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29-Euro-Ticket in Münster – Autofahrer sollen Kosten tragen

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Von: Marcel Guboff

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Die Stadt Münster plant ein 29-Euro-Ticket und hofft auf Unterstützer. Ein Starttermin steht bereits fest. Autofahrer greifen dafür tiefer in die Tasche. 

Hamm - Bald kommt das bundesweit geltende 49-Euro-Ticket (auch Deutschlandticket genannt) für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) als Nachfolger für das 9-Euro-Ticket. Derweil arbeitet die Stadt Münster an einer anderen Alternative für das Umland: Die Stadt in Nordrhein-Westfalen plant das 29-Euro-Ticket.

Münster plant 29-Euro-Ticket – es hat nichts mit dem Deutschlandticket zu tun

Was hat es damit auf sich? Das 29-Euro-Ticket soll für Münster und das Münsterland gelten. Mit diesem Angebot sollen Bürger dort die Angebote des Nahverkehrs nutzen. So sieht es der Plan der Rathaus-Koalition aus Grünen, SPD und Volt in Münster vor, wie die Westfälischen Nachrichten berichten.

Die drei Parteien verfolgen damit das Ziel, dass die Bürger in Münster und im Münsterland mit dem verhältnismäßig günstigen Ticket für Bus und Bahn auf den klimafreundlichen Nahverkehr umsteigen. Dafür wollen sie, so heißt es, in den kommenden vier Jahren insgesamt sieben Millionen Euro zur Verfügung stellen.

Als Starttermin peilt die Rathaus-Koalition den 1. August 2023 an. Die Stadtwerke Münster hätten bereits signalisiert dass dies umsetzbar sei. Noch ist jedoch nicht klar, dass das 29-Euro-Ticket auch für das umliegende Münsterland gelten wird. Dafür seien noch Verhandlungen mit verschiedenen Verbänden nötig. Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) habe jetzt die Aufgabe, bei den betroffenen Landräten dafür zu werben.

Münster plant 29-Euro-Ticket – wenn es darauf ankommt auch ohne das Umland

Sollten die umliegenden Verkehrsverbände nicht mitmachen, soll das 29-Euro-Ticket dennoch kommen – es würde dann aber nur im Stadtgebiet Münster gelten. Das betonte SPD-Fraktionschefin Lia Kirsch. Ein Parteikollege aus Bochum hat derweil einen anderen Vorschlag für das 49-Euro-Ticket, berichtet RUHR24: Es geht im Detail um eine Preisstaffelung des Deutschlandtickets.

Der Eingangsbereich des Hauptbahnhofes in Münster. Seit Freitag (29.07.2022) ist auch wieder der Zugang über die Ostseite des Hauptbahnhof zugänglic
Münster plant 29-Euro-Ticket – es hat nichts mit dem Deutschlandticket zu tun © Guido Kirchner/dpa

Das Geld zur Finanzierung dieses Projektes will sich die Rathaus-Koalition in Münster beim Autofahrer holen – indirekt jedenfalls. Kurzum. Die Parkraumbewirtschaftung soll ausgebaut werden. Das würde bedeuten: Es gibt mehr Anwohnerparkbereiche, die Gebühren bei Parkuhren werden erhöht, und Parkverstöße würden konsequenter geahndet werden, heißt es in dem Bericht. Nach Angaben von Volt-Ratsherr Tim Pasch könnten auf diese Weite pro Jahr mehr als 700.000 Euro zusammenkommen.

Gute Nachricht für alle Reisenden und Pendler im ganzen Land: Das 49-Euro-Ticket kommt. Das sogenannte „Deutschlandticket“ gilt bald bundesweit – was Sie wissen müssen.

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