Anne-Frank-Gymnasium bildet drei neue Fünfer-Klassen – Gesamtschulen beliebt

Werne – Das Anne-Frank-Gymnasium kann zum Schuljahr 2020/21 wie das bischöfliche „St. Christophorus“ drei neue Fünfer-Klassen bilden. So haben sich diesmal 84 Kinder an der städtischen Schule angemeldet, knapp so viele wie im vergangenen Jahr.
„Mit der Zahl sind wir als Schulträger sehr zufrieden, und die Schule ist es auch“, sagt Wernes Schulamtsleiterin Liane Jäger.
Von den 84 angehenden Fünftklässlern sind 46 Jungen und 38 Mädchen. 50 Kinder kommen aus Werne, die anderen stammen aus der Gemeinde Nordkirchen, aus Rünthe, Herbern, Selm, Lünen und Hamm. Auch am benachbarten Gymnasium St. Christophorus (104 Anmeldungen, 94 Aufnahmen) ist der Anteil an auswärtigen Schülern traditionell hoch.
Nur 222 Kinder wechseln auf weiterführend Schule
Bekanntlich ist der Zahl der Schüler aus Werne, die nach den Sommerferien auf eine weiterführende Schule wechseln, in diesem Jahr mit 222 vergleichsweise gering. Wernes Sekundarschule, ebenfalls in Trägerschaft der Stadt, bekommt das zu spüren. Sie ist 2020/21 erstmals vierzügig. Aber auch hier kommen viele der 100 Neuangemeldeten aus Nachbarkommunen, insgesamt 22.
Die Marga-Spiegel-Sekundarschule wurde zwar als vierzügige Schule errichtet, konnte aber seit Eröffnung 2013 stets fünf oder sogar sechs Eingangsklassen bilden. Als Konsequenz aus dem starken Rückgang bei den Anmeldungen fordert Schulleiter Hubertus Steiner die Umwandlung der Sekundar- in eine Gesamtschule.
Elternwillen versus Schülerzahlen
Steiner führt den Elternwillen ins Feld. Eltern wählten zunehmend Schulen, die auch zum Abitur führen, so seine Beobachtung. Schuldezernent Alexander Ruhe lehnt eine Gesamtschule für Werne ab. Für eine vierte Oberstufe in der Stadt gebe es keinen Bedarf, argumentiert er. Stattdessen sollte die Sekundarschule die bestehenden Kooperationen mit dem Anne-Frank-Gymnasium und dem Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg des Kreises Unna stärken und ausbauen.
20 fahren nach Nordkirchen, 5 nach Bockum-Hövel
Dass Gesamtschulen für den Werner Nachwuchs attraktiv sind, zeigt die Nachfrage in Nachbarkommunen. Demnach haben sich erneut rund 20 Kinder aus Werne an der Johann-Conrad-Schlaun-Schule in Nordkirchen angemeldet. Die Zahl sei in den vergangenen Jahren relativ konstant geblieben, sagt Schulleiter Ulrich Vomhof.
Die Sophie-Scholl-Gesamtschule in Hamm-Bockum-Hövel besuchen ab August fünf Schüler aus Werne. Beide Gesamtschulen hatten in diesem Jahr rund 40 Schüler abweisen müssen.