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Einzeilige Bebauung an der Jahnstraße in Borgeln möglich

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Von: Dirk Wilms

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An der Jahnstraße in Borgeln soll einzeilig gebaut werden können.
An der Jahnstraße in Borgeln soll einzeilig gebaut werden können. © Trappe/Postwelters

An der Jahnstraße in Borgeln soll demnächst eine einzeilige Bebauung zwischen Osterbrei und Asternstraße ermöglicht werden. Das hat der Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Planung, Natur und Klimaschutz (GPNK) dem Hauptausschuss empfohlen, der das Thema am Donnerstag, 30. März, auf der Tagesordnung hat. Bis auf Kay Philipper von Welver 21 folgten alle Mitglieder des GPNK dem Beschlussvorschlag.

Borgeln – In der Diskussion im Fachausschuss wurde unisono bemängelt, dass der Investor nicht vor Ort war, um sein abgespecktes Vorhaben vorzustellen. So wunderte sich Heiko Kosche von der FDP, dass das Unternehmen jetzt den neuen Plan verfolge, obwohl nach Vorstellung des ersten Plans, der um die 60 Wohneinheiten umfasste, geäußert worden sei, dass nur das für ihn in Frage komme. „Ich fühle mich veräppelt“, so der Liberale.

Auch Cornelia Plaßmann von den Grünen zeigte sich enttäuscht, hätte dem Investor gern ein paar Fragen gestellt. So hat ihre Fraktion die Vorstellung, dass an der Jahnstraße keineswegs nur Einfamilienhäuser entstehen sollten. Vielmehr sollte berücksichtigt werden, dass für die älteren Bürger von Borgeln kleinere Wohneinheiten geschaffen würden.

Denn vielen Menschen würden ihre Häuser inzwischen zu groß. „Sie würden aber gern in Borgeln wohnen bleiben“, fordern die Grünen seniorengerechtes Wohnen. Außerdem stellte Plaßmann die Frage, wie die Vergabe der Grundstücke erfolge: „Kommen Borgelner überhaupt zum Zuge?“ Das hätte sie gern mit dem Investor besprochen.

Besonders große Skepsis dem Vorhaben gegenüber äußerte Kay Philipper: „Nicht wegen der nun einzeiligen Bebauung, sondern wegen des Investors habe ich Bauchschmerzen. Denn mein Bauchgefühl sagt mir, dass die Dinge sich hier so entwickeln könnten, wie wir es nicht wollen.“

Für diese Haltung äußerte Michael Schulte von der CDU Verständnis, warf aber ein, dass der Investor natürlich versuche, das Maximum aus seinen Möglichkeiten herauszuholen. Den ursprünglich 64 Wohneinheiten sei Einhalt geboten worden, aus nachvollziehbaren Gründen nach Erfahrungen mit sehr großen Baugebieten wie am Winkelweg in Dinker oder im Hagen in Welver. Für die einzeilige Bebauung aber sollte grünes Licht gegeben werden.

In diese Richtung argumentierten auch Udo Stehling von der SPD und Peter Holuscha von der BG. Holuscha schlug vor, die einzeilige Bebauung festzuschreiben und das restliche Areal des Flurstücks in landwirtschaftliche Fläche zurückzuverwandeln, um eine spätere Bebauung zu verhindern. „Sonst hat der Investor womöglich einen Fuß in der Tür.“

Dieser Befürchtung trat Bauamtsleiterin Katrin Hofma entgegen: „Der jetzt vorliegende Plan entspricht dem, was in diesem Ausschuss gefordert worden ist. Wir sollten jetzt dem Investor ein Go geben. Es handelt sich ja noch nicht um einen Bebauungsplan.“ Von der Idee, den Rest des Areals in landwirtschaftliche Fläche zu verwandeln, hält sie nichts. „Wir tun uns keinen Gefallen damit. Es wäre gut, uns alle Optionen offen zu halten, falls später einmal Bedarf besteht.“

Letztlich wurde dem Beschlussvorschlag gefolgt, auch unter der vom Ausschussvorsitzenden André Buschulte formulierten Maßgabe, dass dem Investor der Wunsch nach seniorengerechter Bebauung vermittelt werden sollte. „Das müssten wir in den Gesprächen mit ihm klären“, ergänzte Dirk Große von der Gemeindeverwaltung.

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