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"Absolutes Erfolgsprojekt" - So geht es mit ZWAR in Werne weiter

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Von: Hannah Decke

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Über das ZWAR-Projekt haben sich in Werne run 250 Bürger in 25 Gruppen zusammengefunden. © Prokofev

Werne – Vor neun Monaten wurde in der Aula der Marga-Spiegel-Schule das ZWAR-Netzwerk gegründet. Seinerzeit waren es bereits über 200 Bürger der Generation 50 plus, die Interesse an gemeinsamen Aktivitäten zwischen Arbeit und Ruhestand hatten. Mit Abschluss dieses Jahres endet die städtische Begleitung des Projekts. Im Jahr 2020 soll es aber in Eigenregie weitergehen.

Das Projekt war zunächst mit vielen Fragezeichen versehen. „Wir dachten damals, es wäre toll, wenn 30 Leute zusammenkommen“, erinnerte sich Bürgermeister Lothar Christ vergangene Woche im Rahmen der ZWAR-Abschlussfeier. Er habe sich gefragt, ob das Projekt wohl in Werne ankommen wird. Da musste er selbst schmunzeln. 

Denn: Rund 250 Bürger aus Werne und den angrenzenden Kommunen organisierten sich innerhalb kürzester Zeit in 25 Projektgruppen. „So viele Menschen haben sich angesprochen gefühlt. ZWAR ist ein absolutes Erfolgsprojekt in Werne“, resümierte Christ. Das Projekt hat sich über die Monate zu einem Selbstläufer entwickelt. 

Vom Radfahren bis zum „Fine Dining“

Alle zwei Wochen montags haben sich die ZWAR-Mitglieder in der Cafeteria des Stadthauses getroffen. Zum Teil kamen bis zu 70 Interessierte zu den sogenannten Basisgruppentreffen. Die Palette der Aktivitäten, die dabei über die Monate entstanden ist, reicht von Wandern, Walken und Flippern bis hin zu Fotografie, Nähen und Improvisationstheater. Die eine Gruppe trifft sich zum Volkslieder singen, die andere unternimmt Städtereise. Und auch für weniger „aufregendes“ wie Klönen, Kaffeetrinken und Theaterbesuchehaben sich Männer und Frauen zusammengefunden. 

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Klaus Wortmann (Mitte) bedankte sich im Namen der gesamten „ZWAR-Familie“ bei Lea Stattmann („Die beste Zettelschreiberin“) und Jochen Höinghaus („Du hast demokratisch diktatorisch durch den Abend geführt“) für die Betreuung. © Eickmann

Sie organisieren sich selbstständig in WhatsApp-Gruppen, können ohne Zwang, formelle Strukturen oder Hierarchien einfach eine schöne Zeit haben. Jetzt ist das Projekt beendet – zumindest mit Blick auf die Betreuung durch die Stadt. BEN-Koordinator Jochen Höinghaus und die städtische Mitarbeiterin Lea Stattmann betreuten das Projekt über neun Monate. „Ich gehe schon mit ein bisschen Wehmut da raus“, gab Höinghaus im WA-Gespräch zu.

Er habe miterlebt, wie die Gemeinschaft und das Vertrauen untereinander über die Monate stetig gewachsen sei. „In den Gruppen wird Gemeinschaft gelebt“, sagte Höinghaus. Er habe den festen Wunsch, dass das Projekt im kommenden Jahr weiterlebt. Und daran besteht auch kein Zweifel: Bei der Abschlussfeier kamen gut 60 ZWAR-Aktive zusammen, bedankten sich bei den Projekt-Koordinatoren und applaudierten lautstark bei jedem Wort, das sich auf die Zukunft bezog. 

Monatliche Treffen als Kontaktbörse

Die Gruppen müssen sich jetzt in Eigenregie organisieren. In Absprache mit Sozialdezernent Frank Gründken werden die Basisgruppentreffen weiter in der Cafeteria des Stadthauses abgehalten, allerdings nur noch am ersten Montag im Monat. „Alle, die noch Interesse haben, können im neuen Jahr dazukommen“, so Höinghaus. Das vierwöchige Treffen sei die Kontaktbörse für die Gruppen. Jeder sei willkommen. „Das ist das Geheimnis von ZWAR: Es hängt nicht an einer Person, sondern an der ganzen Gruppe.“ 

Höinghaus bleibt auf städtischer Seite weiterhin Ansprechpartner für die Gruppen. Ein neu gegründeter Sprecherkreis wird allerdings die Koordination und Absprache seitens der ZWAR-Mitglieder übernehmen. Er wird sich beim ersten Treffen am 6. Januar vorstellen.

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