Drensteinfurt – Die Stadt Drensteinfurt wird auf ihren Facebook-Auftritt mit rund 900 Abonnenten nicht verzichten. Das hat der Haupt- und Finanzausschuss am Donnerstag beschlossen. Als dynamischer Prozess kann die Entscheidung zukünftig geändert werden. Derzeit sei der Wunsch der Bürger, die mit der Facebook-Seite erreicht werden, jedoch nach Abwägung vorrangig.
Mehrheitlich bei drei Gegenstimmen (Die Grünen) und einer Enthaltung (CDU) bestätigten die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses die Entscheidung der Verwaltung. Damit wurde der Bürgeranregung „Drensteinfurt – facebookfreie Kommune“ nicht gefolgt.
Was Facebook mit den Daten macht, sei weder für den Besucher noch für den Betreiber der Facebook-Seite der Stadt immer nachvollziehbar. Genau darauf weise die Stadt aber in ihrer Datenschutzbestimmung ausdrücklich hin, teilte Bürgermeister Carsten Grawunder in der Ausschusssitzung mit. Auch orientiere man sich an den Empfehlungen des Städte- und Gemeindebundes NRW. „Niemand muss Facebook nutzen“, so Grawunder.
Letztendlich biete die Seite lediglich eine Möglichkeit, sich schnell und unkompliziert über aktuelle Sachverhalte zu informieren. Die große Zahl der Nutzer bestätige: Viele Bürger möchten den Facebook-Auftritt. Der User könne eigenverantwortlich entscheiden, wie er in Facebook auftrete.
Heinz Töns (CDU) stellte klar: „Ich halte nicht viel von Facebook, aber unterstütze, wie die Stadt damit umgeht.“ Die Stadt brauche keinen Facebook-Auftritt, findet Maria Tölle (Die Grünen). Schnelle Informationen weiterzugeben, wie es Facebook ermögliche, sei nicht nötig, darüber hinaus können auf der neuen Homepage der Stadt alle Informationen abgerufen werden. Zudem gebe es auch noch die Zeitungen als Informationsmedium.
„Geben wir die Facebookseite auf, haben wir kurze Zeit später eine Bürger-Anregung, die Seite wieder zu betreiben“, so Ingo Stude (SPD). Schlussendlich bat er zu überdenken, ob nicht das Medium „Twitter“ die bessere Wahl sei.
„Die Bürgeranregung ist durchdacht und gut strukturiert“, so Burkhard Wieland (FDP). Gleichwohl wisse jeder, dass Facebook die Bürger durchleuchtet und jeder müsse selbst entscheiden, ob er das Risiko eingehen möchte.
„Die Stadt Neustadt hat es bewiesen, dass es auch ohne Facebook geht“, informierte Bernhard Meyer (Die Grünen). Bei Facebook befinde man sich immer in einem gewissen Graubereich. Das Sammeln von Daten, wie es Facebook betreibt, finde er gefährlich, darum stimme er dem Vorschlag der Stadt nicht zu.