Eilmser Wald: Anwohner beklagen Fehlalarme

Eilmsen - Einige Anwohner im Eilmser Wald haben in diesem Jahr schon schlaflose Stunden hinter sich gebracht.
Sie wohnen in unmittelbarer Nähe zum dortigen Flüchtlingsheim und beklagen die häufigen Feuerwehreinsätze in der Unterkunft, die sich meist als Fehlalarmierungen entpuppen. Neben dem Blaulicht und Martinshorn vor der Haustür stört die Bürger aber auch die neue Beleuchtung an der Anlage.
Drei Mal rückte die Freiwillige Feuerwehr Welver in diesem Jahr zur Flüchtlingsunterkunft im Eilmser Wald aus – und zwar am 7., 8. und 11. Januar. Während die Brandmeldeanlage zwei Mal anschlug, weil Bewohner offenbar Essen auf dem Herd vergessen hatten und es daraufhin in der Küche verraucht war, wurde beim Einsatz am 7. Januar „versehentlich oder aus Unachtsamkeit ein Handdruckmelder aktiviert“, berichtet Feuerwehr-Sprecher Carsten Picke. Zwei Einsätze erfolgten in den Abendstunden, einer zur Mittagszeit.
Schlägt die Brandmeldeanlage in der Flüchtlingsunterkunft an, sei das Prozedere immer gleich, erklärt Picke, denn jeder Einsatz werde ernst genommen. Alarmiert wird dann automatisch der dritte Zug der Wehr, bestehend aus den Löschgruppen Vellinghausen-Eilmsen, Dinker und Nateln. Im Schnitt seien das 30 Einsatzkräfte. Auch ein Rettungswagen und ein Streifenwagen der Polizei werden bei einem Alarm auf den Plan gerufen.
Die Einsatzstärke der Feuerwehr ist dabei per Gesetz geregelt. Weil in dem Wohnblock viele Menschen leben, wird er als Sonderobjekt eingestuft. Dementsprechend rücken auch viele Brandschützer aus.
Insgesamt neun Alarmierungen
Im vergangenen Jahr gab es insgesamt neun Alarmierungen in der Unterkunft im Eilmser Wald, vier davon im Juli, in den darauffolgenden Monaten kam es jeweils zu einem Einsatz. Da die Gemeinde Betreiber der Brandmeldeanlage ist, bleibt der Feuerwehreinsatz kostenlos. Ob die Feuerwehr bei ihren Einsätzen übrigens das Martinshorn einsetzt, liegt in der Verantwortung des jeweiligen Fahrers. „Normalerweise fahren wir immer mit Blaulicht und Martinshorn“, macht Picke deutlich.
Stellvertretend für seine Kameraden wünscht sich Sprecher Carsten Picke künftig weniger Einsätze im Eilmser Wald. Eine andere Belüftungsanlage in der Küche könne da zum Beispiel helfen, meint er. Aber: „Das liegt nicht in unserer Verantwortung.“ Weiter kommentiert der Sprecher auf der Internetseite unserer Zeitung zu diesem Thema: „Schauen wir in Nachbarkommunen nach Werl oder Soest, die fahren rund 80 Mal zu solchen Alarmen im Jahr raus, da können wir uns mit neun Auslösungen nicht beklagen. Es ist bestimmt nicht schön, abends aus dem Kreis seiner Familie rausgerissen zu werden, um wahrscheinlich wieder zu einem Essen auf dem Herd zu fahren, aber wir machen dieses Ehrenamt gerne und da gehören nun mal solche Sachen dazu.“
Seit einiger Zeit stört die Nachbarn des Areals aber auch die neue Beleuchtung, die an der Einrichtung angebracht wurde. Vier Flutlichtstrahler erhellen nun nicht nur das Gelände, sondern auch das eine oder andere Schlafzimmer. „Ohne ganz herunter gelassene Jalousie können wir nicht mehr schlafen“, erzählt der Anwohner, der seinen Namen in diesem Zusammenhang nicht in der Zeitung lesen möchte. Ihn ärgert es zudem, dass Nachbarn über solche Maßnahmen nicht von der Verwaltung informiert werden.
Installiert wurden die vier neuen Strahler am Montag vergangener Woche, seit Mittwoch sind sie in Betrieb. Sie seien deutlich heller, drei LED-Leuchten sind mit 50 Watt ausgestattet, eine schafft 30 Watt, erklärt Bürgermeister Uwe Schumacher auf Nachfrage. Die Strahler seien vor allem aus Sicherheitsgründen angebracht worden, für die Bewohner aber auch die Helfer in der Unterkunft. Zuvor sei es auf dem Gelände schlichtweg zu dunkel gewesen, so der Verwaltungschef. Auch die Feuerwehr habe eine bessere Beleuchtung eingefordert, vor allem im Innenbereich der Anlage. Dort befindet sich der Versammlungsplatz, etwa im Fall einer Evakuierung. Eine Lampe soll noch ein wenig umgesetzt werden, sodass sie den Innenbereich besser ausleuchtet, berichtet Schumacher.