Tödliche Geisterfahrt auf der A40 - Verursacherin hatte 1,1 Promille

Eine Falschfahrerin krachte auf der A40 bei Bochum in zwei Autos. Zwei Menschen starben. Die Verursacherin war zum Zeitpunkt des Unfalls angetrunken.
Update vom 31. Oktober: Die Geisterfahrerin (54), die am 21. Oktober auf der Autobahn A40 sich und den Fahrer eines entgegenkommenden Autos getötet hat, hatte zum Unfallzeitpunkt Alkohol im Blut. Die Obduktion habe einen Promille-Wert von 1,1 ergeben, berichtet die WAZ.
Autobahn | A40 |
Gebaut | November 1955 |
Länge | 108,4 km |
Tödlicher Geisterfahrt auf der A40: Fahrerin hatte Alkohol im Blut
Update von 25. Oktober: Nach der tödlichen „Geisterfahrt“ am vergangenen Freitag bei Bochum sind Zehntausende Euro für die Familie des bei dem Unfall getöteten Familienvaters gespendet worden. „Das Spendenkonto rattert unentwegt und ich bin zutiefst gerührt über die riesengroße Unterstützung“, sagte Thomas Weise, Vorsitzender der Polizeistiftung „David + Goliath“, die selbst eine Soforthilfe von 2000 Euro gezahlt und zu weiteren Spenden aufgerufen hatte. Bis Dienstag seien 571 Einzelspenden über 46.688 Euro eingegangen.
Update vom 23. Oktober: Die Frau, die am Freitag in Bochum als „Geisterfahrerin“ einen Unfall mit zwei Toten verursacht hat, hat zuvor auf der Autobahn gewendet. Sie sei also nicht - möglicherweise versehentlich - in der falschen Richtung aufgefahren, sondern habe laut den Ermittlungen bewusst die Fahrtrichtung gewechselt, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. „Damit deutet alles auf Absicht.“
Tödlicher Unfall auf der A40: Geisterfahrerin handelte mit Absicht
Die Ermittlungen und Zeugenbefragungen liefen auf Hochtouren, sagte der Polizeisprecher weiter. Dabei würden auch Hinweise untersucht, nach denen die Frau sich in einem „psychischen Ausnahmezustand“ befunden haben könnte. Die Leiche der Frau werde voraussichtlich Mitte der kommenden Woche obduziert und auf Alkohol oder andere Substanzen untersucht. Außerdem werde der Geländewagen der Frau kriminaltechnisch untersucht.

Die NRW-Polizeistiftung „David und Goliath“ stiftete für die Familie des 35-jährigen Opfers 2000 Euro und rief zu weiteren Spenden auf. Der Mann sei Familienvater mit Ehefrau und zwei kleinen Kindern im Alter von zwei und fünf Jahren gewesen.
A40: Zwei Tote bei Unfall mit Geisterfahrerin auf Autobahn
[Erstmeldung vom 21. Oktober] Bochum - Bei einem schrecklichen Unfall am frühen Freitagmorgen (21. Oktober) sind auf der A40 in Höhe Bochum-Wattenscheid (NRW) zwei Menschen ums Leben gekommen. Bei den Toten handelt es sich nach Angaben der Polizei um eine 54 Jahre alte Geisterfahrerin und den Fahrer des entgegenkommenden Autos.
Die Polizei bekam gegen 5 Uhr morgens einen Hinweis auf einen Falschfahrer, der auf der A40 in Richtung Essen unterwegs sei. Kurze Zeit später kam es zu dem tödlichen Unfall zwischen den Anschlussstellen Bochum-Wattenscheid und Gelsenkirchen.
Die Falschfahrerin sei nach der Kollision mit einem Seat und einem VW mit ihrem Land Rover abgehoben und auf der Gegenfahrbahn der A40 gelandet, sagte eine Sprecherin der Polizei. Sie sowie der Fahrer des Seat starben laut Autobahnpolizei Düsseldorf noch an der Unfallstelle. Der Fahrer des VW wurde schwer verletzt. Durch Trümmerteile wurde ein Lkw beschädigt, der Fahrer blieb unverletzt.
Offenbar war die Falschfahrerin in Essen-Kray falsch auf die Ruhrgebietsautobahn aufgefahren, wie ein Polizeisprecher der Bild sagte. Warum die Frau auf der falschen Seite fuhr, ist bislang noch nicht geklärt. Bei der Polizei Bochum wurde eine Mordkommission eingerichtet, wie die Staatsanwaltschaft bestätigte. Sie geht dem Verdacht nach, dass es sich bei der Falschfahrt um Absicht gehandelt haben könnte.
Es gebe Indizien, dass es sich nicht nur um einen Verkehrsunfall handeln könnte, sagte ein Polizeisprecher der Rheinischen Post. Ob dabei Selbstmord-Absichten oder ein Angriff auf das Leben einer anderen Person im Spiel waren, könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden.
A40 nach Unfall mit Geisterfahrer gesperrt
Die Autobahn in Richtung Essen war über mehrere Stunden gesperrt. Auf der Gegenfahrbahn Richtung Dortmund war wegen der Bergungsarbeiten zunächst nur ein Streifen befahrbar. Auch danach gab es noch lange Staus in beide Richtungen.
Im September war ein junger Motorradfahrer auf der Autobahn A40 gestorben. Er prallte gegen die Leitplanke.
Hinweis der Redaktion: Wir berichten in der Regel nicht über Selbsttötungen, weil leider durch die Berichterstattung die Nachahmerquote erhöht wird. Wir machen eine Ausnahme, wenn Suizide durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit erfahren. Wenn Sie sich selbst in einer Krisensituation befinden, suchen Sie sich bitte Hilfe, beispielsweise bei der Telefonseelsorge (Tel. 0800-1110111).