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A44 bei Soest: Mehrere Schwerverletzte bei Unfall - Feuerwehr rettet zwei junge Werler

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Von: Daniel Schröder

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Durch den Zusammenstoß wurde die Mercedes-A-Klasse in den Autobahn-Graben geschleudert.
Durch den Zusammenstoß wurde die Mercedes-A-Klasse in den Autobahn-Graben geschleudert. © Daniel Schröder

Auf der A44 bei Soest hat sich am späten Sonntagabend ein schwerer Verkehrsunfall ereignet. Es gab mehrere Schwerverletzte. Die Feuerwehr musste zwei junge Werler aus ihrem Wagen retten.

Soest - Schwerer Unfall am Sonntagabend auf der A44 bei Soest: Auf der Autobahn in Richtung Dortmund sind gegen 21 Uhr kurz hinter der Anschlussstelle Soest/Möhnesee zwei Fahrzeuge miteinander kollidiert. Nach ersten Informationen krachte ein Transporter mit großer Wucht in das Heck eines Mercedes.

Der erste Notruf ging um 21.02 Uhr bei der Polizei ein, wenige Augenblicke später gab es gleich mehrere Alarme für Feuerwehr und Rettungsdienst. Laut Angaben eines Sprechers der für die A44 zuständigen Polizei Dortmund war ein Mercedes-Transporter aus dem Landkreis Meißen (Sachsen) auf der linken Fahrspur mit hoher Geschwindigkeit in das Heck einer vorausfahrenden Mercedes-A-Klasse aus dem Kreis Soest aufgefahren. Warum der Transporter-Fahrer - ein 34-jähriger aus Großweitzschen - offenbar ungebremst in das Heck der A-Klasse krachte, ist aktuell noch Gegenstand der Ermittlungen.

Schwerer Unfall auf der A44 bei Soest: Mercedes schleudert 150 Meter weit

Durch die enorme Wucht des Aufpralls wurde die A-Klasse zunächst gegen die Mittel-Leitplanke katapultiert, schleuderte anschließend quer über die Autobahn und kam 150 Meter weiter, um 180 Grad gedreht, im Autobahn-Graben zum Stillstand. Durch den Aufprall wurde das Heck der A-Klasse massiv verformt, die Kofferraum-Klappe wurde bis auf die Rücksitzbank gequetscht. Hätte dort jemand gesessen, hätte er wohl keinerlei Überlebenschancen gehabt.

Die A-Klasse wurde durch den Unfall stark verformt.
Die A-Klasse wurde durch den Unfall stark verformt. © Daniel Schröder

Doch auch für die beiden Insassen der A-Klasse - ein 19-jähriger Werler und seine 19-jährige Beifahrerin, ebenfalls aus Werl - sorgte die Verformung ihres Wagens für Probleme. Es brauchte schweres Gerät der Feuerwehr, um sie aus dem Wrack zu befreien: „Im ersten Zug wurden die beiden Insassen medizinisch versorgt. Wir entfernten die hintere Tür auf der Fahrerseite, um den Fahrer achsengerecht zu befreien“, erklärte Soests Feuerwehrsprecher Kai Weets. Bei einer „achsengerechten Rettung“ achten die Einsatzkräfte darauf, dass ein Patient nach Möglichkeit nicht „verdreht“ wird, um Folge-Verletzungen an der Wirbelsäule zu verhindern.

Schwerer Unfall auf der A44 bei Soest: Befreiung der Beifahrerin gestaltet sich aufwändig

Für die Rettung der Beifahrerin musste die Feuerwehr noch größeren Aufwand betreiben: „Bei ihr gestaltete sich die Befreiung schwieriger. Um sie schonend zu retten, wurde die B-Säule aus dem Wagen geschnitten und die hintere Tür der Beifahrerseite entfernt.“ Nach ersten Einschätzung des Rettungsdienstes erlitten der Mann und die Frau schwere Verletzungen, sie wurden nach der Rettung und der Erstversorgung ins Krankenhaus gebracht. Zunächst sollte auch ein Rettungshubschrauber für den Transport in eine Spezialklinik angefordert werden - wegen der schlechten Witterung, es hing Nebel über der Autobahn, wurde die Hubschrauber-Nachforderung jedoch verworfen.

Der Transporter war offenbar mit hoher Geschwindigkeit auf die A-Klasse aufgefahren.
Der Transporter war offenbar mit hoher Geschwindigkeit auf die A-Klasse aufgefahren. © Daniel Schröder

Der 34-jährige Transporter-Fahrer erlitt laut Polizeisprecherin Nina Kupferschmidt leichte Verletzungen. Sein Beifahrer, ein 18-Jähriger aus Döbeln (Sachsen) erlitt wiederum schwere Verletzungen. Durch umherfliegende Trümmerteile wurde zudem ein drittes Auto beschädigt. Wegen der Rettungs- und Bergungsarbeiten musste die Autobahn bis circa 22.30 Uhr voll gesperrt werden. Anschließend floss der Verkehr einspurig an der Unfallstelle vorbei, ehe in der Nacht wieder beide Fahrspuren freigegeben werden konnten.

Schwerer Unfall auf der A44: Großes Aufgebot von Rettungskräften auf der Autobahn

Die Feuerwehr Soest war mit 40 Einsatzkräften vor Ort. Nach der ersten Alarmierung hatte es „wegen weiterer Erkenntnisse am Notruf“ nur zwei Minuten später eine Alarmstufenerhöhung gegeben, durch die statt einer einzelnen Löschgruppe sofort beide Innenstadt-Löschzüge zum Einsatz gerufen wurden. Wegen der Verletzten-Zahl hatte die Rettungsleitstelle in Soest mehrere Rettungswagen und Notärzte mit dem Stichwort „Massenanfall von Verletzten“ auf die Autobahn geschickt.

Für die Feuerwehr Soest war es der sechste und letzte Einsatz des Wochenendes. Bereits vor dem A44-Unfall hatte es viel Arbeit für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte gegeben. Es war zudem der zweite Unfall auf der A44 am Sonntag: Am frühen Morgen hatte ein Lkw-Fahrer aufgrund der winterlichen Witterung kurz vor Soest-Ost die Kontrolle verloren.

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