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Polizei an Rosenmontag in Werne im Einsatz: Kind vermisst

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Tausende zog es an Rosenmontag nach Werne. Solche Großveranstaltungen bergen Potenzial für Krawalle. Ordnungsamt und Polizei ziehen am Tag danach Bilanz.

Werne – In der Vergangenheit hatte es in Werne (NRW) beim Rosenmontagsumzug durchaus den ein oder anderen groben Verstoß oder gar Verletzte gegeben. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Zwangspause feierten die Jecken bei der diesjährigen Auflage gefühlt so ausgelassen wie lange nicht mehr. Spiegelt sich das in der Einsatzbilanz von Ordnungsamt, Sicherheitsdienst und Polizei wieder?

In Werne sei der Rosenmontag verhältnismäßig ruhig verlaufen

Gegen 18 Uhr hatten wir Sozialdezernentin Kordula Mertens am Rosenmontag, für den der WDR wegen seiner Berichterstattung aus Köln kritisiert wurde, bei unserem Besuch in der „Einsatzzentrale“ im Rathaus um ein erstes Zwischenfazit gebeten. Da zeigte sich Mertens durchaus zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Veranstaltung. Bislang sei es verhältnismäßig ruhig gewesen, was die Einsätze betrifft. „Wir haben den Eindruck, dass viele Leute da sind, die froh sind, dass sie endlich wieder feiern können. Bislang haben alle ihren Spaß“, so die Dezernentin.

An den positiven Eindrücken haben zumindest aus Sicht der Stadt auch die Abendstunden nicht all zu viel geändert. Die Mitarbeiter des Ordnungsamts seien bis etwa 20 Uhr im Einsatz gewesen, erklärt Werner Kneip am Dienstag auf Nachfrage unserer Redaktion. Der Leiter des Ordnungsamts berichtet von einer „gelösten und fröhlichen Stimmung“ an Rosenmontag in der Innenstadt.

Was Kneip besonders freut: Die Besucher haben sich – bis auf wenige Ausnahmen – an das Glasverbot gehalten. Tatsächlich war am frühen Abend, als sich der Marktplatz allmählich leerte, kein „Scherbenmeer“ dort zu erkennen, wie es in der Vergangenheit häufiger der Fall war. In diesem Zusammenhang hatte es bei vorherigen Auflagen des Rosenmontagszugs in Werne auch Verletzte gegeben. Deswegen hatte die Stadt im Jahr 2015 erstmals ein Glasverbot für Teile der Innenstadt ausgesprochen. An das hatten sich anschließend aber nicht alle Besucher gehalten.

Glasverbot in Werne weitestgehend eingehalten an Rosenmontag

„Das war in diesem Jahr anders. Wir hatten bedeutend weniger Verstöße als in den Jahren vor der Pandemie und mussten nur in drei Fällen Leute ansprechen, die mit einer Glasflasche unterwegs waren. Die waren dann auch einsichtig und haben das Glas direkt entsorgt“, so Kneip.

Was ihn ebenfalls freut: Die mobilen Urinale rund um die Christophorus-Kirche wurden gut angenommen. Die Kirchenwände, an denen sich zu Rosenmontag in der Vergangenheit oftmals Besucher erleichtert hatten, blieben weitestgehend verschont. Nur in einem einzigen Fall musste das Ordnungsamt hier ein Bußgeld verhängen.

Und wie steht es um aggressives Verhalten beziehungsweise körperliche Auseinandersetzungen? Weder das Ordnungsamt noch der BAK-Sicherheitsdienst haben laut Kneip diesbezüglich gravierende Fälle verzeichnet. Der Sicherheitsdienst habe auch keine Person festhalten und die Polizei hinzuholen müssen.

Polizei zieht positives Fazit nach Rosenmontag in Werne

Letztere zieht auf Anfrage unserer Redaktion ebenfalls ein positives Fazit – mit einigen Ausnahmen. Vera Howanietz, Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde Unna, spricht von einer „überschaubaren“ und insgesamt unauffälligen Einsatzlage. Es habe zwischenzeitig ein vermisstes Kind gegeben, das die Beamten jedoch wieder an die Eltern übergeben konnten. Mehrere Anzeigen wurden unterdessen wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz sowie gegen das Waffengesetz erstattet. In einem Fall soll ein Besucher andere mit einem Messer bedroht haben. Dieser sei jedoch beim Eintreffen der Beamten nicht mehr auffindbar gewesen.

Unseren Reportern wurde am Abend von einem größeren Einsatz nahe der Tiefgarage am Roggenmarkt berichtet, bei dem es auch zu körperlichen Auseinandersetzungen gekommen sein soll. In der Einsatzübersicht tauche ein solcher Vorfall jedoch nicht auf, erklärt Howanietz. Die Polizei habe allerdings einige Platzverweise aussprechen und Personen kurzzeitig in Gewahrsam nehmen müssen. Verletzte hat es an Rosenmontag laut Polizeiangaben nicht gegeben – weder Besucher noch Beamte.

Auch bei der gut besuchten Party im Kolpingsaal, die bis Mitternacht dauerte, herrscht eine ausgelassene Stimmung ohne große Zwischenfälle. „Es ist alles nach Plan gelaufen und die Gäste haben friedlich gefeiert“, teilt der Veranstalter MS Musik am Dienstag mit.

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