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Viel Lob für neuen Dschungelspielplatz am Kerkpatt

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Von: Mechthild Wiesrecker

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Viel Spaß hatten die Kinder bei der Eröffnung mit Bürgermeister Carsten Grawunder (von links), Rüdiger Pieck und Ortsvorsteher Heinz Frie.
Viel Spaß hatten die Kinder bei der Eröffnung mit Bürgermeister Carsten Grawunder (von links), Rüdiger Pieck und Ortsvorsteher Heinz Frie. © Wiesrecker, Mechthild

Auf dem neuen Dschungelspielplatz am Kerkpatt, mit dem freundlichen lebensgroßen Bären am Eingang, darf jetzt offiziell gespielt und gebrüllt werden. Am Donnerstagnachmittag eröffnete Bürgermeister Carsten Grawunder mit Vertretern der Stadt und Politik, mit Eltern und vielen Kinder den neuen Spielplatz. Die Gesamtkosten für den 873 Quadratmeter großen Platz betragen rund 92 000 Euro.

Walstedde –Trotz der in der Ferne drohenden dunklen Regenwolken hatten sich etliche Eltern mit Kindern auf den Weg gemacht. Begeistert durchschnitten die Kleinen gemeinsam mit dem Bürgermeister das Band und erstürmten den Spielplatz. Das Seilklettergerüst zur Rutsche war schnell belagert und nur kurze Zeit später sausten die ersten Kinder die Rutsche herunter. Doch auch die Schaukel, das Wippkarussell, der Balancierweg, die Hängematte und die Liane fanden große Beachtung. Eltern, Großeltern und Kinder waren schlichtweg begeistert.

Bürgermeister Grawunder sprach von einem schönen Termin. „Der Spielplatz wird genau zum richtigen Zeitpunkt eröffnet“, lobte er. Es sei richtig gewesen, nicht bis zur kompletten Fertigstellung des Neubaugebietes zu warten. „Kinder sind wichtig, sie sind die Zukunft“, stellt er heraus. Dann sprach er den Planern, allen voran Stadtjugendpfleger Rüdiger Pieck, den Bauhofmitarbeitern, hier besonders Thomas Brauckmann und Ralf Janz, sowie den Nachbarn seinen Dank aus.

Lob von Eltern und Kindern, aber Kritik von Anwohnerin

„Alles ist super, die ganze Planung gefällt mir. Wir haben jedes Gerät ausprobiert und alle sind gut“, lobte Eduard Donsd, der mit seiner vierjährigen Tochter Alexandra gekommen war. Auch Kathi Murer sprach den Spielplatzbauern ein Lob aus. „Der Platz ist toll, da kann man gut mit den Enkelkindern hingehen“, erzählte sie. Lediglich die großen Sandsteine um den Sandkasten fand sie zu gefährlich. Ihrem Enkel Michel (7) gefiel die Rutsche samt Kletteranstieg am besten.

Hat offensichtlich viel Spaß: dieses Kind beim Ausprobieren der Schaukel.
Hat offensichtlich viel Spaß: dieses Kind beim Ausprobieren der Schaukel. © Wiesrecker

Aller Begeisterung zum Trotz gab es im Vorfeld einige Kritik an der neuen Anlage für Kinder. In einer Mail an den WA sprach eine Anwohnerin von diversen Gefahren. So wurde mit Blick auf die angrenzende Straße, auf der die vorgesehenen 30 Stundenkilometer selten eingehalten würden, der fehlende Gitterstabzaun bemängelt. Das dicht bepflanzte Gelände erschwere zudem den Blick auf die Kinder. Die einzige Bank reiche nur für drei Personen und stehe am falschen Platz. Größter Kritikpunkt war die Rutsche, die über die Kletterseile nur von größeren Kindern genutzt werden könne, und aufgrund des hohen Einstiegs in drei Metern Höhe eine Gefahr darstelle. Beim Drängeln könnten die Kinder herunterfallen. Auch die Sandsteine am Sandkasten stellten eine Gefahr da, hieß es in der Mail an die Redaktion.

