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Bauausschuss diskutiert über neuen Mobilfunkturm

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Von: Michael Dülberg

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Idyllischer Fußpatt in der Liethe: Auf einer Anhöhe in dem kleinen Urwäldchen und unweit der Bebauung soll der neue 40 Meter hohe Funkturm aufgestellt werden. © Dülberg

Welver - CDU und BG wollen sofort in die Planung für den neuen Mobilfunk-Standort einsteigen, die SPD unbedingt erst ein Strahlungs-Gutachten und eine Bürgerversammlung abwarten. Durchsetzen konnte die Meinung nun vorerst keine Partei.

Im Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Umwelt herrschte mit fünf zu fünf Stimmen ein Patt. Vermutlich wird demnächst im Hauptausschuss weiter debattiert, ehe der Rat entscheiden kann.

Mit der  Planung für einen neuen Mobilfunkturm auf der kleinen Kuppe in der Liethe hat die Gemeinde ein weiteres heißes Eisen im Feuer. Denn es geht der Telekom darum, einen neuen hoch gelegenen Platz für die Mobilfunk-Anlage zu finden, weil der Standort auf dem Silo der Raiffeisen-Genossenschaft nicht sicher ist.

Bekanntlich soll das Gelände verkauft und hier der Penny-Supermarkt von der Werler Straße umgesiedelt werden. Dann würde das alte Silo abgerissen.

So steht hinter dem Thema Mobilfunk-Turm deutlich erkennbar auch das Thema Erweiterung der Supermärkte von Aldi und Edeka sowie die Frage, ob am Raiffeisen-Standort ein weiterer Versorgungsbereich für den Penny eingerichtet werden soll.

Wolfgang Daube (CDU) sah die Sache im Ausschuss ganz pragmatisch. Es gehe um die Versorgung mit Mobilfunk, da müsse Ersatz her. Das bringe auch Einnahmen. Daube sah den neuen Standort weniger störend als den alten. Auch die Belastung der Bevölkerung sah er ähnlich wie am jetzigen Standort. Daher stimme die CDU-Fraktion den Plänen zu.

Klaus-Theo Rohe (SPD) sah das ganz anders. Es gehe nicht allein um den Standort, sondern darum, die Versorgung optimal zu sichern und alles möglichst zu vermeiden, was Strahlung hervorruft. Ein altes Gutachten habe da den Standort Klotingen vorgeschlagen. Dort sei der Betrieb allerdings teurer für die Telekom.

Rohe forderte vor einer Entscheidung für den neuen Standort ein Gutachten zur Strahlenbelastung und eine Bürgerinformation. Das müsse der Schutz der Bevölkerung wert sein. Sein Antrag in diese Richtung wurde aber bei Stimmengleichheit abgelehnt.

Kay Philipper (Welver 21) sah zum Thema Strahlung keine Verschlechterung zur aktuellen Situation nur 300 Meter weiter. Er fragte sich, was die Smartphone-Nutzer wohl sagen werden, wenn es plötzlich keinen Empfang mehr gebe. Da würden die Politiker wohl gelyncht. Die Chance, dass das Raiffeisen-Silo wegkomme sei nun groß, zumal das Gelände von der Bäuerlichen bereits veräußert sei. Es gebe zurzeit keine Alternative zum Standort an der Liethe.

Auch Peter Holuscha (BG) nannte den geplanten Ort sinnvoll. Nachdem CDU-Fraktionschef Wolfgang Daube nun den Vorstoß mit einem Antrag wagte, dem Rat zu empfehlen, das Planverfahren für den Funkturm in Gang zu setzen, wurde auch dieser Antrag bei Stimmengleichheit fünf zu fünf abgelehnt.

Klaus-Theo Rohe wollte das Thema nunmehr vertagen, woraufhin sich Bürgermeister Schumacher einschaltete und feststellte, dass die Telekom den Standort sichern möchte. Die Gemeinde könne am neuen Standort auch Einnahmen generieren. In Sachen Strahlenbelastung sah Schumacher keinen Unterschied zum bisherigen Standort.

Das wiederum rief Helmut Peters (SPD) auf den Plan. Emotional aufgeladen hinterfragte er die Auswirkungen der Strahlung. Das alte Gutachten berücksichtige nicht die neue Entwicklung mit der Generation Smartphone. Die Gemeinde sei aber ihren Bürgern verpflichtet, die Auswirkungen zu hinterfragen, ehe solche Entscheidungen getroffen und solche Dinge gebaut würden.

Klaus Theo Rohe witterte abschließend Interessenkonflikte in der Angelegenheit. Wolfgang Daube will die Sache nun per Antrag auf den Hauptausschuss übertragen.

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