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Funkturm mitten in Welver geplant

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Welver - Einen 40 Meter hohen Funkmasten aus Stahlgitter oder Beton will die „Deutsche Funkturm GmbH“ nahe der Bahnlinie errichten.

So soll die Versorgung des Zentralortes Welver mit Mobilfunk zukünftig gewährleistet werden. Die „Deutsche Funkturm“ möchte dazu eine 10 mal 15 Meter große gemeindeeigene Außenbereichsfläche im Bereich des Fußweges zwischen der Werler Straße und der Liethe parallel zur Bahnlinie nutzen. Das Grundstück liegt außerhalb des geschützten Landschaftsbestandteils, der über der stillgelegten Bahntrasse Welver-Unna liegt.

Der Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Planung, Naturschutz und Umwelt berät in der öffentlichen Sitzung am Mittwoch ab 17 Uhr im Ratssaal über das Vorhaben. Die Politiker sind gefragt, die Verwaltung macht zurzeit keinen Beschlussvorschlag.

Bislang, so berichtet in der Sitzungsvorlage Bauamtsleiter Markus Hückelheim, seien alle Mobilfunknetzbetreiber Deutschlands (Telekom, Vodafone, O2/E-Plus) mit ihren Antennenanlagen auf dem Siloturm des ehemaligen Raiffeisengeländes an der Ladestraße vertreten. Bekanntermaßen sei allerdings die Raiffeisengenossenschaft an einer Nachnutzung des Grundstückes interessiert (hier will man den Penny-Markt ansiedeln), so dass für den bestehenden Standort der Mobilfunk-Antennen auf Dauer keine Sicherheit mehr gegeben sei.

Die Funkturm GmbH und die Telekom seien nun bestrebt, einen planungssicheren Alternativstandort zu finden, um auch zukünftig die Mobilfunkversorgung in Welver sicherzustellen. Die Gemeinde, so Hückelheim, sollte hierbei grundsätzlich unterstützend mitwirken, da sie verpflichtet ist, die Infrastrukturausstattung des Gemeindegebietes zu gewährleisten.

Mobilfunkmasten, so Hückelheim, gelten als privilegierte Vorhaben und seien demnach auch im Außenbereich zulässig. Im Jahr 2005 habe es bereits ein Baubegehren für einen Mobilfunkmast in Welver gegeben. So wollte Vodafone auf dem Grundstück des EDEKA-Marktes an der Ladestraße einen ebenfalls 40 Meter hohen Mast errichten. Hierzu wurde vor zehn Jahren das gemeindliche Einvernehmen versagt, eine Veränderungssperre erlassen und anschließend die Bebauungspläne im Zentralort mit Höhenbegrenzungen belegt.

Eine gutachterliche Untersuchung der Strahlenbelastung von diesen Anlagen sprach damals die Empfehlung aus, idealerweise nur weit außerhalb des Zentralortes, so zum Beispiel auf der Anhöhe zwischen Welver und Klotingen, Masten vorzusehen. Nach Einschätzung der Mobilfunkbetreiber handelt es sich hier jedoch um einen gänzlich unwirtschaftlichen Standort, der keinesfalls zur Realisierung kommen könnte.

Als Alternative hatte der Gutachter auch den Bereich Liethe/Kirchfeld untersucht, also den Bereich, der aktuell zur Diskussion steht. Hier wäre nach Einschätzung des Gutachters ein höherer Mast für alle Betreiber denkbar, der jedoch von der Wohnbebauung mindestens 200 Meter entfernt sein sollte. Netzbezogen nachteilig wäre hier möglicherweise die Nähe zu den bereits bestehenden Anlagen der Telekom und von Vodafone am weiter südlich befindlichen Windrad.

Verwaltungsseitig sei laut Hückelheim anzumerken, dass der Abstand des geplanten Mobilfunkturms zur nächstgelegen Wohnbebauung nur rund 50 Meter beträgt. Allerdings bewirke die geringere Entfernung der Mobilfunkstation zum Handy auch, dass das Handy, das in der Regel direkt am Körper getragen wird, dann nur eine geringere Sendeleistung erbringen muss und sich dadurch auch die durch das Handy ausgelöste Strahlenbelastung verringert.

Das Gutachten aus dem Jahr 2006 habe in diesem Zusammenhang nur die Strahlenbelastung aus GSM-und UMTS-Netzen betrachten können. Der Boom der Smartphones habe aber erst im Jahr 2007 begonnen. Somit könnte insbesondere die Strahlenbelastung der neueren Handygeneration aufgrund des viel höheren Sendeanteils von größerer Bedeutung sein.

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