Mit den Vorwürfen konfrontiert, versicherten sowohl Pieck als auch der für die Spielplätze verantwortliche Bauhofmitarbeiter Thomas, dass alle vorgeschriebenen Normen streng eingehalten worden seien. Auch wenn der endgültige Zaun erst im Endausbau angebracht werde, stelle der derzeitige eine klar sichtbare Abgrenzung dar. „Kinder brauchen keinen Käfig“, erklärte Brauckmann, und Pieck fügte hinzu: „Größere Kinder respektieren die Grenzen und kleine Kinder müssen selbstverständlich beaufsichtigt werden.“

Kinder brauchen keinen Käfig.

Thomas Brauckmann, Bauhof

Angesichts des Sandsteins um den Sandkasten vertraten sie die Ansicht, dass man sich an jeder Sandkasteneinfassung verletzen könnte. So sei zum Beispiel Holz bei Nässe besonders glatt und biete die Gefahr, sich an Splittern zu verletzen. Der Sandstein sei zudem ein weicher Stein, der sich auf vielen Spielplätzen finde.

Viele Kinder, viele Spielgeräte. Gleich am ersten Tag war viel los auf dem neuen Spielplatz.
Viele Kinder, viele Spielgeräte. Gleich am ersten Tag war viel los auf dem neuen Spielplatz. © Wiesrecker, Mechthild

Das Klettergerüst habe am Boden bewusst eine Einstiegshöhe von 60 Zentimetern, da es für Kinder ab drei Jahren ausgelegt sei. Die Gefahr herunterzufallen, bestehe eher nicht, da sich die Kinder, sollten sie abrutschen, an den Seilen festhalten könnten. Das bestätigten auch Erfahrungen von anderen Plätzen, wie zum Beispiel dem Maxipark mit tollen Kletterlandschaften.

Wippen macht Spaß - das finden diese Jungs.
Wippen macht Spaß - das finden diese Jungs. © Wiesrecker

Die größte Gefahr gehe von Helmen, Schlüsselbunden und langen Kordeln an Jacken aus. Ein Schild weist darauf hin. „Eltern sollten darauf achten und mit den Kindern darüber sprechen“, so Brauckmann. Die dichte Bepflanzung sei gewollt. „Es ist schließlich ein Dschungelspielplatz, der braucht Ecken und Nischen zum Verstecken“, machte Pieck deutlich. „Es ist wichtig, Kinder vor unvorhersehbaren Gefahren zu schützen. Es ist aber auch wichtig, dass sie sichtbare Gefahren sehen und einschätzen lernen.“ Spielgeräte müsse man sich erarbeiten.

Die Rutsche kommt gut an bei den Kindern.
Die Rutsche kommt gut an bei den Kindern. © Wiesrecker, Mechthild

Die ersten Planungen für den neuen Spielpaltz liegen schon zwei Jahre zurück. Noch während der Corona-Zeit beteiligten sich die Eltern per Video und vor Ort an der Ideenwerkstatt. Damals wünschten sich die Eltern verschiedenste Spielgeräte wie Hängebrücke, eine Hütte, Kletterwand, eine steile und breite Rutsche, einen Sandspielbereich, eine Seilbahn, ein Trampolin und viele Pflanzen, einen Wasserspielbereich sowie ausdrücklich Spielfunktionen wie „Hangeln und Klettern“. Außerdem äußerten sie den Wunsch nach einem thematischen Spielplatz, wobei nach einigen Diskussionen das Thema „Dschungel“ als Sieger hervorging.

Quartierspielplatz für die Kinder der umliegenden Wohnbereiche

Da es sich um einen Quartierspielplatz handelt, der vorrangig für die Kinder der umliegenden Wohnbereiche gedacht ist, sollte der Platz für Kinder unterschiedlichen Alters attraktiv sein. Aus unterschiedlichen Gründen konnten nicht alle Wünsche Berücksichtigung finden. Der Entwurf wurde im August 2021 beschlossen, im Februar wurden die Aufträge erteilt, im August 2022 die Geräte geliefert. Fast zeitgleich fanden erste Bodenarbeiten am Spielplatz statt, der mit einem provisorischen Zaun eingefriedet wurde.

Ende 2022 begannen Mitarbeiter des Bauhofs mit dem Aufbau der Geräte, im Frühjahr erfolgte die dichte Bepflanzung getreu dem Motto „Dschungel“. Die Freiflächen wurden mit einer dicken Schicht Hackschnitzel ausgelegt.

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