Scripted-Reality
Von der Komparsin zur Hauptrolle: Drensteinfurterin spielt in Serien mit
Melina Sievert wollte schon immer mal bei einer Fernsehproduktion hinter die Kulissen schauen und sich selbst im Fernsehen sehen. Der Zufall verhalf der jungen Drensteinfurterin dann zu einem Casting in Münster.
Drensteinfurt – Mittlerweile hat Melina Sievert schon in mehreren Fernsehsendungen von Sat.1 mitgewirkt. Ob Patientin, renitente Adoptivtochter, Praktikantin oder böse Schwester – die Rollen der Journalistik-Studentin sind vielseitig. Spaß machen ihr alle.
Durch Zufall entdeckte Melina Sievert im Januar 2019 den Casting-Aufruf der Film- und Fernsehproduktion „filmpool“. „Ich wollte gerne als Komparse oder bei einem Werbespot ins Filmgeschäft reinschnuppern“, berichtet sie. „Just for fun“ meldete sie sich für das Casting an.
Von der Komparsin zur Hauptrolle
Zwei Wochen später dann der Anruf: Ob sie Interesse an einer Rolle in der Serie „Klinik am Südring“ habe? „Ich habe gar nicht damit gerechnet, aber ich hatte Lust und Zeit und hab darum zugesagt“, erinnert sich Melina Sievert. Das Drehbuch bekam sie mit der Post, dazu eine genaue Beschreibung der Rolle und des Drehs am Set.
Drei Minuten dauerte ihr erster Auftritt im Fernsehen. „Ich habe mir gar keinen Kopf darum gemacht, war auch nicht aufgeregt“, sagt die 19-Jährige. Alles habe super geklappt, und sie habe sich total wohlgefühlt. Zwei Monate später bot man ihre eine Hauptrolle in der ebenfalls von Sat.1 produzierten Serie „Die Familienhelfer“ an. Da waren es schon zwölf Minuten Auftritt und im „Special im Sommer“ sogar 25 Minuten. Damals spielte sie ein rebellierendes junges Mädchen, das gerade erfahren hat, dass sie adoptiert wurde.
Wie selbstverständlich mimte sie zwei Monate später in der „Klinik am Südring“ ein Mädchen, das sich die Lippen aufspritzen ließ. Im Winter durfte sie die Hauptrolle in der ebenfalls von „filmpool“ produzierten Fernsehserie „Auf Streife“ übernehmen.
Filme drehen in Zeiten von Corona
Im Corona-Jahr bekam die Drensteinfurterin ebenfalls einige Hauptrollen in den Scripted-Reality-Sendungen von Sat.1. Dabei werden Dokumentationen wahrer Ereignisse vorgetäuscht; oft wirken Laiendarsteller mit. So seien auch einzelne Fälle, die in der „Klinik am Südring“ gedreht werden, realen Fällen nachempfunden, berichtet Melina Siebert. Die mitwirkenden Ärzte, Pfleger und Schwestern arbeiteten auch im wirklichen Leben im Krankenhaus.
Selbst unter Corona-Bedingungen gefällt ihr das Drehen, aber so gibt sie zu: „Es ist nicht dasselbe.“ Man müsse immer auf Abstand achten, dürfe sich nicht umarmen. „Es ist schwierig, Gefühle zu zeigen, wenn man sich nicht nahekommen kann.“
Eltern unterstützen ihre Tochter beim Hobby
Ihre Eltern finden ihre Ausflüge in die Schauspielerei gut. „Sie wissen, wie viel mir das bedeutet“, sagt sie. Zum ersten Dreh hat sie die Mutter nach Köln begleitet, am Set durfte sie aber nicht dabei sein. Ihre damaligen Klassenkameraden zeigten sich beeindruckt. Von ihrer ersten Rolle habe sie aber erst bei der Ausstrahlung der Sendung erzählt. „Viele fanden es krass“, erinnert sich die junge Frau.
Die nächste Rolle hatte sie im Februar. „Die Leute sind alle so nett, es macht mir Freude, und das Schauspielern liegt mir“, schwärmt sie. Und doch: Hauptberuflich könne sie sich das im Moment nicht vorstellen. Neben ihrem Interesse am Schauspiel war ihr schon seit der Grundschule klar, dass Journalistin ihr Traumberuf ist. Als freie Mitarbeiterin beim WA schnupperte sie schon während der Schulzeit am Kardinal-von-Galen-Gymnasium in Hiltrup in den Beruf rein.
Zwischen Drehbüchern und Unikram
So fiel ihr die Entscheidung leicht, nach dem Abitur ein Studium im Bereich Journalismus und Unternehmungskommunikation in Köln aufzunehmen. Obwohl sie erst seit Oktober dabei ist, weiß sie schon jetzt: „Das Studium gefällt mir und ist total interessant.“
Klar ist aber auch: „Filmen möchte ich immer noch“, sagt die 19-Jährige lächelnd. Bisher hat sie immer nur Anfragen für die drei Serien „Klinik am Südring“, „Die Familienhelfer“ und „Auf Streife – Die Spezialisten“ bekommen. Es könnte aber auch sein, dass sie für weitere Serien angesprochen werde. Wer weiß – möglicherweise sogar für eine Rolle im Polizeiruf oder im Tatort. Melina Sievert wäre begeistert: „Das wäre so richtig cool.“