

Nach der Bundestagswahl - CDU Nordrhein-Westfalen
Ina Scharrenbach (CDU), NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung, kommt zur einer Sitzung zur Besprechung der Bundestagsergebnisse. © Marcel Kusch/dpa

An Unterstützern mangelt es Wüst nicht, sogar von vermeintlich anderer Seite. „Wüst wäre aus meiner Sicht die erste Wahl. Nicht nur, weil er die ‘technischen’ Voraussetzungen erfüllt, sondern weil er es kann“, twitterte Dennis Radtke und setzte damit ein starkes Zeichen. Denn der CDU-Politiker aus dem Ruhrgebiet ist Vorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft. Wüst dagegen ist Landeschef der Mittelstands- und Wirtschaftsunion NRW. Er wäre der erste Ministerpräsident aus dem Münsterland. Kein Wunder, dass sich die dortigen CDU-Landräte für ihn ausgesprochen haben.

Keine Sorgen machen muss sich Wüst, was die Zustimmung des Koalitionspartners betrifft. Nach Informationen der Redaktion steht die FDP-Fraktion einer Kandidatur des wirtschaftsfreundlichen Hendrik Wüst positiv gegenüber. Das ist wichtig, denn die schwarz-gelbe Koalition im Landtag verfügt lediglich über eine Stimme mehr als die Opposition. Jeder Abweichler bei der Wahl des Ministerpräsidenten wäre einer zu viel. Für diesen Fall hat SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty bereits Neuwahlen gefordert.

Womöglich werfen noch andere CDU-Politiker vor der Landtagswahl ihren Hut in den Ring. Ein aktueller NRW-Minister hat bereits über seine Ambitionen gesprochen.

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