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Nach Münster oder Hamm: Tausende Bürger aus Drensteinfurt arbeiten lieber auswärts

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Von: Holger Krah

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Für Rollstuhlfahrer unüberwindbar: die Kante beim Einstieg ins Zugabteil am Drensteinfurter Bahnhof.
Die gute Bahnanbindung macht es möglich: 2.824 Drensteinfurter pendeln nach Münster zur Arbeit. © M. Wiesrecker

Drensteinfurt ist eine Pendlerstadt. Wobei deutlich mehr Menschen die Stadt verlassen, um andernorts ihren Job auszuüben, als dass Menschen nach Drensteinfurt kommen, um hier zu arbeiten. 

Drensteinfurt - Das verdeutlichen neueste Zahlen aus Mitte 2021, die IT.NRW als Statistisches Landesamt für den sogenannten Pendleratlas veröffentlicht hat.

Die Zahlen im Einzelnen: 6.811 Drensteinfurter sind Auspendler, sie arbeiten außerhalb von Drensteinfurt. 2020 wurden 6.719 Auspendler und 2019 sogar 6.739 Auspendler gezählt.

Weniger Einpendler aus Auspendler

Die Zahl der Einpendler ist deutlich geringer: 2.051 Menschen kamen im vergangenen Jahr nach Drensteinfurt, um hier ihren Job auszuüben. 2020 waren es 1.956 Einpendler, im Jahr 2019 waren es 1.997. Und es gibt noch eine dritte Pendlergruppe – nämlich diejenigen, die innerhalb der Stadt pendeln: 2021 waren es 1.911 Drensteinfurter, die innerhalb ihrer Kommune zur Arbeit fuhren, im Jahr zuvor waren es mit 1.914 fast genauso viele, 2019 waren es mit 2.159 deutlich mehr.

Im Kreis Warendorf hat Drensteinfurt die höchste Auspendlerquote überhaupt: Der Anteil der Auspendler an den Pendlern in Drensteinfurt liegt bei 78,1 Prozent. Nur in Beelen (72,6 Prozent) und Everswinkel (71,3 Prozent) liegt die Auspendlerquote ähnlich hoch. Die niedrigste Auspendlerquoten haben – kaum verwunderlich – die drei Städte mit den meisten Einwohnern im Kreis: In Beckum liegt der Anteil der Auspendler bei 51,0 Prozent, in Ahlen bei 52,4 Prozent und in Warendorf bei 54,7 Prozent.

Bei der Einpendlerquote – dem Anteil der Einpendler an den Pendlern am Arbeitsort – liegt Drensteinfurt mit 51,8 Prozent kreisweit im unteren Drittel. Die höchste Einpendlerquote hat Beelen mit 66,4 Prozent, die niedrigste Ahlen mit 42,0 Prozent.

Drensteinfurt am unteren Ende im Kreis

Spannend wir es, wenn man die Zahl der Ein- und Auspendler gegeneinander rechnet: Hier steht Drensteinfurt mit am schlechtesten da im Kreis: Die Stadt verzeichnet ein Minus von 4 760 Pendlern. Nur Ahlen hat ein noch schlechteres Pendlersaldo: Drensteinfurts Nachbarstadt kommt auf ein Minus von 4 791, wenn man die Einpendler von den Auspendlern abzieht.

Alle 13 Kommunen des Kreises haben ein negatives Pendlersaldo. Am besten da steht die Kreisstadt: Warendorf kommt „nur“ auf ein Minus von 38.

Am liebsten nach Münster

Und wohin fahren die Drensteinfurter, die außerhalb ihres Wohnorts Arbeit gefunden haben? Die Antwort: in die Großstädte in der Umgebung. Die meisten Auspendler aus Drensteinfurt fahren nach Münster, nämlich 2.824. In Hamm haben 828 Drensteinfurter Arbeit gefunden, Platz drei der Statistik belegt Ahlen mit 526 Pendlern aus Drensteinfurt. Platz vier und fünf geht an die beiden anderen direkten Nachbarkommunen: Nach Sendenhorst pendeln 270 Drensteinfurter, nach Ascheberg 247.

Die Einpendlerstatistik zeigt nahezu dasselbe Bild: Die meisten Pendler von außerhalb, die in Drensteinfurt einer Arbeit nachgehen, stammen aus Hamm (415) und Münster (387). Dazu kommen noch 272 Ahlener, 165 Sendenhorster und 160 Ascheberger.

Mehr Männer pendeln

Die meisten Einpendler nach Drensteinfurt sind männlich, nämlich 1 095 von 2 051. Bei den Auspendlern stehen 3 607 Männer 3204 Frauen gegenüber, die außerhalb von Drensteinfurt einen Job gefunden haben. Nur bei den innerörtliche Pendlern überwiegt der Anteil der Frauen: 977 Drensteinfurterinnen und 934 Drensteinfurter pendeln innerhalb der Stadt zur Arbeit.

In Hamm sieht es übrigens ähnlich aus wie in Drensteinfurt. Auch hier pendeln mehr Hammer nach außerhalb zur Arbeit als das Einpendler nach Hamm kommen.

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