Aus für direkte Buslinie zum Flughafen Münster/Osnabrück (FMO)
Die Möglichkeiten, den Flughafen Münster/Osnabrück per ÖPNV zu erreichen, werden weniger. Eine wichtige Busverbindung wird bald eingestellt.
Hamm - Wer vom Flughafen Münster/Osnabrück (FMO) aus in den Urlaub fliegen möchte, muss erst dorthin kommen. Mit dem Auto, dem Taxi oder mit dem Bus. Wer den ÖPNV nutzen möchte oder sogar muss, hat künftig eine Möglichkeit weniger, denn die Buslinie X52 von Osnabrück über Ladbergen zum Flughafen auf dem Stadtgebiet von Greven im Münsterland (NRW) wird Ende März eingestellt.
Flughafen | Münster/Osnabrück |
Flughafencode | FMO |
Terminals | 2 |
Zu teuer: Direkte Buslinie zum Flughafen Münster/Osnabrück wird eingestellt
Der Grund ist das liebe Geld. Die Stadt Osnabrück zahlt pro Jahr 100.000 Euro Zuschuss für die Bus-Anbindung zum FMO. Für eine Stadt mit großen Haushaltsproblemen ist das viel Geld - zumal die Buslinie im Wochenschnitt auch nur von 650 Personen genutzt wurde. So landete die X52 in einem riesigen Sparpaket, das viele Bereiche betrifft. Die Verträge werden nicht verlängert. Heißt: Ab 1. April gibt es keine Direkt-Verbindung mehr von Osnabrück zum Flughafen, der ab Sommer 2023 neue Urlaubsziele ansteuert.
Beim Airport Münster/Osnabrück stieß die Nachricht auf wenig Freude. „Es ist schade, dass nur noch einer unserer namensgebenden Gesellschafter, nämlich die Stadt Münster, den Flughafen mit öffentlichen Verkehrsmitteln verbindet“, sagte Flughafen-Chef Dr. Rainer Schwarz dem WDR. Ihm ist natürlich an einem guten Anschluss des FMO an den öffentlichen Personen-Nahverkehr gelegen.
„Die Verbindung nach Osnabrück war immer schon eingeschränkter als die nach Münster. Dass es die direkte Verbindung jetzt gar nicht mehr gibt, bedauern wir“, sagt Flughafen-Pressechef Andrés Heinemann im Gespräch mit wa.de.

Nach Münster gibt es dagegen gleich drei Buslinien: Tagsüber fahren der SchnellBus S50 und der RegioBus R51 zweimal pro Stunde zum Hauptbahnhof, morgens und abends der DirektBus D50. Doch auch in Münster läuft verkehrsplanerisch nicht alles rund. Die Reaktivierung der Bahnstrecke nach Sendenhorst verzögert sich.
Fahrt zum Flughafen Münster/Osnabrück dauert künftig doppelt so lange
Für Menschen, die von Osnabrück aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Flughafen im Münsterland wollen, wird die Fahrt ab dem 1. April 2023 dagegen deutlich umständlicher und dauert viel länger. Erst geht es per Bahn nach Kattenvenne, dort erfolgt dann der Umstieg in den Bus, der über Ladbergen zum FMO fährt. Eine andere Möglichkeit: Per Zug nach Ibbenbüren, dann per Schnellbus weiter. So oder so: Ohne Umstieg und Wechsel des Transportmittels geht nichts. „Die Attraktivität der Alternativen ist überschaubar“, sagt Heinemann.
Der Kreis Steinfurt will als Reaktion auf die Entscheidung in Osnabrück künftig auf der Strecke FMO-Ladbergen-Kattenvenne künftig mehr Fahrten anbieten, doch für Betroffene macht es die Lage kaum besser. Betroffen sind nicht nur Reisende, sondern auch Mitarbeiter des Flughafens und von Unternehmen, die sich in der Nähe des Flughafens angesiedelt haben - in der Hoffnung, von der guten Anbindung ans Verkehrsnetz zu profitieren. Pendler aus Osnabrück stehen also bald vor der Entscheidung: lange Fahrten mit Bus und Bahn oder doch mit dem Auto über die A1.