PV-Anlagen über Parkplätzen in Werne? Prüfung der Stadt kommt zu klarem Ergebnis

Dem Klima zuliebe will Wernes Politik versiegelte Parkplätze mit Solaranlagen überdachen. Die Stadt hat den Vorschlag nun geprüft - mit Blick auf neun verschiedene Flächen.
Fast ein Jahr ist es her, dass der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung die Verwaltung damit beauftragte, eine Liste mit allen städtischen Parkplätzen zu erstellen, die für die Einrichtung von überdachten Solarparkplätzen geeignet sind. Dem Beschluss war seinerzeit ein Antrag der Grünen-Fraktion vorausgegangen.
Die Idee dahinter war recht simpel: Die stark versiegelten Parkplatzflächen, von denen es in Werne durchaus einige gibt, könnten mit aufgeständerten PV-Anlagen überdacht und mit Ladesäulen ausgestattet werden. PKW könnten darunter geschützt parken – und der erzeugte Strom entweder direkt in die Fahrzeuge oder in das städtische beziehungsweise öffentliche Netz geleitet werden, so die Grünen damals.
Inzwischen hat die Stadt das Anliegen der Politik geprüft – und kommt zu einem ernüchternden Schluss, wie aus einer Vorlage für die kommende Sitzung des Umweltausschusses am 24. Mai hervorgeht. Demnach empfiehlt die Stadt, auf die Errichtung überdachter Solarparkplätze zu verzichten. Der Grund: Der Betrieb wäre unwirtschaftlich. Dies habe zumindest die Analyse ergeben, die die Verwaltung gemeinsam mit dem Büro EPPS aus Lünen durchgeführt hat.
Mehr als 14.000 Quadratmeter Fläche
Neun potenzielle Parkplatzflächen hatte die Stadt zuvor ins Auge gefasst und diese in verschiedene Kategorien eingeteilt. „Dabei spielte natürlich die langfristige Nutzung der Flächen unabhängig von der Nutzung als Parkfläche (beispielsweise Sim-Jü) eine entscheidende Rolle“, heißt es in der Vorlage. Die Gesamtfläche beträgt 14.350 Quadratmeter. Der größte Platz ist die 2400 Quadratmeter große Fläche an der Freilichtbühne – der kleinste der Mitarbeiterparkplatz am Stadthaus mit 750 Quadratmetern.
Während die Aussichten auf Solarparkplätze eher schlecht sind, ist die Verwaltung bei einem verwandten Thema etwas optimistischer. Die Politik hatte nämlich nicht nur PV-Anlagen auf Parkplätzen, sondern auch auf Dachflächen gefordert. Dabei sollte die Stadt ihre eigenen Gebäude genauer unter die Lupe nehmen. Das tat die Verwaltung dann auch – und ist inzwischen sogar in Sachen Fördermöglichkeiten einen Schritt weiter. Für eine PV-Anlage auf dem Dach der Kardinal-von-Galen-Schule winken finanzielle Zuschüsse aus einem Landesprogramm.
Das teilt die Verwaltung in einer Vorlage für die kommende Sitzung des Ausschusses für den Kommunalbetrieb am 23. Mai mit. Allerdings heißt es darin auch, dass „die geplanten PV-Anlagen auf dem Anne-Frank-Gymnasium und auf der Uhlandschule technisch, von der Größe der Anlage her und/oder finanziell nicht sinnvoll mit den Fördervoraussetzungen des Programms zu vereinbaren sind.“ Die Umsetzung dieser beiden Maßnahmen soll allerdings trotzdem erfolgen. Nur eben ohne Fördergelder.
- von Felix Püschner