In Welver blieb der Rufname Peter stets präsent, im Berufsleben aber war der offizielle Vorname Wilhelm gang und gäbe, oftmals auch Willi als Kurzform. Und zwar in der Walzenfabrik Ruthemeyer in Soest, wo der Heranwachsende nach dem Abschluss der Volksschule in Meyerich unter Lehrer Thieme von 1957 an als Lehrling eine Ausbildung zum kaufmännischen Angestellten absolvierte.
Drei Jahre später wurde er in der Buchhaltung übernommen. 1965 aber schickte ihn Seniorchef Bernhard Ruthemeyer auf Kundenfang. „Fahr mal raus!“ lautete die Order, der gerade 23-Jährige schnappte sich den Ford Taunus, allgemein als Badewanne bekannt, und fädelte den Deal ein. „Mein Knabe, Du kommst in den Verkauf“, stellte der Seniorchef die beruflichen Weichen für seinen Schützling.
Walzen und Kipper, produziert auf dem Gelände, wo heute die Soester Stadthalle steht, gehörten zum Repertoire, das Rosenhöfel an den Mann brachte. Vor allem im westlichen Westfalen war er unterwegs, erweiterte seinen Wirkungskreis aber stets, wickelte 80 Prozent aller Gebrauchtmaschinen-Geschäfte des Unternehmens ab. 1976 erlebte er mit, wie die seit 1868 bestehende Firma Konkurs anmelden musste.
Er machte aus der Not eine Tugend, kaufte alle schon produzierten Maschinen und die gebrauchten Geräte auf und machte sich selbstständig. Ob Schaufellader, Kettenbagger oder Rüttelplatten, der Meyericher handelte mit allen möglichen Gerätschaften, die auf Baustellen gebraucht wurden. Der Platzbedarf für die Maschinen konnte an der Ladestraße gestillt werden, wo er zunächst einen Container aufstellte, ehe er ein Gelände mit Halle erwarb, wo alsbald Landmaschinen-Techniker Mesche für rund drei Jahrzehnte sein zuverlässiger Pächter und Partner wurde. „Jürgen Mesche hat stets unsere Fahrzeuge inspiziert und repariert“, war Rosenhöfel froh über diese Kooperation.
Er selber wechselte auf die andere Straßenseite, übernahm das Gelände entlang der Bahn. Hier gaben sich Kunden die Klinke in die Hand, Rosenhöfel knüpfte geschäftliche Kontakte weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Ob in die damalige Sowjetunion, nach Grönland, in den Libanon oder nach Vietnam – er brachte als einer von nur fünf Baumaschinenhändlern in Deutschland die Gerätschaften in aller Welt unter.
„Die Verträge wurden alle per Handschlag geschlossen“, waren die Abmachungen Vertrauenssache. Richtig reingefallen ist der heute 80-Jährige nur einmal vor gut 25 Jahren. „Da kam ein Herr im Blaumann, wollte einen 30 000 Mark teuren Schaufellader ausleihen. Er hatte eine Auftragsbestätigung dabei, wollte zu einer Großbaustelle bei Werl“, plaudert Rosenhöfel aus dem Nähkästchen. Arglos vertraute er dem Kunden, schaute aber tags darauf an der Baustelle vorbei. Von seinem Bagger war nichts zu sehen, der angebliche Kunde war über alle Berge. „Adresse, Telefonnummer – alles war gefälscht.“
Ansonsten aber entwickelten sich langjährige Verbindungen, die bis heute andauern. „Es rufen immer wieder Leute an, mache jetzt aktuell ein Geschäft mit Polen“, hat er sich keineswegs schon in den endgültigen Ruhestand verabschiedet. An der Ladestraße aber hat er keine Maschinen mehr ausgestellt, hier hat er die alte Halle verkauft, die demnächst abgerissen und durch einen Getränkemarkt ersetzt wird. Das vor etwa 20 Jahren errichtete Gebäude nebenan hat er weiter an Kik verpachtet.