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SPD Welver bricht mit Bürgermeister Schumacher

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Von: Nico Rading

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Uwe Schumacher steht nach der Abrechnung der SPD politisch ein Stück weiter im Abseits. © Dülberg

Welver - Rote Karte für den Bürgermeister: Die SPD-Ratsfraktion stellt ab sofort die Zusammenarbeit mit Uwe Schumacher ein. Das haben die Sozialdemokraten dem Verwaltungschef jetzt schriftlich mitgeteilt.

Auslöser sind seine „hinter dem Rücken der ihn ursprünglich tragenden Fraktionen und des Rates unternommenen Bemühungen um die Verlagerung des Penny-Marktes auf das Raiffeisengelände“. Der Bürgermeister habe die SPD-Fraktion, die ihn sowohl vor als auch nach seiner Wahl bis zuletzt (Haushalt 2016) unterstützte, „in nicht vorstellbarer Weise“ hintergangen: Seit September 2014 betreibe er aktiv und heimlich die Umsiedlung des Penny-Marktes auf das Raiffeisengelände.

Nur drei Monate nach seinem Amtsantritt und elf Wochen nach dem mit seiner Stimme erfolgten Startschuss für Rossmann, Aldi und Edeka habe er eigenmächtig dieses Projekt gefährdet und das glatte Gegenteil dessen gemacht, was er seinen Wählern und drei Fraktionen des Rates nur wenige Monate zuvor wiederholt ausdrücklich öffentlich versprochen hatte. „Ein solch fundamentaler Vertrauensbruch zieht zwangsläufig einen tiefgehenden Vertrauensverlust nach sich“, heißt es in dem vom Fraktionsvorsitzenden Rolf Wagener und dem Ortsvereinschef Udo Stehling unterzeichneten Schreiben.

Eine Zusammenarbeit sei angesichts dieses Vorgehens für die sozialdemokratische Fraktion im Rat der Gemeinde Welver „nicht vorstellbar“. Der Bürgermeister müsse sich nun seine Unterstützung dort suchen, wo er sie zu finden glaube. CDU/BG und Welver 21 hätten sich in den letzten Wochen ja bereits wiederholt an seine Seite gestellt. Sie stimmten trotz gegenteiliger öffentlicher Bekundungen für zentrale Anliegen des Bürgermeisters und unterstützten ihn auch sonst. „Eine solche Doppelstrategie von CDU/BG – dem Bürgermeister zuzustimmen und gleichzeitig hinter den Kulissen seine Abwahl zu betreiben – ist genauso unglaubwürdig wie die Vorgehensweise des Bürgermeisters“, heißt es weiter.

Sollte auch nur eines der Unternehmen (Edeka oder Aldi) seine Baupläne in Welver nicht mehr verwirklichen, werde die SPD weitergehende Schlussfolgerungen (Rücktrittsforderung, eigener Abwahlantrag) in Betracht ziehen. Schumacher ist bei der Kommunalwahl 2014 als gemeinsamer, unabhängiger Kandidat von SPD, FDP und Grünen ins Rennen gegangen und hat überraschend seinen Vorgänger Amtsinhaber Ingo Teimann (CDU) verdrängt.

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