Politik beschließt das Ende der Wienbredeschule
WERNE - Dass mit Blick auf den demographischen Wandel und das Schulwahlverhalten der Eltern an der Schließung der Wienbredeschule kein Weg vorbeigeht, darüber waren sich am Donnerstag die Mitglieder aller Fraktion im Schulausschuss einig. Und so wurde einstimmig der Beschluss gefasst, im nächsten Sommer keine I-Männchen mehr aufzunehmen und die Grundschule zum Ende des Schuljahres 2017/2018 auslaufen zu lassen.
Wie berichtet, sieht die aktualisierte Schulentwicklungsplanung für die Wien-bredeschule keine Zukunftschance und empfiehlt der Stadt Werne, sich auf drei Grundschulstandorte zu konzentrieren: Die Kardinal-von-Galen-Schule in Stockum, die Wiehagenschule im östlichen und die Uhlandschule im westlichen Stadtgebiet. Da die Wiehagenschule schon jetzt aus allen Nähten platzt und der Unterricht nur durch das Aufstellen von Klassencontainern gesichert werden kann, wird ein Neubau favorisiert. Die Standortsuche hat bekanntlich begonnen.
Mit dem Auslaufen der Wienbredeschule fällt für die Werner Eltern auch die Möglichkeit weg, ihr Kind an einer Gemeinschaftsschule anzumelden. Denn die drei anderen Schulen sind katholische Konfessionsschulen. Ein Umstand, der den Politikern am Donnerstag bei ihrer Entscheidung Kopfzerbrechen bereitete. „Wir haben damit ein Problem“, sagte Gudrun Lohoff (SPD). Rolf Weißner (CDU) appellierte an die Verwaltung, mit den Schulen das Gespräch zu suchen, damit diese sich in Gemeinschaftsgrundschulen umwandeln. Weißner: „Das christliche Weltbild kann man auch im Schulprogramm festlegen. Dafür brauchen wir keine Konfessionsschule.“
Ausschussvorsitzender Benedikt Striepens (Grüne) warnte davor, nur eine Schule umzuwandeln. „Die Tatsache, dass wir in Werne nur katholische Grundschulen haben, ist auch eine Chance“, sagte Striepens. Denn so würden die Eltern in der Regel die wohnortnahe Schule wählen, so dass es zu einem Gleichgewicht der Schülerzahlen komme. Ziel müsse daher sein, alle drei Werner Schulen umzuwandeln.
Schuldezernentin Elke Kappen pflichtete ihm bei. Die Entscheidung darüber treffe aber ausschließlich die jeweilige Schulkonferenz und nicht die Politik. Kappen betonte, dass das Bekenntnis bei der Anmeldung nur in den seltensten Fällen eine Rolle spiele, sondern die Wohnortnähe oder das pädagogische Konzept für Eltern Entscheidungskriterien seien. Sie will nun das Gespräch mit den drei Schulleitungen und den Schulkonferenzen suchen.
Sowohl die Dezernentin als auch Ausschussvorsitzender Benedikt Striepens nutzten in der Sitzung die Gelegenheit, dem Kollegium der Wienbredeschule ihren Dank für die geleistete Arbeit zu sagen. - kb