Eindruckvolles Zeichen für den Frieden

Drensteinfurt - Ein eindrucksvolles Zeichen für Frieden, Verständigung und Zusammenhalt in der Gesellschaft setzten rund 300 Teilnehmer der Friedenskette. Die Evangelische und die Katholische Kirche hatten zu dieser Demonstration eingeladen, mit der ein Zeichen gegen die Stimmungsmache von Pegida gesetzt werden sollte und gleichzeitig jede Form von Gewalt im Namen der Religionen verurteilt wurde.
Um Punkt 19 Uhr setzte das Geläut beider Kirchen ein. Für 15 Minuten hallte ihr Schall durch die Drensteinfurter Innenstadt. Zeitgleich trafen sich die Teilnehmer der Lichterkette. „Jeder, der kommt, sollte eine Kerze mitbringen“, hieß es in dem Aufruf der Kirchen. Und so zog sich ein eindruckvolles Lichterband durch die Innenstadt. „Die Botschaft, die dahinter steht ist, dass sich die Kirchengemeinden gegen jegliche Art von Gewalt im Namen der Religionen aussprechen, dass alle Religionen zusammenhalten sollen und dass die Menschen tolerant miteinander umgehen müssen, denn nur so kann Frieden möglich sein“, machten Pastor Matthias Hembrock und Pfarrerin Annette heger deutlich. Und weiter: „Wir sind gegen jede Form von Gewalt im Namen Gottes.“
Beide Seelsorger freuten sich, dass gestern so viele Teilnehmer erschienen sind. Die Kette, die ursprünglich von der Evangelischen Martinskirche bis zur Pfarrkirche St. Regina reichen sollte, wurde nun erweitert: bis zur ehemaligen Synagoge. „Ein schönes Zeichen“, befand Heger.
„Das Leben ist ein Geschenk“, machte Heger am Rande der Demonstration deutlich. Niemand habe das Recht, es zu beenden oder in das Leben anderer einzugreifen. „Die Namen der Religionen werden missbraucht, um eigenes Gedankengut unter dem Deckmantel der großen Religionen zu verbreiten“.
Die beiden Kirchen in Drensteinfurt berufen sich auf das Manifest, dass die Vertreter der drei großen Religionen in Deutschland – Christen, Muslime und Juden – nach den Terror-Anschlägen in Paris gemeinsam veröffentlicht haben: „Hass ist keine Antwort auf Hass. Und Intoleranz keine Antwort auf Intoleranz“, heißt es dort. Nur gemeinsam könnte man die Werte und den Glauben gegen radikalisierte Minderheiten schützen. Und für eben diese Werte setzten sich gestern viele Drensteinfurt ein, indem sie sich still mit einer Kerze in die Menschenkette einreihten und so deutlich machten, dass sie sich für ein friedliches Miteinander aller Religionen einsetzen. - war